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Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Titel: Episode IV - Eine Neue Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Lucas
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Nebel noch die fremdartigen Stöhnlaute nächtlicher Wüstenbewohner Artoo Detoo, als er vorsichtig den steinigen, trockenen Flußlauf hinaufstieg, auf der Suche nach dem leichtesten Weg zur Höhe des Tafellands. Seine quadratischen, breiten Fußplatten klickten laut im abendlichen Licht, als aus dem Sand am Boden langsam Kies wurde.
    Er blieb einen Augenblick stehen. Er schien vor sich ein Geräusch gehört zu haben – wie Metall auf Gestein, statt Stein auf Stein. Das Geräusch wiederholte sich jedoch nicht, und er setzte seinen wackelnden Aufstieg eilig fort.
    Oben in der Rinne, zu hoch, um von unten gesehen zu werden, löste sich ein Stein aus der Felswand. Die winzige Gestalt, die ihn aus Versehen losgetreten hatte, huschte wie eine Maus zurück in den Schatten. Zwei glühende Lichtpunkte zeigten sich einen Meter von der sich verengenden Schluchtwand unter übereinanderfallenden Falten braunen Kapuzenstoffs.
    Nur die Reaktion des ahnungslosen Roboters zeigte das Vorhandensein des pfeifenden Strahls an, als er ihn traf. Einen Augenblick lang flimmerte Artoo Detoo unheimlich im verblassenden Licht. Ein abgehacktes, elektronisches Quietschen ertönte, dann verlor die Dreinbeinstütze das Gleichgewicht, und der kleine Automat kippte auf den Rücken, während die Lampen an der Vorderseite durch die Wirkung des lähmenden Strahls unregelmäßig blinkten.
    Drei Karikaturen von Menschen huschten hinter tarnenden Felsblöcken hervor. Ihre Bewegungen glichen eher denen von Nagetieren als von Menschen, und die Wesen waren nur wenig größer als Artoo. Als sie sahen, daß der eine Strahl entnervender Energie den Roboter gelähmt hatte, steckten sie ihre sonderbaren Waffen ein. Trotzdem näherten sie sich der bewegungslosen Maschine vorsichtig, mit dem Zittern erblich belasteter Feiglinge.
    Ihre Umhänge trugen eine dicke Schicht Staub und Sand. Ungesunde rötlich-gelbe Pupillen glühten katzenartig aus den Tiefen ihrer Kapuzen, als sie ihren Gefangenen betrachteten. Die Jawas verständigten sich mit tiefen, kehligen Krächzlauten und wirren Entsprechungen menschlicher Sprache. Wenn sie, wie Anthropologen behaupteten, je menschlich gewesen waren, so hatten sie sich inzwischen längst auf entartete Weise über alles hinausentwickelt, was menschenähnlich war.
    Noch mehr Jawas tauchten auf. Gemeinsam gelang es ihnen, den Roboter durch das vertrocknete Flußbett hinabzuschleppen und -zuzerren.
    Am Grund der Schlucht stand – wie ein gigantisches prähistorisches Tier- ein Sandraupenschlepper, so riesig, wie seine Besitzer und Lenker winzig waren. Mehrere Dutzend Meter hoch, ragte das Fahrzeug über den Boden auf Vielfachketten empor, die größer waren als ein hochgewachsener Mann. Die Metallhaut war von unzähligen Sandstürmen zerschrammt und zernarbt.
    Als die Jawas den Raupenschlepper erreichten, schnatterten sie wieder miteinander. Artoo Detoo konnte sie hören, vermochte aber kein Wort zu verstehen. Sein Versagen brauchte ihm nicht peinlich zu sein. Wenn Jawas es wünschten, konnten nur sie andere Jawas verstehen und umgekehrt, denn sie gebrauchten eine willkürlich zu verändernde Sprache, die Linguisten zur Verzweiflung brachte.
    Einer von ihnen nahm eine kleine Scheibe aus einem Beutel an seinem Gürtel und klebte sie Artoo an die Seite. Aus dem titanenhaften Fahrzeug ragte seitlich ein großes Rohr heraus. Sie rollten ihn dorthin, und der kleine Roboter wurde ins Innere des Sandraupenschleppers gesaugt wie eine Erbse durch einen Strohhalm. Als dieser Teil der Arbeit bewältigt war, verfielen die Jawas wieder in lautes Geschnatter, worauf sie über Rohre und Leitern in den Schlepper hasteten, ganz so wie ein Rudel Mäuse, das in seine Löcher zurückkehrt.
    Das Saugrohr beförderte Artoo nicht gerade sanft in ein Abteil. Zusätzlich zu verschiedenen Stapeln zerbrochener Instrumente und Haufen von Schrott bevölkerte ein gutes Dutzend Roboter unterschiedlicher Form und Größe das Gefängnis. Einige waren in elektronischer Unterhaltung begriffen. Andere tappten ziellos herum. Als Artoo in die Kammer purzelte, entrang sich jedoch einer Stimme ein überraschter Ausruf.
    »Artoo Detoo – du bist es, du bist es!« rief ein erregter Threepio aus dem Halbdunkel. Er zwängte sich zu dem noch immer regungslosen Reparaturgerät durch und umarmte es auf höchst unmechanische Weise. Threepio entdeckte die kleine Scheibe an Artoos Rumpf und richtete den Blick nachdenklich auf seinen eigenen Brustkorb, wo eine gleichartige

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