Episode IV - Eine Neue Hoffnung
Scheibe angebracht war.
Massive, schlecht geschmierte Getriebe setzten sich in Bewegung. Mit Knirschen und Knarren drehte sich der Riesenschlepper und schwankte in die Wüstennacht hinaus.
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D er polierte Konferenztisch war so seelenlos und unnachgiebig wie die Stimmung der acht Imperial-Senatoren und Offiziere, die daran Platz genommen hatten. Soldaten des Kaisers hielten Wache am Eingang zum Saal, der spartanisch eingerichtet und von Lampen auf dem Tisch und an den Wänden beleuchtet war. Einer der Jüngsten der Acht hatte das Wort. Er zeigte die Haltung eines Menschen, der mit Methoden, die am besten nicht näher untersucht wurden, schnell hochgestiegen war. General Tagge besaß wirklich eine pervertiert-geniale Begabung, aber es lag nur zum Teil an dieser Fähigkeit, daß er seine jetzige hohe Stellung erreicht hatte. Andere Talente hatten sich als ebenso wirkungsvoll erwiesen.
Obwohl seine Uniform so gut saß und sein Körper so sauber war wie der aller anderen im Raum, zeigte keiner der sieben Neigung, ihn zu berühren. Eine gewisse Schleimigkeit haftete auffällig an ihm. Trotzdem achteten ihn viele. Oder fürchteten ihn.
»Ich sage Ihnen, diesmal ist er zu weit gegangen«, betonte der General nachdrücklich. »Dieser Sith-Lord, der uns auf Drängen des Kaisers aufgebürdet wurde, wird unser Ruin sein. Bis die Kampfstation voll in Betrieb ist, bleiben wir verwundbar.
Manche von Ihnen scheinen immer noch nicht zu begreifen, wie gut ausgerüstet und organisiert die Rebellen-Allianz ist. Ihre Raumfahrzeuge sind hervorragend, ihre Piloten noch besser. Und sie werden angetrieben von etwas Mächtigerem als bloßen Maschinen: von ihrem perversen, reaktionären Fanatismus. Sie sind gefährlicher, als die meisten von Ihnen begreifen.«
Ein älterer Offizier mit so tief gefurchten Narben, daß selbst die beste kosmetische Chirurgie sie nicht hatte völlig beseitigen können, bewegte sich nervös auf seinem Stuhl.
»Gefährlich für Ihre Sternflotte, General Tagge, aber nicht für diese Kampfstation.« Welke Augen blickten von Mann zu Mann. »Ich bin der Meinung, Lord Vader weiß, was er tut. Die Rebellion wird nur so lange anhalten, wie diese Feiglinge einen Schlupfwinkel besitzen, einen Ort, wo ihre Piloten sich erholen und ihre Maschinen repariert werden können.«
»Ich erlaube mir, anderer Meinung zu sein, Romodi«, widersprach Tagge. »Ich glaube, die Errichtung dieser Station hat mehr mit Gouverneur Tarkins Anspruch auf persönliche Macht und Anerkennung zu tun als mit irgendeiner zu rechtfertigenden militärischen Strategie. Die Rebellen werden innerhalb des Senats fortfahren, ihren Anhang zu vermehren, solange – « Das Geräusch der sich öffnenden Tür und das Strammstehen der Wachen unterbrach ihn. Er drehte den Kopf wie alle anderen.
Zwei Personen betraten den Sitzungssaal, äußerlich so verschieden, wie in ihren Zielen einig. Der eine war ein hagerer Mann mit scharf geschnittenem Gesicht und dem Ausdruck eines regungslosen Pirayas. Es war der Groß-Moff Tarkin, Gouverneur zahlreicher abgelegener Territorien des Imperiums. Er erschien neben der breiten, gepanzerten Massivgestalt von Lord Darth Vader wie ein Zwerg.
Tagge, uneingeschüchtert, aber zahmer, setzte sich langsam, als Tarkin seinen Platz am Ende des Konferenztisches einnahm. Vader stand neben ihm, eine beherrschende Figur hinter dem Stuhl des Gouverneurs. Tarkin starrte Tagge eine ganze Minute an, dann wandte er sich ab, als habe er nichts gesehen. Tagge kochte innerlich, blieb aber stumm.
Während Tarkin seinen Blick um den Tisch kreisen ließ, lag ein hauchdünnes Lächeln der Befriedigung wie erstarrt auf seinen Zügen.
»Der Senat des Imperiums wird uns künftig nicht mehr beschäftigen, meine Herren. Ich habe eben die Nachricht erhalten, daß der Kaiser dieses irregeleitete Gremium aufgelöst hat.«
Ein erstauntes Raunen ging durch die Runde.
»Die letzten Überreste der Alten Republik sind damit endlich weggefegt«, fuhr Tarkin fort.
»Das ist unmöglich«, warf Tagge ein. »Wie will der Kaiser die Kontrolle über die Bürokratie des Imperiums behalten?«
»Die Vertretung durch Senatoren ist nicht für immer beseitigt worden, wohlgemerkt«, erklärte Tarkin. »Sie ist lediglich für die – « er lächelte schief – »Dauer des Notstands abgeschafft. Die Regional-Gouverneure erhalten nun direkte Kontrolle und freie Hand bei der Verwaltung ihrer Territorien. Das bedeutet, daß die Präsenz des Imperiums bei den schwankenden
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