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Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Titel: Episode IV - Eine Neue Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Lucas
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erstarb, und das Fahrzeug kam zum Stillstand – beinahe wie als Antwort auf Threepios Frage. Ein nervöses Summen erhob sich von den Automaten, die noch über einen Rest von Denkvermögen verfügten, als sie Spekulationen über ihren gegenwärtigen Aufenthalt und ihr vermutliches Schicksal anstellten.
    Threepio war wenigstens nicht mehr im ungewissen über seine Gegner und ihre mutmaßlichen Motive. Erfahrenere Gefangene hatten die Natur der quasi-menschlichen mechanischen Wanderer, der Jawas, schon erklärt. Unterwegs in ihren riesigen, fahrbaren Heimfestungen, durchzogen sie die unwirtlichsten Gegenden Tatooines auf der Suche nach wertvollen Mineralen – und ausschlachtbaren Maschinen. Ohne ihre Schutzmäntel und Sandmasken hatte man sie nie gesehen, so daß niemand genau wußte, wie sie aussahen. Man raunte jedoch, daß sie ungewöhnlich häßlich seien. Threepio brauchte nicht erst lange überzeugt zu werden.
    Er beugte sich über seinen noch immer bewegungslosen Begleiter und begann den zylindrischen Rumpf kräftig zu schütteln. Am Artoo-Gerät schalteten sich Hautsensoren ein, und die Lichter an der Vorderseite des kleinen Roboters erwachten der Reihe nach.
    »Aufwachen, aufwachen«, drängte Threepio. »Wir haben irgendwo angehalten.« Wie bei mehreren der anderen, phantasievolleren Roboter, suchten seine Augen wachsam Metallwände ab, in der Erwartung, jeden Moment werde sich eine Geheimöffnung auf tun und ein riesiger, mechanischer Arm werde tastend nach ihm greifen.
    »Kein Zweifel, wir sind verloren«, sagte er traurig, als Artoo sich aufrichtete und wieder voll aktiv wurde. »Glaubst du, sie werden uns einschmelzen?« Er schwieg einige Minuten, dann fügte er hinzu: »Was mich so fertig macht, ist das Warten.«
     
    Schlagartig glitt die gegenüberliegende Wand der Zelle zur Seite, und das blendend weiße Gleißen eines Morgens auf Tatooine flutete zu ihnen herein. Threepios empfindliche Photorezeptoren hatten alle Mühe, sich rechtzeitig anzupassen und schwere Schäden zu verhindern.
    Mehrere der abstoßend aussehenden Jawas kletterten gewandt in die Zelle, eingehüllt noch immer in die dicken Gewänder und den Schmutz, die Threepio zuvor bei ihnen beobachtet hatte. Mit Handfeuerwaffen unbekannter Konstruktion stießen sie die Maschinen an. Manche von diesen regten sich nicht mehr, wie Threepio feststellte.
    Die Jawas ließen die regungslosen Maschinen unbeachtet und trieben die noch der Bewegung fähigen hinaus, darunter Artoo und Threepio. Die beiden Roboter sahen sich in einer unregelmäßigen Reihe von Automaten.
    Threepio schirmte seine Augen gegen das grelle Licht ab und sah, daß sie zu fünft an dem riesigen Sandschlepper standen. Gedanken an eine Flucht kamen ihm nicht. Eine solche Vorstellung war für einen Roboter undenkbar. Um so intelligenter ein Roboter war, desto abstoßender und undenkbarer war dieser Begriff für ihn. Außerdem hätten bei einem Fluchtversuch eingebaute Sensoren den kritischen Defekt der Logik entdeckt und alle Schaltungen in seinem Gehirn zum Schmelzen gebracht.
    Statt dessen betrachtete Threepio die kleinen Kuppeln und Verdunster, die das Vorhandensein einer größeren menschlichen Heimstatt unter dem Boden anzeigten. Obwohl er mit dieser Art von Konstruktion nicht vertraut war, deuteten alle Anzeichen auf eine bescheidene, wenn auch isolierte Siedlung hin. Gedanken daran, zur Gewinnung von Ersatzteilen zerstückelt zu werden oder in einem glühend heißen Bergwerk Sklavenarbeit verrichten zu müssen, verblaßten langsam. Im gleichen Maße besserte sich seine Stimmung.
    »Vielleicht wird es doch nicht so schlimm werden«, murmelte er hoffnungsvoll. »Wenn wir dieses zweibeinige Ungeziefer dazu bringen können, uns hier abzuladen, können wir vielleicht auch wieder in vernünftigen menschlichen Dienst treten, statt zu Schlacke eingeschmolzen zu werden.«
    Artoos einzige Antwort war ein unverbindliches Zirpen. Die beiden Maschinen verstummten, als die Jawas anfingen, um sie herumzuhuschen, bemüht, eine arme Maschine mit arg verbogenem Rückgrat aufzurichten, eine Beule oder Schramme mit Flüssigkeit und Staub zu verdecken.
    Während zwei Jawas sich um seine sandverkrustete Haut bemühten, kämpfte Threepio darum, einen Ausdruck des Ekels zu unterdrücken. Eine seiner vielen menschlich-analogen Funktionen war die Fähigkeit, auf unangenehme Gerüche natürlich zu reagieren. Anscheinend war Hygiene bei den Jawas unbekannt. Aber er war überzeugt davon, daß es nichts

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