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Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Titel: Episode IV - Eine Neue Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Lucas
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Gestalten lagen unten im Tunnel, durch Tränen und Qualm kaum erkennbar. Sie sahen beinahe aus wie – Er kniff die Augen zusammen und wischte zornig darüber.
    Nein.
    Dann wirbelte er davon, fiel auf den Bauch und vergrub das Gesicht im Sand, um nicht mehr hinsehen zu müssen.
     
    Der dreidimensionale Feststoff-Bildschirm füllte eine Wand des riesigen Raumes vom Boden bis zur Decke. Er zeigte eine Million Sternsysteme, einen winzigen Teil der Galaxis; aber trotzdem war es eine eindrucksvolle Darstellung.
    Darunter, tief unten, stand die riesige Gestalt Darth Vaders, flankiert auf der einen Seite von Gouverneur Tarkin, auf der anderen von Admiral Motti und General Tagge, deren Feindschaft in der Feierlichkeit dieses Augenblicks vergessen war.
    »Die letzte Überprüfung ist abgeschlossen«, teilte Motti mit. »Alle Systeme sind in Betrieb.« Er wandte sich an die anderen. »Welchen Kurs setzen wir als ersten?«
    Vader schien nichts gehört zu haben, als er leise murmelte, halb zu sich selbst: »Sie verfügt über ein erstaunliches Maß an Beherrschung. Ihr Widerstand gegen den Befrager ist beträchtlich.« Er sah auf Tarkin hinunter. »Es wird einige Zeit dauern, bis wir nützliche Informationen aus ihr herausholen.«
    »Ich habe die Methoden, die Sie empfehlen, stets als eher drollig empfunden, Vader.«
    »Sie sind wirksam. Im Interesse einer Beschleunigung des Verfahrens bin ich jedoch für Ihre Vorschläge empfänglich.«
    Tarkin wirkte nachdenklich.
    »Eine solche Halsstarrigkeit kann man oft damit umgehen, daß man anderes bedroht als den unmittelbar Betroffenen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Nur dies: Ich glaube, es wird Zeit, daß wir die volle Macht dieser Station unter Beweis stellen. Wir können das auf eine doppelt nützliche Art und Weise tun.« Er wandte sich an den aufmerksamen Motti: »Sagen Sie Ihren Programmierern, sie sollen einen Kurs zum Alderaan-System setzen.«
     
    Kenobis Stolz hinderte ihn nicht daran, einen alten Schal um Nase und Mund zu wickeln, damit ihm wenigstens ein Teil des grausigen Gestanks des Riesenfeuers ferngehalten wurde. Artoo Detoo und Threepio besaßen zwar Riechsensoren, brauchten eine solche Abschirmung aber nicht. Selbst Threepio, der ausgerüstet war, unter angenehmen Düften zu unterscheiden, konnte, wenn er wollte, wählerisch sein.
    Die beiden Roboter halfen Kenobi, die letzten Leichen auf das lodernde Feuer zu werfen, dann traten sie zurück und verfolgten, wie die Toten verbrannten. Nicht, daß die Wüstenfledderer nicht den ausgebrannten Sandschlepper ebenso wirksam kahlgenagt hätten, aber Kenobi hielt an Werten fest, die den meisten modernen Menschen als archaisch erschienen wären. Er gedachte niemanden den Gebeinenagern und Kiesmaden zu überlassen, nicht einmal einen verdreckten Jawa.
     
    Auf ein anschwellendes Dröhnen hin wandte Kenobi sich von den Überresten des abstoßenden Geschäfts ab und sah den Landgleiter herankommen, jetzt mit vernünftiger Geschwindigkeit, ganz anders als bei der Abfahrt. Das Fahrzeug wurde langsamer und schwebte in der Nähe, zeigte aber kein Anzeichen von Leben.
    Ben winkte den beiden Robotern und ging auf das Fahrzeug zu. Die Kanzel klappte auf; Luke saß regungslos auf dem Pilotensitz. Auf Kenobis fragenden Blick hin sah er nicht auf. Das allein genügte, um dem alten Mann zu verraten, was geschehen war.
    »Ich trauere mit Ihnen, Luke«, sagte er schließlich leise. »Es gab nichts, was Sie hätten tun können. Wären Sie dort gewesen, dann wären Sie jetzt auch tot, und die Roboter befänden sich in den Händen der Truppen. Nicht einmal die Kraft – «
    »Ihre Kraft soll der Teufel holen!« fauchte Luke plötzlich aufgebracht. Er fuhr herum und starrte Kenobi wütend an. Der Ausdruck auf seinem Gesicht gehörte zu einem viel älteren Mann. »Ich bringe Sie zum Raumflughafen bei Mos Eisley, Ben. Ich möchte mitkommen – nach Alderaan. Hier ist nichts mehr für mich übriggeblieben.« Er schaute hinaus in die Wüste und richtete den Blick auf etwas jenseits von Sand und Fels und Schluchtwänden. »Ich möchte lernen, ein Jedi zu werden, wie mein Vater. Ich will…« Er verstummte, als die Worte sich in seiner Kehle stauten.
    Kenobi schob sich ins Cockpit, legte eine Hand sanft auf die Schulter des jungen Mannes und machte Platz für die beiden Roboter.
    »Ich werde mein Bestes tun, um dafür zu sorgen, daß Sie bekommen, was Sie wollen, Luke. Und jetzt fahren wir nach Mos Eisley.«
    Luke nickte und klappte die Kanzel zu.

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