Episode IV - Eine Neue Hoffnung
und Solos Gewehr packte.
»Vorsicht!« schrie Solo in gespieltem Entsetzen. »Er hat sich befreit! Er wird uns alle zerreißen!«
Er und Luke rissen ihre Strahlerpistolen heraus und feuerten auf den Wookie. Ihre Reaktion war hervorragend, ihre Einsatzfreude lobenswert, ihre Zielsicherheit aber miserabel. Kein einziger Schuß saß auch nur in der Nähe des Haken schlagenden Wookie. Statt dessen zerstrahlten sie automatische Kameras, Energiegatter-Auslöser und die drei fassungslosen Wachen.
Dadurch fiel dem verantwortlichen Offizier denn doch auf, daß die scheinbar miserable Treffsicherheit der beiden Soldaten ein bißchen zu wirksam war. Er wollte gerade Großalarm geben, als ein Strahl aus Lukes Pistole ihn in seiner Körpermitte traf.
Solo lief zu der eingeschalteten Sprechanlage, die sorgenvolle Fragen kreischte. Anscheinend gab es zwischen diesem Haftsektor und anderen Bereichen nicht nur akustische, sondern auch optische Verbindung.
Er beachtete die Flut von Drohungen und Fragen nicht, sondern prüfte den Hauptplan an der Tafel daneben.
»Wir müssen herausbekommen, in welcher Zelle die Prinzessin sitzt. Es muß ein Dutzend Stockwerke geben, und – Da ist sie! Zelle 2187! Los – Chewie und ich halten sie hier auf!«
Luke nickte knapp und hetzte den schmalen Laufgang entlang.
Nachdem Solo dem Wookie bedeutet hatte, sich dort aufzustellen, wo er die Lifte bestreuen konnte, atmete er tief ein und reagierte auf die pausenlosen Rufe der Sprechanlage.
»Alles unter Kontrolle«, sagte er ins Mikrofon, bemüht, mit unbesorgter Stimme zu sprechen. »Lage normal.«
»Hat sich aber nicht so angehört«, fauchte ein Organ, das Ausflüchte zu dulden nicht gewöhnt schien. »Was war los?«
»Äh, hm, einer der Wachtposten hatte einen Waffendefekt«, stammelte Solo, als seine Sicherheit sich in Nervosität auflöste. »Kein Problem mehr – es geht uns allen gut, danke. Und Ihnen?«
»Wir schicken eine Abteilung hinauf«, erklärte die Stimme plötzlich.
Han konnte den Argwohn am anderen Ende der Leitung fast riechen. Was sollte er sagen? Mit einer Pistole in der Hand vermochte er sich besser auszudrücken.
»Negativ – negativ. Wir haben ein Energieleck. Lassen Sie uns ein paar Minuten Zeit, es abzudichten. Großes Leck – sehr gefährlich.«
»Waffendefekt, Energieleck… Wer sind Sie? Was für einer Einheit gehören Sie an?«
Solo richtete die Pistole auf die Steuertafeln und zerblies die Instrumente zu stummen Fetzen.
»War ohnehin eine dumme Unterhaltung«, murmelte er. Er drehte sich um und schrie durch den Korridor: »Beeilung, Luke! Wir bekommen Gesellschaft!«
Luke hörte es, war aber voll damit ausgelastet, von Zelle zu Zelle zu stürmen und die über jeder Tür leuchtenden Ziffern abzulesen. Zelle 2187 schien es nicht zu geben. Aber es gab sie, und er fand sie, gerade, als er schon aufgeben und es eine Etage tiefer versuchen wollte.
Einen langen Augenblick betrachtete er die nackte, glatte, gewölbte Metallwand. Er stellte seine Pistole auf Maximalleistung und eröffnete das Feuer auf die Tür, in der Hoffnung, die Waffe werde ihm nicht in der Hand zerschmelzen, bevor er die Wand durchschnitten hatte. Als die Pistole so heiß geworden war, daß er sie nicht mehr festhalten konnte, warf er sie von Hand zu Hand. Dabei hatte der Rauch Zeit, sich zu lichten, und er stellte mit einiger Überraschung fest, daß die Tür weggesprengt worden war.
Mit verständnisloser Miene durch den Rauch starrend, sah er die junge Frau, deren Bild Artoo Detoo vor, wie es Luke schien, einigen Jahrhunderten in einer Garage auf Tatooine wiedergegeben hatte.
Sie ist noch viel schöner als ihr Abbild, dachte Luke, der sie wie betäubt angaffte.
»Sie sind – noch schöner – als ich – «
Verwirrung und Unsicherheit in ihrem Gesicht wichen Betroffenheit und dann Ungeduld.
»Sind Sie für einen Sturmsoldaten nicht etwas klein?« meinte sie schließlich.
»Was? Ach so – die Uniform.« Er nahm den Helm ab und gewann gleichzeitig ein wenig von seiner Fassung zurück. »Ich bin gekommen, um Sie zu retten. Ich bin Luke Skywalker.«
»Wie bitte?« fragte sie ungläubig.
»Ich sagte, ich bin gekommen, um Sie zu retten. Ben Kenobi ist bei mir. Wir haben Ihre beiden Roboter – «
Die Unsicherheit wurde, als er den Namen des alten Mannes erwähnte, sofort durch Hoffnung ersetzt.
»Ben Kenobi!« Sie schaute an Luke vorbei, auf der Suche nach dem Jedi. »Wo ist er? Obi-Wan!«
Gouverneur Tarkin beobachtete Darth
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