Episode IV - Eine Neue Hoffnung
erwiderte sein Gegenstück. »Wir werden versuchen, sie hier unten zu beschäftigen.«
Drei Y-Flügel-Jäger stürzten von den Sternen herab auf die Oberfläche der Kampfstation zu. Im letztmöglichen Augenblick schwenkten sie ab und tauchten in einen tiefen Canyon, einen von vielen, die den Nordpol des Todesplaneten durchzogen. Metallene Wälle fegten auf drei Seiten an ihnen vorbei.
Der Kommodore des roten Geschwaders schaute sich um und konnte keine feindlichen Maschinen entdecken. Er drehte an einem Regler und sagte zu seinen Leuten: »Es geht los, Jungs. Vergeßt nicht, wenn ihr glaubt, ihr seid ganz nah dran, dann müßt ihr noch näher hin, bevor ihr den Stein schmeißt. Alle Energie auf die vorderen Ablenkschirme – ganz egal, mit was sie euch von der Seite bewerfen. Darum können wir uns jetzt nicht kümmern.«
Einheiten der Station, die am Graben stationiert waren, wurden unsanft darauf aufmerksam gemacht, daß ihr bislang unbeachteter Bereich angegriffen wurde. Sie reagierten schnell, und nach kurzer Zeit rasten den anfliegenden Raumjägern Energieblitze in immer dichteren Schwärmen entgegen. Ab und zu explodierte einer davon in der Nähe der rasenden Y-Schiffe und beutelte sie, ohne aber ernstliche Schäden anzurichten.
»Bißchen aggressiv, die Burschen, wie?« sagte Rot Zwei.
Der Kommodore reagierte gelassen.
»Wie viele Geschütze schätzen Sie, Rot Fünf?«
Rot Fünf, bei den meisten Rebellenpiloten als Pops bekannt, brachte es auf irgendeine Weise fertig, die Abwehrkräfte am Graben abzuschätzen, während er gleichzeitig seinen Jäger durch den Feuerhagel steuerte. Sein Helm war von den Einwirkungen zu vieler Kämpfe, als daß ein einziger sie eigentlich alle hätte überstehen dürfen, fast bis zur Unbrauchbarkeit verbeult.
»Ungefähr zwanzig Batterien, würde ich sagen«, meldete er schließlich, »manche an der Oberfläche, andere in den Türmen.«
Der Kommodore quittierte die Meldung mit einem Brummlaut und zog die Computer-Zielscheibe vors Gesicht. Die Maschine wurde von Explosionen im Raum geschüttelt.
»Umschalten auf Zielcomputer«, sagte er.
»Rot Zwei«, kam eine Meldung, »Computer angeschlossen, und ich habe ein Signal.« Die Stimme des Piloten klang erregt.
Aber der Senior-Pilot unter den Rebellen, Rot Fünf, war erwartungsvoll kühl und zuversichtlich – auch wenn es sich nicht so anhörte, als er vor sich hinmurmelte: »Kein Zweifel, das wird so eine Sache werden.«
Unerwartet hörte das Abwehrfeuer aus den Geschützstellungen auf. Eine unheimliche Stille lag über dem Graben, während die Oberfläche weiterhin an den dahinfegenden Y-Schiffen vorbeihuschte.
»Was ist denn?« stieß Rot Zwei hervor und schaute sich besorgt um. »Sie haben aufgehört. Warum?«
»Gefällt mir nicht«, knurrte der Kommodore. Aber nichts behinderte jetzt ihren Anflug, es gab keine Energieblitze, denen man ausweichen mußte.
Es war Pops, der als erster die Finte des Gegners richtig einschätzte.
»Heck-Ablenkschirme verstärken«, sagte er. »Auf feindliche Jäger achten.«
»Genau getroffen, Pops«, bestätigte der Kommodore nach einem Blick auf die Instrumente. »Da kommen sie. Drei Stück bei zweihundertzehn.«
Eine mechanische Stimme leierte die schrumpfende Entfernung zu ihrem Ziel herunter, aber sie schrumpfte nicht schnell genug.
»Hier unten sind wir lebendige Zielscheiben«, meinte er nervös.
»Nützt nichts, wir müssen das durchsteh’n«, erklärte der Alte. »Wir können uns nicht verteidigen und gleichzeitig auf das Ziel losgehen.« Er kämpfte alte Reflexe nieder, als sein Bildschirm drei Spurjäger in enger Formation zeigte, die fast vertikal auf sie herabstürzten.
»Drei-acht-eins-null-vier«, sagte Darth Vader, die Hände ruhig am Steuerknüppel. Die Sterne huschten hinter ihm vorbei. »Die übernehme ich selbst. Gebt mir Deckung.«
Rot Zwei starb als erster. Der junge Pilot wußte nie, was ihn traf, sah seinen Henker nicht. Trotz seiner Erfahrung war der Kommodore des roten Geschwaders einer Panik nahe, als er sah, wie sein Begleiter in Flammen aufging.
»Wir sitzen hier in der Falle. Kein Manövrierraum – die Grabenwände sind zu nah. Wir müssen das einfach auflockern. Wir – «
»Am Ziel bleiben«, ermahnte eine ältere Stimme. »Am Ziel bleiben.«
Der Kommodore fand Aufmunterung in Pops Worten, aber es kostete ihn alle Mühe, die näherrückenden Spurjäger nicht zu beachten, als die beiden verbliebenen Y-Schiffe dem Ziel weiter
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