ePub Publishing mit Adobe InDesign
Windows-Anwender empfehlen wir die Software ePubPack , und Mac-Anwender sollten auf das AppleScript-Programm ePub Zip zurückgreifen. In Kapitel 3 können Sie nachlesen, wo die beiden Programme erhältlich sind.
Ordner „OEPS“
Im Ordner OEPS befinden sich die Inhalte für das eBook. Dort sind die einzelnen Kapitel als eigene XHTML-Dateien, die CSS-Dateien (Stylesheets) und eventuelle Unterordner für Bilder und Schriften abgelegt.
Der Order enthält außerdem zwei weitere wichtige Dateien: eine Datei mit Endung .opf und eine Datei mit der Endung .ncx . Die Datei mit der Endung .opf ist die sogenannte Stammdatei. Sie enthält wichtige Informationen wie die Metadaten (Buchtitel, Autor, Verlag, Veröffentlichungsdatum usw.) und eine Liste jeder einzelnen Datei, die im eBook zum Einsatz kommt. Die Datei ist in drei Hauptbereiche unterteilt:
Metadata: Dieser Bereich enthält die Metadaten für den Buchtitel, Autor usw. im Dublin-Core-Standard.
Manifest: Dieser Bereich enthält eine Liste mit den verwendeten Dateien. In der Liste sind nicht nur die Kapitel-Dateien, sondern auch jedes Bild und jede Schrift aufgeführt. Je nach Umfang des eBooks kann die Datei also eine sehr lange Liste enthalten.
Spine: Der letzte Bereich enthält Informationen über die Lesereihenfolge der Kapitel. Falls also mal die Reihenfolge der Kapitel im fertigen eBook nicht stimmt, kann sie im Spine-Bereich geändert werden.
Die Bereiche „Metadata“ und „Manifest“ einer .opf-Stammdatei.
Die Datei mit der Endung .ncx enthält Informationen für das Inhaltsverzeichnis des eBooks. Die eBook-Reader verwenden diese Datei, um dem Leser ein Inhaltsverzeichnis zur Verfügung zu stellen. Damit kann der Leser sehr komfortabel durch ein eBook navigieren. Falls die Einträge im Inhaltsverzeichnis also mal falsch sind oder einen Rechtschreibfehler aufweisen, müssen Sie das in dieser Datei ändern.
Die .ncx-Datei enthält das Inhaltsverzeichnis eines eBooks …
… das dann in „iBooks“ so aussieht.
Was kann ein ePub enthalten?
Da das ePub-Format mit Standards arbeitet, ist die Frage eigentlich sehr leicht beantwortet: Alles, was man mit XML, XHTML und CSS machen kann, ist auch bei einem ePub möglich. So weit zur Theorie!
Tatsächlich ist es aber so, dass die vielen eBook-Reader (Hard- und Software) das ePub unterschiedlich interpretieren bzw. darstellen. Man kann das mit den verschiedenen Internetbrowsern vergleichen. Zwar verwenden alle die W3C -Standards, aber diese werden durch zusätzliche Funktionen, die nur im jeweiligen Browser verfügbar sind, erweitert. So ähnlich ist es auch bei den eBook-Readern.
Bilddateien
Die Unterschiede bei den Readern betreffen hauptsächlich das Layout, aber auch die Art der verwendeten Bilddateien und den Einsatz von Audio- und Videodateien. Damit Sie wissen, welche Reader-Software welche Bilddateien verarbeiten kann, folgt hier eine Übersicht über die wichtigsten Programme:
Reader-Software
JPEG
GIF
animiertes GIF
PNG (mit und ohne Alpha-Transparenz
Audio-/
Videodaten
iBooks 2.0 von Apple
ja
ja
ja
ja
ja
Adobe Digital Editions 1.7.2
ja
ja
nein
ja
nein
Stanza 3.2 fürs iPad
ja
ja
ja
ja
nein
eBooks für Android-Geräte wie z. B. das Samsung Galaxy Tab
ja
ja
ja
ja
nein
ePubReader 1.4.0.1 für Firefox
ja
ja
ja
ja
nein
Sony eBook-Reader
ja
ja
ja
ja
nein
Wie Sie anhand der Tabelle sehen können, ist zurzeit nur iBooks fähig, Audio- und Videodateien in einem ePub anzuzeigen. Auf alle Fälle unterstützt jeder eBook-Reader die drei Standard-Bildformate JPEG, GIF und PNG, was dem Produzenten eine große Möglichkeit der Gestaltung an die Hand gibt.
Schriften
Der Einsatz von eigenen Schriften in einem ePub ist ein heikles Thema. Das ePub-Format ist so konzipiert, dass es eigentlich schriftunabhängig arbeitet und den Text dynamisch an die Gegebenheiten des eBook-Readers bzw. des Anwenders anpasst. Normalerweise wird die Schrift von der jeweiligen Reader-Software vorgegeben. Dadurch hat der Leser die Möglichkeit, die Schrift eines eBooks nach seinen eigenen Lesegewohnheiten zu ändern. Das ist allerdings für den Gestalter eines eBooks ein großer Nachteil, da beim Wechsel der Schrift in der Reader-Software das Buch neu umbrochen wird.
Wie kann man dem entgegenwirken? Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Sie nutzen Schriften, die auch die eBook-Reader verwenden oder Sie betten die Schriften ein.
Für die erste Möglichkeit müssen Sie wissen, welche Schriften die jeweilige Software bzw. das
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