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Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Titel: Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katarina Bredow
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zu etwas zurückzukehren, das einem vor ein paar Wochen noch völlig normal vorkam?
    Ich sehe mich im Zimmer um. Schaue auf mein Leben.
    Das ist der Tiefpunkt, sage ich mir. Schlimmer kann es nicht werden. Es wird Zeit, sich wieder nach oben zu orientieren, sich aus dem Vierfüßlerstand zu erheben.
    Aber nicht jetzt.
    Nicht heute.
    Morgen, vielleicht, aber nicht heute.
    Ich taste nach meinem Handy und wähle Markus’ Kurzwahl.
    »Kannst du herkommen?«, hauche ich, als er antwortet.
    Die Tränen drücken bereits hinter den Augen.
    »Natürlich, Emmis«, sagt Markus. »Anytime, das weißt du doch.«

Am Sonntagnachmittag fahren Edwin und ich wie verabredet mit dem Fahrrad zu Papa.
    Er freut sich, dass wir kommen, mehr, als ich gedacht habe. Wir trinken Kaffee auf der Veranda, und es ist so gemütlich und ruhig, dass ich mich bei dem Gedanken ertappe, wie schön es wäre, wenn alle Familientreffen so ablaufen würden.
    Natürlich liebe ich meine Mutter. Aber das Verhältnis zu ihr ist nicht ganz unkompliziert. Ich nehme mir vor, das zu akzeptieren, ohne mich darüber zu ärgern oder sie deswegen weniger zu lieben. Vielleicht ist es ja einfach. Vielleicht kann man lernen, die Dinge so zu nehmen, wie sie sind.
    Falls es gut ist, so was zu lernen.
    Ich weiß es nicht.
    Das mit dem Geld scheint Papa nicht weiter zu bekümmern. Zum Glück hat er keine Ahnung, wofür es verwendet worden ist.
    »Ich habe ein kleines Darlehen aufgenommen«, erklärt er Edwin. »In einem Rahmen, mit dem ich gut leben kann. Du gibst mir das Geld zurück, wenn du was übrig hast. Zum Beispiel, wenn du anfängst zu arbeiten. Das wird sich schon regeln.«
    Ich habe meine Kamera dabei und schieße ein paar richtig tolle Fotos von Papa und Edwin. Papa will unbedingt einen Abzug.
    »Ich habe kein einziges Foto von Edwin und mir, auf dem Edwin älter als drei Jahre ist.«
    Nach ein paar Stunden radeln Edwin und ich wieder nach Hause und ich bearbeite und drucke das Foto für Papa noch am selben Abend aus.
    Zwei Tage später kommt Ellinor ins Miranda. Es ist Vormittag und kaum was los. Ellinor hat die blonden Haare geflochten und im Nacken hochgesteckt.
    Die Frisur betont ihren langen, schlanken Hals.
    »Toll siehst du aus«, sage ich.
    »Hast du kurz Zeit?«, fragt sie. »Ich möchte dich um einen Gefallen bitten.«
    Sofi sagt, dass sie sich um die Gäste kümmern wird, und so ziehen Ellinor und ich uns mit einem Glas Chai in den Personalraum zurück. Sie legt die Finger um das Glas, als wollte sie sich daran wärmen, und sieht mich an.
    »Ich habe mich für eine Abtreibung entschieden«, sagt sie.
    »Aha«, sage ich dämlich.
    »Ich denke, das ist das Vernünftigste«, sagt sie.
    Ich beiße mir auf die Lippe, suche nach den richtigen Worten. »Hast du … Weiß Adrian davon?«
    Werde ich jemals wieder seinen Namen aussprechen können, ohne von einer Lawine widerstreitender Gefühle überrollt zu werden?
    Ellinor nickt. »Ja, tut er. Und er hat es unerwartet gut weggesteckt, ich war überrascht. Er war ja in letzter Zeit so merkwürdig abwesend, deshalb habe ich ihm zuerst nur gesagt, dass er endlich Farbe bekennen muss, wie es mit uns weitergehen soll. Und das hat er sich wirklich zu Herzen genommen. Als hätte er den Ernst der Lage erkannt, obwohl ich ihm noch gar nichts von der Schwangerschaft gesagt hatte. Und jetzt habe ich das Gefühl, dass er sich wirklich darauf einlassen will.«
    Sie macht eine Pause und ich warte auf die Fortsetzung. Ich habe die letzten Nächte stundenlang wach gelegen und mich gefragt, ob sie Adrian von der Schwangerschaft erzählt hat und wie er dann reagiert hat.
    »Und danach«, sage ich schließlich, »hast du ihm von dem Kind erzählt?«
    Sie nickt. »Am nächsten Abend. Er war ziemlich geschockt.« Ellinor lacht leise. »Kreidebleich ist er geworden. Ich war sicher, dass er versuchen würde herauszufinden, was ich will, um mir dann auf seine ausweichende Weise entgegenzukommen. Aber das hat er nicht getan. Er meinte, er müsse kurz raus und das Ganze erst einmal verdauen. Na ja, als er wieder nach Hause kam, meinte er, dass er sich noch nicht reif genug fühlt – oder erwachsen genug, hat er wohl gesagt –, Vater zu werden. Aber wenn ich das Kind unbedingt haben wollte, würde er die Entscheidung natürlich mittragen, so gut er es könnte. Vielleicht würde er ja in die Rolle hineinwachsen, das hätten schließlich schon ganz andere geschafft.«
    Ellinor sieht mich an.
    »Ich finde das verdammt ehrlich, Emma. Das

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