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Er ist wieder da

Er ist wieder da

Titel: Er ist wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timur Vermes
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besorgt.
    »Wie der deutschen Zivilbevölkerung. Je widerwärtiger der Gegner seine Bomben abwirft, desto fanatischer wird der Widerstand. Ein fantastisches Mädel.«
    Sawatzki nickte, und für einen Moment schien es mir, als leuchteten dabei seine Augen eine Spur zu hell. Aber ich kann mich natürlich auch irren.

xxiii.
    D as Problem mit diesen Parlamentariern ist, dass sie schlichtweg nichts begriffen haben. Ich meine: Warum habe ich denn diesen Krieg geführt? Doch nicht, weil ich so gerne Krieg führe! Ich hasse es, Kriege zu führen. Wenn Bormann noch wäre, den könnte jeder fragen, der würde das sofort bestätigen. Furchtbar ist das, ich hätte diese Aufgabe auch liebend gerne abgetreten, wenn es jemand Besseren gegeben hätte. Und jetzt, nun, also kurzfristig muss ich mich damit zunächst nicht befassen, aber mittel- und langfristig wird das wohl wieder auf mich zukommen. Wer soll das denn sonst machen? Wer würde derlei denn überhaupt sonst machen? Fragt man heute einen Parlamentarier, dann behauptet der doch glattweg, Kriege seien heute nicht mehr notwendig. Das wurde auch schon damals behauptet, und schon damals war es genauso Unsinn wie heute. Der Gedanke ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass diese Erde nicht wächst. Die Zahl der Menschen auf ihr aber schon. Und wenn den Menschen die natürlichen Ressourcen zu knapp werden, welche Rasse wird dann diese Ressourcen bekommen?
    Die netteste?
    Nein, die stärkste. Und darum habe ich alles daran gesetzt, die deutsche Rasse zu kräftigen. Und dem Russen in die Parade zu fahren, bevor er uns überrollt. Im allerletzten Moment, wie ich dachte. Damals lebten schließlich 2,3 Milliarden Menschen auf der Welt. Zwei Komma drei Milliarden !
    Es konnte ja keiner wissen, dass da noch dreimal mehr drauf passen.
    Aber – und hier kommt das Entscheidende: Man muss aus dieser Tatsache die richtigen Schlüsse ziehen. Und der richtige Schluss lautet natürlich nicht: Weil wir jetzt sieben Milliarden sind, war damals alles unnötig. Sondern der richtige Schluss lautet: Wenn ich schon damals recht hatte, dann habe ich heute sogar noch dreimal mehr recht. Das ist simple Arithmetik, das rechnet Ihnen jeder Drittklässler vor.
    Insofern ist mir die Sache mit meiner Rückkehr auch einmal mehr vollkommen einleuchtend. Denn warum leben jetzt diese sieben Milliarden Menschen auf dieser Welt?
    Weil ich einen Krieg geführt habe, der durch und durch – um einmal dieses neumodische Wort zu verwenden – nachhaltig war. Wenn all diese Menschen sich seither vermehrt hätten, wären wir inzwischen bei acht Milliarden. Und davon wären zweifellos die meisten Russen, die längst das Land hier überrannt hätten, unsere Früchte ernten, unser Vieh wegtreiben, die arbeitsfähigen Männer versklaven, die anderen abschlachten würden, um dann mit ihren schmutzigen Fingern unsere unschuldigen jungen Frauen zu missbrauchen. Erst sah also die Vorsehung meine Aufgabe darin, den bolschewistischen Bevölkerungsüberschuss abzuschöpfen. Und nunmehr liegt meine Berufung natürlich darin, den Rest der Mission zu erfüllen. Die Pause dazwischen war nötig, um meine Kräfte nicht in diesen Jahrzehnten zu vergeuden, die nun einmal nötig sind, damit die Spätfolgen des Krieges eintreten können. Als da wären: Streit unter den Alliierten, Zerfall der Sowjetunion, russische Gebietsverluste und natürlich die Aussöhnung mit unserem nächstliegenden Verbündeten, mit England, um später einmal vereint vorgehen zu können. Es ist mir heute noch schleierhaft, weshalb das nicht schon damals geklappt hat. Wie viele Bomben hätten wir ihnen denn noch auf ihre Städte werfen sollen, bis sie begriffen, dass sie unsere Freunde sind?
    Wobei man, wenn man sich die neueren Zahlen einmal ansieht, nicht ganz nachvollziehen kann, wozu England noch nötig ist, eine Weltmacht ist diese marode Insel ja nun wahrlich nicht mehr. Gut, man muss auch nicht alle Fragen gleich beantworten. Allerdings naht nun für durchgreifende Maßnahmen allmählich der letztmögliche Zeitpunkt. Und deswegen war ich auch so entsetzt vom Zustand der sogenannten nationalen Kräfte dieses Landes.
    Ich hatte zunächst angenommen, ich sei mehr oder weniger auf mich allein gestellt. Doch hatte das Schicksal bereits den einen oder anderen Verbündeten installiert. Aber genau das war schon ein Armutszeugnis: Dass es Monate brauchte, bis ich überhaupt mitbekam, dass es jemanden gab, der sich berufen fühlte, die Arbeit der NSDAP

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