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Er ist wieder da

Er ist wieder da

Titel: Er ist wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timur Vermes
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Handtaschenwesen, diese Unterbringung direkt nach dem Hinsetzen, als nähme man mit Reisegepäck versehen Platz in einem Zugabteil, das wird sich wohl auch in weiteren fünfundsechzig Jahren nicht ändern.
    »Wie schön, dass Sie sich endlich Zeit für uns nehmen«, sagte sie.
    »Sie können nicht behaupten, dass ich andere Zeitungen Ihnen vorgezogen hätte«, erwiderte ich, »und letzten Endes haben Sie sich ja auch am meisten um mich … sagen wir … bemüht.«
    »Sie sind aber auch berichtenswert«, lachte sie. »Wer sind die Herren an Ihrer Seite?«
    »Das hier ist der Herr Sensenbrink von der Flashlight«, sagte ich, »und dies«, dabei wies ich auf Herrn Sawatzki, »dies ist der Herr Sawatzki, ebenfalls von der Flashlight. Ein ausgezeichneter Mann!« Aus den Augenwinkeln konnte ich ein Strahlen über Sawatzkis Gesicht gleiten sehen, teils verursacht durch mein Lob, teils mochte dies aber auch der Aufmerksamkeit der durchaus ansehnlichen Reporterin geschuldet sein. Sensenbrink setzte ein Gesicht auf, das man wahlweise als kompetent oder auch ratlos deuten konnte.
    »Sie haben uns zwei Aufpasser mitgebracht?«, lächelte sie. »Sehe ich so gefährlich aus?«
    »Nein«, sagte ich, »aber ich wirke ohne die beiden Herren so harmlos.«
    Sie lachte. Ich auch. Was für ein grotesker Unfug. Der Satz ergab von hinten bis vorne natürlich überhaupt keinen Sinn. Aber ich gebe zu, dass ich die junge blonde Dame ein wenig unterschätzte und zu diesem Zeitpunkte davon ausging, sie mit einigen munteren Plaudereien abfertigen zu können.
    Sie zog ihr Telefon aus der Tasche, zeigte es mir und meinte: »Sie haben nichts dagegen, wenn wir das Gespräch aufzeichnen?«
    »So wenig wie Sie«, sagte ich, holte mein Telefon heraus und drückte es Sawatzki in die Hand. Ich hatte keine rechte Ahnung, wie man ganze Gespräche damit aufzeichnete. Sawatzki benahm sich geistesgegenwärtig, als hätte er Ahnung. Ich beschloss, ihn bei Gelegenheit noch einmal zu loben. Ein Kellner trat an den Tisch und fragte nach Getränkewünschen. Wir bestellten. Der Kellner verschwand.
    »Und?«, fragte ich. »Was möchten Sie von mir wissen?«
    »Wie wäre es mit Ihrem Namen?«
    »Hitler, Adolf«, sagte ich, und allein diese Antwort genügte, um Sensenbrink erste Schweißtropfen auf die Stirne zu jagen. Man hätte meinen können, ich hätte mich hier und jetzt zum allerersten Male vorgestellt.
    »Ich meinte natürlich Ihren wirklichen Namen«, sagte sie wissend.
    »Mein liebes Fräulein«, sagte ich und lehnte mich lachend nach vorne, »wie Sie vielleicht gelesen haben, habe ich vor geraumer Zeit beschlossen, Politiker zu werden. Wie dumm müsste ein Politiker sein, der seinem Volk einen falschen Namen nennt? Wie will man ihn denn dann wählen?«
    Auf ihrem Gesicht traten ärgerliche Stirnfalten auf. »Ja, eben. Warum verraten Sie dem deutschen Volk dann nicht Ihren richtigen Namen?«
    »Das tue ich doch«, seufzte ich. Das ließ sich sehr ermüdend an. Zumal ich am Vorabend bei N 24 bis tief in die Nacht eine interessant zusammengefaselte Dokumentation über meine eigenen Wunderwaffen gesehen hatte. Ein hochgradig vergnüglicher Schwachsinn, dessen Bilanz ungefähr so aussah, dass jede dieser Waffen den Krieg hätte für uns entscheiden können, wenn es nicht letzten Endes immer wieder ich selber verdorben hätte. Es ist schon erstaunlich, was sich diese Geschichtsphantasten da von keiner Ahnung getrübt sturheil zusammendichten. Man wagt kaum daran zu denken, dass auch die eigenen Kenntnisse über bedeutende Männer wie Karl den Großen, Otto I. oder auch Arminius genau genommen lediglich von irgendeinem sich berufen fühlenden Historiker überliefert wurden.
    »Würden Sie uns dann auch Ihren Pass zeigen?«, fragte die junge Dame nun. »Oder Ihren Personalausweis?«
    Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Sensenbrink ansetzte, um etwas zu sagen. Realistisch betrachtet konnte das nur Unsinn werden. Man weiß nie, wann und warum solche Leute zu reden beginnen, häufig genug sagen sie sogar nur irgendetwas, weil sie bemerken, dass sie bisher noch nichts gesagt haben, oder aber weil sie befürchten, bei weiterem Schweigen für unwichtig erachtet zu werden. Derlei gilt es mit allen Mitteln zu unterbinden.
    »Verlangen Sie von allen Ihren Gesprächspartnern, den Pass zu sehen?«, fragte ich zurück.
    »Nur von denen, die behaupten, sie hießen Adolf Hitler.«
    »Und wie viele sind das?«
    »Beruhigenderweise«, sagte sie, »sind Sie der Erste.«
    »Sie sind

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