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Er sieht dich wenn du schläfst

Er sieht dich wenn du schläfst

Titel: Er sieht dich wenn du schläfst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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vergangenen Silvestermorgen in die Radio City Music Hall zu nehmen.
Doch kurz davor muss etwas schief gegangen sein. Sie kamen
an jenem Tag sehr früh zu ihr, um ihr zu sagen, dass sie eine
Weile fortgehen müssten.«
Der Mönch nickte. »Um an die Wurzel der meisten Probleme
zu gelangen, muss man in der Vergangenheit graben.«
Der Schäfer, der bisher sehr still gewesen war, meldete sich
plötzlich zu Wort. »Die Probleme der meisten Menschen reichen
weit zurück. Sie hätten meine Familie kennen lernen sollen. Was
glauben Sie denn, warum ich Schäfer geworden bin? Der einzige Ort, an dem ich ein wenig Frieden hatte, war draußen auf
dem Hügel.«
Alle lachten. »Mich müssen Sie gar nicht erst fragen«, sagte
die Königin. »Die Probleme meiner Familie waren Gesprächsstoff im ganzen Königreich.«
Der Mönch räusperte sich. »Ich glaube, wir alle verstehen Sie,
Sterling. Wir wissen, warum Sie hier sind. Sie bitten um Erlaubnis, die Zeit zurückdrehen zu dürfen, um zu erfahren, warum
Marissas Vater und ihre Großmutter die Stadt verlassen mussten.«
»Das stimmt, Sir«, sagte Sterling demütig. »Vielleicht meinen
Sie, dass Sie mir den Job zu einfach machten, wenn Sir mir die
Bitte gewährten, und natürlich erwarte ich keine Sondervergünstigungen, wenn das der Fall sein sollte.«
»Wenn Sie sehen, worum es hier geht, brauchen Sie vielleicht
ein paar Sondervergünstigungen«, sagte der Matador nüchtern.
»Ich persönlich bin der Meinung, dass Sie zu zwei Stieren in die
Arena gehen, nicht nur zu einem, und…«
Der Mönch unterbrach den Matador. »Das soll Sterling selbst
herausfinden.« Er streckte die Hand nach dem Knopf aus.
    Das ging schnell, dachte Sterling, als er wieder durch das
Sonnensystem trudelte. Sie schicken mich auf einem anderen
Weg zurück. Vermutlich, weil ich in eine andere Zeit zurückkehre.
    Schon stand er auf dem Parkplatz eines einladend aussehenden Restaurants. Scheint ganz schön beliebt zu sein, vermutete
er. Durch die Fenster sah er, dass drinnen viel Betrieb herrschte.
Um sich zu orientieren, ging er ans Ende der Auffahrt und las
das Schild: BEI NOR.
    Sehr gut, dachte er. Das Restaurant von Marissas Großmutter.
Er musste nicht Sherlock Holmes sein, um festzustellen, dass er
als Nächstes hineingehen und sich umschauen musste. Er ging
auf der Zufahrt wieder zurück, stieg die Treppe hinauf, überquerte die Veranda und wollte schon die Tür öffnen.
    Ich kann doch einfach so hindurchgehen, tadelte er sich. Wozu unnötig Energien verbrauchen? Eine scharfe Brise begleitete
ihn nach drinnen. An einem kleinen Schreibpult stand eine gut
gebaute Frau Anfang sechzig mit blonden Haaren, die mit einem
juwelengeschmückten Kamm zu einem losen Knoten aufgesteckt waren, und las in dem Reservierungsbuch.
    Sie schaute auf. Blonde Haarsträhnen fielen ihr in die Stirn.
Eine sehr attraktive Frau und sehr auffallend, dachte Sterling.
»Ich könnte schwören, ich hätte die Tür fest zugemacht«,
murmelte Nor Kelly vor sich hin. Mit zwei schnellen Schritten
war sie bei ihm und zog einmal kräftig an der Tür.
    »NorNor, setz dich hin. Dein Kaffee steht hier«, ertönte eine
Kinderstimme.
Eine vertraute Stimme. Sterling drehte sich mit einem Ruck um
und betrachtete den Raum. Mit Mahagoni getäfelte Wände, weiß
gedeckte Tische, auf denen rotweiße Kerzen für eine fröhliche,
anheimelnde Atmosphäre sorgten. Im rechten Winkel zur Bar
stand ein Klavier. An Wänden und Fenstern blinkten Lichterketten, und im Hintergrund spielte festliche Weihnachtsmusik.
»NorNor«, rief das Kind noch einmal.
Er ließ den Blick durch den überfüllten Raum schweifen. Ein
kleines Mädchen stand an einem Ecktisch direkt rechts von der
Tür. Sie schaute in seine Richtung. Es war Marissa! Sie sah etwas jünger aus, trug die Haare ein wenig kürzer, doch der auffälligste Unterschied war, dass sie glücklich wirkte. Ihre Augen
blitzten, ihre Lippen waren zu einem Lächeln verzogen und sie
trug ein hellrotes Eislaufkostüm. Ein verblüffend gut aussehender Mann Ende zwanzig mit blauen Augen und dunklem Haar
war bei ihr.
Billy Campbell, dachte Sterling. Sieht aus wie ein Filmschauspieler. Ich wünschte, ich hätte so ausgesehen, als ich noch lebte. Dabei konnte ich mich wahrhaftig nicht beschweren.
Nor schaute auf. »Ich komme gleich, Rissa.«
Marissa hatte ihn offenbar nicht gesehen. Natürlich, dachte
Sterling. Wir sollen uns ja auch erst im nächsten Jahr kennen
lernen.
Er schlenderte an den Tisch

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