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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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herrscht immer noch zu viel Durcheinander. Halte bereit, was du für den Kampf im Gedächtnis haben musst, aber lass nicht zu, dass es dich davon ablenkt, was geschieht. Finde einen Ort der Ruhe in dir und lass die Sorgen der Welt über dich hinwegfluten, ohne dass sie dich mitreißen. Du solltest dich so fühlen wie damals, als Oromis dich den Gedanken der Kreaturen im Wald lauschen ließ. Zu diesem Zeitpunkt warst du dir all der Dinge bewusst, die um dich herum vorgingen, doch du warst nicht auf ein einzelnes Detail fixiert. Sieh nicht nur auf Aryas Augen. Erweitere deinen Blick. Du konzentrierst dich zu sehr auf Kleinigkeiten.
    Aber Brom hat mir gesagt …
    Es gibt viele Wege, deine Augen zu benutzen. Brom hatte seinen, aber es war weder der flexibelste noch der geeignetste für große Schlachten. Er hat in seinem Leben meist Mann gegen Mann oder in kleinen Gruppen gekämpft und seine Gewohnheiten waren geprägt davon. Es ist besser, den Blick zu öffnen, als zu genau hinzuschauen und zuzulassen, dass dir irgendein Detail des Ortes oder der Umstände entgeht. Verstehst du?
    Ja, Meister.
    Dann noch einmal, und nimm dir diesmal die Zeit, dich zu entspannen und deine Wahrnehmung zu erweitern.
    Wieder überdachte Eragon, was er über Arya wusste. Als er sich für einen Plan entschieden hatte, schloss er die Augen, verlangsamte seine Atmung und versank tief in sich selbst. Seine Ängste und Sorgen flossen allmählich aus ihm heraus und hinterließen eine umfassende Leere, die den Schmerz seiner Verletzungen dämpfte und ihm ein Gefühl ungewöhnlicher Klarheit schenkte. Obwohl er weiterhin gewinnen wollte, beunruhigte die Aussicht auf eine Niederlage ihn nicht mehr. Es würde kommen, wie es kommen musste, und er würde nicht unnötig gegen das Schicksal ankämpfen.
    »Bereit?«, fragte Arya, als er die Augen wieder öffnete.
    »Bereit.«
    Sie nahmen ihre Ausgangspositionen ein, dann verharrten sie reglos und jeder wartete darauf, dass der andere zuerst angriff. Die Sonne stand rechts von Eragon, was bedeutete, dass sie Arya blenden würde, wenn er es schaffte, sie in die entgegengesetzte Richtung zu treiben. Er hatte das bereits einmal versucht und war gescheitert, aber jetzt dachte er an eine Möglichkeit, wie es ihm vielleicht doch gelingen könnte.
    Er wusste, dass Arya davon überzeugt war, ihn schlagen zu können. Sicher schätzte sie seine Fähigkeiten nicht gering ein. Aber wie überzeugt sie auch von seinem Können und seinem Wunsch, sich zu verbessern, sein mochte, sie hatte die überwältigende Mehrzahl der Kämpfe gewonnen. Diese Erfahrung hatte ihr gezeigt, dass er leicht zu besiegen sein würde, selbst wenn sie es eigentlich besser wissen müsste. Daher war ihre Zuversicht auch ihre Schwäche.
    Sie denkt, sie ist mit dem Schwert besser als ich, sagte er sich. Und vielleicht ist sie das auch, aber ich kann ihre Erwartungen gegen sie verwenden. Sie werden sie zu Fall bringen, wenn überhaupt irgendetwas sie zum Fall bringt.
    Er tänzelte einige Schritte vor und lächelte Arya an, wie sie ihn angelächelt hatte. Ihr Gesicht blieb beeindruckend ausdruckslos. Einen Moment später griff sie ihn an, als wolle sie ihn packen und zu Boden werfen.
    Er sprang zurück und wich etwas nach rechts aus, um sie langsam in die Richtung zu lenken, in der er sie haben wollte.
    Arya blieb mehrere Schritte von ihm entfernt stehen und verharrte kurz so starr wie ein auf einer Lichtung gestelltes wildes Tier. Dann zeichnete sie vor sich mit ihrem Schwert einen Halbkreis, während sie ihn anstarrte. Er hatte den Verdacht, dass Glaedrs Anwesenheit sie in ihrer Entschlossenheit noch bestärkte, sich ins rechte Licht zu setzen.
    Dann erschreckte sie ihn, indem sie ein leises, katzenhaftes Fauchen ausstieß. Wie ihr Lächeln zuvor war das Fauchen eine Waffe, die ihn aus der Ruhe bringen sollte. Und es funktionierte, aber nur teilweise, denn inzwischen war er auf solche Gebärden vorbereitet, wenn auch nicht gerade auf diese.
    Arya überwand die Distanz zwischen ihnen mit einem einzigen Satz und drosch mit kräftigen, in einem Bogen geführten Schlägen auf ihn ein. Er blockte sie mit seinem Schild, ging aber nicht zum Gegenangriff über, ganz als wären ihre Hiebe zu heftig für ihn und er könne sich lediglich verteidigen. Mit jedem knallenden, schmerzhaften Ruck, der ihm durch Arm und Schulter fuhr, zog er sich weiter nach rechts zurück und stolperte ab und zu, um den Eindruck zu verstärken, dass er zurückgetrieben wurde.
    Und

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