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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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zuschleppten.
    Eragon hatte sich vollkommen verausgabt, und doch weigerte er sich, aufzugeben. Auf eine Weise, die er nicht ganz verstand, war ihr Übungskampf auf einmal mehr geworden als das. Er hatte sich zu einer Prüfung seiner selbst entwickelt: seines Charakters, seiner Stärke und seiner Belastbarkeit. Es war auch nicht Glaedr, der ihn prüfte – zumindest empfand er es nicht so –, sondern Arya. Als wolle sie etwas von ihm, als wolle sie, dass er etwas bewies … Was, wusste er nicht, aber er war entschlossen, sich so gut wie möglich zu schlagen. Wie lange auch immer sie noch bereit war, zu kämpfen, er würde nicht aufgeben, ganz gleich wie groß die Schmerzen waren, die er hatte.
    Ein Schweißtropfen rann ihm ins linke Auge. Er blinzelte und Arya sprang schreiend auf ihn zu.
    Einmal mehr versanken sie in ihrem tödlichen Tanz und einmal mehr kämpften sie, bis nichts mehr ging. Die Müdigkeit machte sie schwerfällig, doch sie bewegten sich in einem holprigen Einklang, der sie beide daran hinderte, zu siegen.
    Schließlich standen sie sich Auge in Auge gegenüber, ihre Schwerter an den Griffen gekreuzt, während sie mit letzter Kraft versuchten, sich gegenseitig wegzudrängen.
    Auf einmal erklärte Eragon mit leiser, grimmiger Stimme: »Ich … sehe … dich.«
    Ein leuchtender Funke erschien in Aryas Augen und verschwand genauso schnell wieder.

EIN VERTRAULICHES
GESPRÄCH
     
    G
laedr ließ sie noch zwei weitere Male kämpfen. Jedes Duell war kürzer als das vorherige und beide endeten unentschieden, was den goldenen Drachen mehr störte als Eragon oder Arya.
    Glaedr hätte sie am liebsten weiterkämpfen lassen, bis eindeutig klar gewesen wäre, wer der bessere Krieger war. Aber am Ende des zweiten Duells waren sie beide so erschöpft, dass sie sich zu Boden fallen ließen, Seite an Seite liegen blieben und nach Luft rangen. Selbst Glaedr musste einsehen, dass ein weiterer Kampf sinnlos, wenn nicht gar gefährlich gewesen wäre.
    Sobald sie sich wieder so weit erholt hatten, dass sie stehen und gehen konnten, zitierte Glaedr sie in Eragons Zelt.
    Erst heilten sie mithilfe von Saphiras Energie ihre schmerzhafteren Verletzungen. Dann übergaben sie ihre zerstörten Schilde Fredric, dem Waffenmeister der Varden, der sie austauschte – natürlich erst, nachdem er ihnen eine Standpauke gehalten hatte, dass sie besser auf ihre Ausrüstung achtgeben sollten.
    Als sie bei Eragons Zelt ankamen, erwartete Nasuada sie dort, wie gewohnt in Begleitung ihrer Wachen. »Es wurde auch langsam Zeit«, bemerkte sie spitz. »Schön, dass ihr zwei mit eurem Versuch fertig seid, euch gegenseitig in Stücke zu hacken. Wir müssen reden.« Ohne ein weiteres Wort trat sie in sein Zelt.
    Bloëdhgarm und die Elfengarde stellten sich in einem großen Kreis rund um das Zelt auf, was Nasuadas Wachen ganz offensichtlich nervös machte, wie Eragon bemerkte.
    Nachdem Eragon und Arya Nasuada ins Zelt gefolgt waren, überraschte Saphira sie, indem sie ihren Kopf durch die Eingangsklappe schob und den beengten Raum mit dem Geruch von Rauch und verbranntem Fleisch füllte.
    Nasuada brachte das unerwartete Auftauchen von Saphiras geschuppter Schnauze kurz aus dem Konzept, aber sie erholte sich schnell. Dann wandte sie sich an Eragon: »Das war Glaedr, den ich gespürt habe, nicht wahr?«
    Er warf einen Blick zur Vorderseite des Zeltes und hoffte, dass ihre Wachen außer Hörweite waren, dann nickte er. »Er war es.«
    »Ah, wusste ich es doch!«, rief sie aus und klang befriedigt. Dann wurde ihre Miene unsicher. »Kann ich mit ihm sprechen? Ist es … gestattet oder teilt er sich nur einem Elf oder einem Reiter mit?«
    Eragon zögerte und sah Arya fragend an. »Ich weiß es nicht«, antwortete er. »Er hat sich noch immer nicht ganz erholt. Er wird vielleicht nicht …«
    Ich werde mit dir sprechen, Nasuada, Tochter von Ajihad, erklärte Glaedr, dessen Stimme in ihren Köpfen widerhallte. Frag mich, was du wissen willst, und dann überlasse uns unserer Arbeit. Es muss noch viel getan werden, um Eragon auf die vor ihm liegenden Herausforderungen vorzubereiten.
    Eragon hatte Nasuada noch nie zuvor ehrfürchtig erlebt, aber jetzt war sie es. »Wo?«, formte sie mit ihren Lippen.
    Er deutete auf ein Fleckchen Erde neben seinem Bett.
    Nasuada zog die Augenbrauen hoch, dann nickte sie, richtete sich auf und begrüßte Glaedr förmlich. Es folgte ein Austausch von Höflichkeiten, in dessen Verlauf Nasuada sich nach Glaedrs Gesundheit

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