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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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Schnaufen und Scharren, als stöbere eine unbeholfene Bestie durch die Trümmer.
    »Naina«, sagte Eragon.
    Ein ungerichtetes blaues Licht erhellte den Raum. Und vor ihm, bedeckt mit Schmutz, Blut, Asche und Schweiß, die Zähne zu einem furchterregenden Knurren gebleckt, erschien Roran, der über den Leichen zweier anderer mit einem Soldaten rang.
    Der Soldat zuckte wegen der plötzlichen Helligkeit zurück und Roran nutzte seine mangelnde Konzentration, um ihn in die Knie zu zwingen. Als Nächstes riss er dem Soldaten den Dolch aus dem Gürtel und stieß ihm die Waffe von unten durch den Kiefer.
    Der Soldat trat noch zweimal um sich, dann regte er sich nicht mehr.
    Nach Luft ringend richtete Roran sich über der Leiche auf. Blut tropfte ihm von den Fingern. Mit seltsam glasigem Blick sah er zu Eragon hinüber.
    »Wurde auch Zeit, dass du …«, begann er, seine Augen verdrehten sich und er wurde ohnmächtig.

SCHATTEN AM HORIZONT
     
    U
m Roran aufzufangen, bevor er auf dem Boden aufschlug, musste Eragon Brisingr fallen lassen, was er nur widerstrebend tat. Trotzdem öffnete er die Hand und das Schwert klirrte auf die Steine, gerade als er Rorans Gewicht in seinen Armen spürte.
    »Ist er schwer verletzt?«, fragte Arya.
    Eragon zuckte zusammen, überrascht, dass sie und Bloëdhgarm neben ihm standen. »Ich glaube nicht.« Er schlug Roran mehrmals auf die Wangen und verschmierte dabei den Staub auf seinem Gesicht. In dem matten eisblauen Schein von Eragons magischem Licht wirkte Roran ausgezehrt, mit tiefen Augenringen. Seine Lippen hatten eine purpurne Farbe, als hätte er Beerensaft getrunken. »Komm schon, wach auf.«
    Nach einer Weile zuckten Rorans Lider, dann öffnete er die Augen und sah Eragon verwirrt an. Erleichterung durchströmte Eragon, so stark, dass er sie schmecken konnte.
    »Du warst einen Moment ohnmächtig«, erklärte er.
    »Ah.«
    Er lebt!, übermittelte Eragon Saphira und riskierte einen kurzen Augenblick des Kontakts.
    Ihre Freude war offenkundig. Gut. Ich werde hierbleiben und den Elfen helfen, die Steine vor dem Gebäude wegzuschaffen. Wenn du mich brauchst, rufe und ich werde einen Weg finden, zu dir zu kommen.
    Rorans Kettenpanzer klirrte, als Eragon ihm aufhalf.
    »Was ist mit den anderen?«, fragte Eragon und deutete auf den Schutthaufen ein Stück weiter.
    Roran schüttelte den Kopf.
    »Bist du sicher?«
    »Darunter kann niemand überlebt haben. Ich bin nur davongekommen, weil … weil mich der Dachvorsprung des Tors etwas geschützt hat.«
    »Und? Geht’s dir gut?«, fragte Eragon.
    »Was?« Roran runzelte die Stirn. Er wirkte geistesabwesend, als sei ihm der Gedanke noch gar nicht in den Sinn gekommen. »Mir geht es bestens … Vielleicht ist mein Handgelenk gebrochen. Es ist nicht schlimm.«
    Eragon warf Bloëdhgarm einen vielsagenden Blick zu. Die Züge des Elfen strafften sich und zeigten einen Anflug von Missfallen, doch er ging zu Roran hinüber und sagte mit ruhiger Stimme: »Wenn du erlaubst …« Er streckte eine Hand nach Rorans verletztem Arm aus.
    Während Bloëdhgarm sich um Roran kümmerte, hob Eragon Brisingr auf. Dann hielt er mit Arya am Zugang zur Vorhalle Wache, für den Fall, dass irgendwelche Soldaten so töricht waren, einen Angriff zu wagen.
    »Erledigt«, stellte Bloëdhgarm fest. Er trat von Roran zurück, der das Handgelenk kreisen ließ und seine Beweglichkeit prüfte.
    Zufrieden bedankte Roran sich bei Bloëdhgarm und ließ die Hand sinken. Kurz darauf suchte er den mit Trümmern übersäten Boden ab, bis er seinen Hammer fand. Er zog seine Rüstung zurecht und sah zu Eragon und Arya hinüber.
    »Ich habe genug von diesem Fürst Bradburn«, erklärte er in trügerisch ruhigem Ton. »Er sitzt schon zu lange auf seinem Thron, meine ich, und sollte seiner Verantwortung enthoben werden. Würdet Ihr mir da nicht zustimmen, Arya?«
    »Das würde ich«, bestätigte sie.
    »Nun denn, suchen wir den alten Narren. Ich würde ihm gern den einen oder anderen sanften Klaps mit meinem Hammer geben, zum Andenken an all jene, die wir heute verloren haben.«
    »Er war noch vor wenigen Minuten im großen Saal«, berichtete Eragon, »aber ich bezweifle, dass er dort auf unsere Rückkehr wartet.«
    Roran nickte. »Dann werden wir Jagd auf ihn machen müssen.« Und mit diesen Worten lief er in die Richtung los, aus der Eragon gekommen war.
    Eragon ließ sein Licht ersterben und eilte seinem Cousin nach, Brisingr in der Hand. Arya und Bloëdhgarm blieben so dicht hinter ihm,

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