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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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und einige auf zweien, aber sie waren zu weit entfernt, als dass er sicher sein konnte, dass es sich um Werkatzen handelte.
    »Kann das sein?«, fragte Arya erstaunt.
    »Ich weiß es nicht … Was immer sie sind, wir werden es früh genug herausfinden.«

KÖNIG KATZE
     
    E
ragon stand auf dem Podest im großen Saal der Burg, gleich rechts neben Fürst Bradburns Thron. Seine Linke ruhte auf dem Knauf von Brisingr, das in der Scheide steckte. Auf der anderen Seite des Throns stand Jörmundur, der Oberkommandierende der Varden, den Helm unter den linken Arm geklemmt. Er hatte an den Schläfen grau meliertes, sonst braunes Haar, das hinten zu einem langen Zopf geflochten war. Sein hageres Gesicht zeigte die betont ausdruckslose Miene einer Person, die über reichlich Erfahrung darin verfügt, auf andere zu warten. Eragon bemerkte eine dünne rote Blutspur entlang der Unterkante von Jörmundurs Armschutz, aber Jörmundur ließ kein Anzeichen von Schmerz erkennen.
    Zwischen den beiden saß Nasuada, die Anführerin der Varden, prächtig anzusehen in einem grünen und gelben Gewand, das sie erst kurz zuvor angelegt hatte. Es erschien ihr für diplomatische Verhandlungen angemessener als ihre leuchtend bunte Kriegstracht. Auch sie hatte während des Kampfes Verletzungen davongetragen, wie der weiße Leinenverband um ihre linke Hand bewies.
    Mit leiser Stimme, sodass nur Eragon und Jörmundur sie hören konnten, sagte Nasuada: »Wenn wir ihre Unterstützung gewinnen könnten …«
    »Aber was werden sie als Gegenleistung erwarten?«, fragte Jörmundur. »Unsere Schatztruhen sind fast leer und unsere Zukunft ist ungewiss.«
    Beinahe ohne die Lippen zu bewegen, antwortete sie: »Vielleicht fordern sie nichts weiter von uns als die Gelegenheit zu einem Vergeltungsschlag gegen Galbatorix.« Sie hielt inne. »Wenn nicht, werden wir andere Mittel als Gold finden müssen, um sie dazu zu bringen, sich unseren Reihen anzuschließen.«
    »Vielleicht ein paar Fässer Sahne?«, schlug Eragon vor, was Jörmundur ein Glucksen entlockte und Nasuada ein leises Lachen.
    Ihr gerauntes Gespräch brach ab, als vor der Haupthalle drei Trompeten erklangen. Kurz darauf kam ein flachshaariger Page durch die offene Tür am anderen Ende der Halle marschiert. Sein Gewand war mit der Standarte der Varden bestickt – einem weißen Drachen mit einer Rose über einem nach unten zeigenden Schwert auf purpurnem Grund. Der Page klopfte mit seinem Zeremonienstab auf den Boden und verkündete mit dünner, bebender Stimme: »Seine Erhabenste Königliche Hoheit, Grimrr Halbtatze, König der Werkatzen, Fürst der Einsamen Orte, Herrscher über die Nächtlichen Gefilde und Der Da Allein Wandelt.«
    Was für ein seltsamer Titel: Der Da Allein Wandelt, bemerkte Eragon zu Saphira.
    Aber wohlverdient, würde ich vermuten, erwiderte sie und er konnte ihre Erheiterung spüren, auch wenn er Saphira dort, wo sie im Wohnturm der Burg zusammengerollt lag, nicht sehen konnte.
    Der Page trat zur Seite und durch die Tür stolzierte Grimrr Halbtatze in Menschengestalt, gefolgt von vier anderen Werkatzen, die auf großen, zottigen Pfoten dicht hinter ihm hertappten. Die vier ähnelten Solembum, der einzigen anderen Werkatze, die Eragon in ihrer Tiergestalt gesehen hatte: massige Schultern, lange Gliedmaßen, kurzes dunkles Fell und Schnurrhaare, Pinselohren und ein Schwanz mit schwarzer Spitze, den sie anmutig hin und her zucken ließen.
    Grimrr Halbtatze ähnelte jedoch keiner Person und keinem Wesen, das Eragon je gesehen hatte. Mit ungefähr vier Fuß brachte er es auf die gleiche Größe wie ein Zwerg, aber niemand hätte ihn für einen Zwerg oder gar für einen Menschen gehalten. Er hatte ein kleines, spitzes Kinn, breite Wangenknochen und unter nach oben geschwungenen Brauen schräg stehende grüne Augen, umsäumt von flügelähnlichen Wimpern. Vorn hing ihm das zottelige schwarze Haar tief in die Stirn, während es ihm an den Seiten und hinten schwer, glatt und glänzend bis auf die Schultern fiel und der Mähne seiner Gefährten glich. Das Alter der Werkatze vermochte Eragon nicht zu schätzen.
    Die einzigen Kleider, die Grimrr trug, waren eine Weste aus rauem Leder und ein Lendenschurz aus Kaninchenfell. Vorn an seiner Weste hingen etwa ein Dutzend Tierschädel – von Vögeln, Mäusen und anderen kleinen Geschöpfen –, und wenn er sich bewegte, stießen die Schädel mit leisem Klappern gegeneinander. Ein in der Scheide steckender Dolch ragte schräg aus dem Gürtel

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