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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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außer wenn du dich in einem zu engen Raum befindest oder der Körper einer Person sich zufällig durch diese verborgene Falte bewegen sollte. Der Eingang ist nicht größer als ein Stecknadelkopf, aber er ist tödlicher als jedes Schwert. Er würde dein Fleisch ohne Weiteres durchdringen, solltest du ihn je berühren.
    Saphira witterte. Sogar Euer Geruch ist verschwunden.
    »Wer hat entdeckt, wie man das macht?«, erkundigte Eragon sich erstaunt.
    Ein Einsiedler, der vor zwölfhundert Jahren an der Nordküste von Alagaësia lebte, antwortete Umaroth. Es ist ein nützlicher Trick, wenn man etwas vor aller Augen verbergen will, aber gefährlich und schwierig in der korrekten Ausführung. Danach schwieg der Drache einen Moment und Eragon konnte spüren, dass er seine Gedanken sammelte. Schließlich fuhr Umaroth fort: Es gibt noch etwas, was du und Saphira wissen solltet. Sobald ihr durch den großen Torbogen hinter euch gegangen seid – die Pforte von Vergathos –, werdet ihr beginnen, Cuaroc und die hier versteckten Eier zu vergessen. Und wenn ihr die steinernen Türen am Ende des Tunnels erreicht habt, wird jede Erinnerung an sie aus eurem Geist verschwunden sein. Selbst wir Eldunarí werden die Eier vergessen. Wenn wir Erfolg haben und Galbatorix töten, wird die Pforte unser Gedächtnis wiederherstellen, aber bis dahin muss dieses Wissen aus unserem Geist verschwinden. Umaroth schien zu knurren. Es ist … unangenehm, ich weiß, aber wir können nicht zulassen, dass Galbatorix von den Eiern erfährt.
    Eragon missfiel die Vorstellung, aber er hatte keinen besseren Vorschlag.
    Danke, dass Ihr uns das gesagt habt, erwiderte Saphira und Eragon stimmte in ihren Dank ein.
    Dann hob der große Metallkrieger Cuaroc seinen Schild vom Boden auf, zog sein Schwert, ging zu seinem uralten Thron hinüber und nahm darauf Platz. Nachdem er sich die blanke Klinge auf die Knie gelegt und seinen Schild an die Seite des Throns gelehnt hatte, legte er die Hände flach auf die Oberschenkel und wurde so still wie eine Statue – bis auf die tanzenden Geister in seinen roten Augen, die über die Eier wachten.
    Eragon schauderte, als er dem Thron den Rücken zukehrte. Der Anblick der einsamen Gestalt auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes hatte etwas Quälendes. Das Wissen, dass Cuaroc und die anderen Eldunarí, die zurückblieben, vielleicht noch einmal hundert Jahre – oder länger – dort würden bleiben müssen, machte es Eragon schwer, sie zu verlassen.
    Lebt wohl, sagte er mit seinem Geist.
    Leb wohl, Schattentöter, antwortete ein fünffaches Wispern. Leb wohl, Schimmerschuppe. Möge das Glück mit euch sein.
    Dann straffte Eragon die Schultern und zusammen schritten er und Saphira durch die Pforte von Vergathos und ließen das Verlies der Seelen hinter sich.

RÜCKKEHR
     
    E
ragon blinzelte, als er aus dem Tunnel in das frühnachmittägliche Sonnenlicht trat, das sich über die Lichtung vor dem Felsen von Kuthian ergoss.
    Er hatte das Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben. Er versuchte sich zu erinnern, was es war, aber es wollte ihm nicht einfallen – er verspürte lediglich eine beunruhigende Leere. Hatte es etwas damit zu tun … Nein, er konnte sich nicht erinnern. Saphira, hast du …, begann er zu fragen, dann erstarb seine Stimme.
    Was?
    Nichts. Ich dachte nur … Vergiss es, es spielt keine Rolle.
    Hinter ihnen schwangen die Türen zum Tunnel mit einem hohlen Donnern zu, die Linien der Schriftzeichen darauf verblassten und der raue, moosbewachsene Turm erschien wieder als ein massives Stück Stein.
    Kommt, drängte Umaroth, lasst uns aufbrechen. Der Tag geht bald zu Ende und es sind viele Meilen von hier bis nach Urû’baen.
    Eragon sah sich auf der Lichtung um und hatte noch immer das Gefühl, dass ihm etwas fehlte. Doch dann nickte er und kletterte in Saphiras Sattel.
    Während er die Riemen um seine Beine festzog, erklang zwischen den schweren Zweigen der Fichten rechts von ihm das unheimliche Keckern eines Schattenvogels. Er sah hinüber, aber die Kreatur war nirgends zu sehen. Er verzog das Gesicht. Er war froh, dass er nach Vroengard gekommen war, aber er war ebenso froh, dass er die Insel wieder verlassen konnte. Es war ein unfreundlicher Ort.
    Wollen wir?, fragte Saphira.
    Ja, antwortete er mit einer gewissen Erleichterung.
    Mit einem kräftigen Flügelschlag schwang Saphira sich in die Luft und flog über den Apfelhain auf der anderen Seite der Lichtung. Rasch hatte sie sich hoch über den Grund

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