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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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wir den Überhang irgendwie abbrechen könnten, würden wir die Zitadelle und den größten Teil der Stadt darunter begraben, überlegte er, aber das hielt er für unwahrscheinlich, da der Fels zu dick war. Trotzdem, wir könnten es möglicherweise schaffen, die Mauer oben auf dem Hügel einzunehmen. Dann könnten wir Steine auf die Soldaten unter uns werfen und kochendes Öl hinunterschütten. Doch es würde nicht einfach sein. Bergauf zu kämpfen und diese Mauern … Womöglich konnten die Elfen es schaffen. Oder die Kull. Sie hätten vielleicht sogar Spaß daran.
    Der Ramr floss mehrere Meilen nördlich an Urû’baen vorbei, zu weit entfernt, als dass er ihnen irgendwie nützlich sein konnte. Saphira konnte zwar einen Graben ausheben, der groß genug war, um den Fluss umzuleiten, aber selbst sie würde dafür Wochen brauchen und die Varden hatten nicht mehr genug Proviant für mehrere Wochen. Ihnen blieb nur noch Verpflegung für ein paar Tage. Danach würden sie Hunger leiden oder die Truppe auflösen müssen.
    Ihnen blieb nichts anderes übrig, als anzugreifen, bevor das Imperium seinerseits angriff. Nicht dass Roran glaubte, Galbatorix würde angreifen . Bisher schien der König ganz zufrieden damit zu sein, die Varden schön aufmarschieren zu lassen. Warum sollte er auch seinen Hals riskieren? Je länger er wartet, desto schwächer werden wir.
    Das bedeutete also einen Frontalangriff: den Sturm eines verwegenen Narren über freie Fläche auf Mauern zu, die zu dick waren, um sie zu brechen, und zu hoch, um hinaufzuklettern, während Bogenschützen und Kriegsmaschinen die ganze Zeit auf sie schossen. Allein bei der Vorstellung brach ihm der Schweiß auf der Stirn aus. Sie würden scharenweise sterben. Er fluchte. Wir werden uns selbst ans Messer liefern und die ganze Zeit wird Galbatorix in seinem Thronsaal sitzen und lachen … Wenn wir es bis an diese Mauern schaffen, werden die Soldaten uns mit ihren abscheulichen Geräten nicht mehr treffen können. Aber dann drohen uns von oben herabgeschüttetes Pech und Öl, und Steine, die die Verteidiger nur auf unsere Köpfe herabfallen lassen müssen.
    Selbst wenn es ihnen gelang, die Mauern zu bezwingen, mussten sie immer noch Galbatorix’ gesamte Armee überwinden. Wichtiger als die Verteidigungsanlagen der Stadt würde dann der Charakter und der Mut der Männer sein, mit denen die Varden es zu tun bekamen. Würden sie bis zum letzten Atemzug kämpfen? Konnte man ihnen Angst machen? Würden sie aufgeben und fliehen, wenn man sie hart genug bedrängte? An welche Eide und Zauber waren sie gebunden?
    Die Spione der Varden hatten berichtet, dass Galbatorix einem Grafen Barst das Kommando über die in Urû’baen stationierten Truppen übertragen hatte. Roran hatte noch nie zuvor von Barst gehört, aber die Nachricht schien Jörmundur entmutigt zu haben und die Männer in Rorans Bataillon hatten genug Geschichten über diesen Mann erzählt, um ihn von Barsts Niederträchtigkeit zu überzeugen. Angeblich war Barst Herr eines ziemlich großen Besitzes in der Nähe von Gil’ead gewesen, den er wegen des Vormarsches der Elfen hatte aufgeben müssen. Seine Vasallen hatten in Todesangst vor ihm gelebt, denn Barst hatte die Angewohnheit, Streitigkeiten auf die denkbar brutalste Weise zu lösen und Verbrecher aufs Grausamste zu bestrafen. In der Regel ließ er einfach kurzerhand diejenigen hinrichten, die er für die Schuldigen hielt. An sich war das noch nicht besonders bemerkenswert. Auch manch anderer Fürst im Reich hatte den Ruf, grausam zu sein. Barst war jedoch nicht nur gnadenlos, sondern auch stark – beeindruckend stark – und obendrein schlau. Alles, was Roran über Barst gehört hatte, sprach für die Intelligenz des Mannes. Barst mochte ein Bastard sein, aber er war ein schlauer Bastard, und Roran wusste, dass es ein Fehler wäre, ihn zu unterschätzen. Galbatorix hätte keinen Schwächling oder Dummkopf ausgewählt, um seine Männer zu befehligen.
    Und dann waren da noch Dorn und Murtagh. Galbatorix mochte sich in seiner Festung nicht von der Stelle rühren, aber der rote Drache und sein Reiter würden die Stadt sicher verteidigen. Eragon und Saphira werden sie weglocken müssen. Anderenfalls werden wir es niemals über die Mauern schaffen. Roran runzelte die Stirn. Das würde ein Problem werden. Murtagh war jetzt stärker als Eragon. Eragon würde die Hilfe der Elfen brauchen, um ihn zu töten.
    Einmal mehr stiegen bittere Wut und Groll in Roran auf. Es war

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