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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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Außerdem«, fügte Galbatorix hinzu, während ein grausamer Ausdruck auf seinen Zügen erschien, »irrst du dich, wenn du denkst, du hättest die Ra’zac vernichtet. Die Eier in Dras-Leona waren nicht die einzigen, die ich von den Lethrblaka genommen habe. Ich habe noch mehr, die an anderen Orten liegen. Schon bald werden sie schlüpfen und dann sollen die Ra’zac wieder die Erde bevölkern, um meine Befehle zu befolgen. Und was Durza betrifft, Schatten sind leicht zu erschaffen, aber sie machen oft mehr Schwierigkeiten, als sie wert sind. Du siehst also, du hast nichts gewonnen, Junge – nichts als wertlose Siege.«
    Am meisten hasste Eragon Galbatorix’ Selbstgefälligkeit und seine Art, andere von oben herab zu behandeln. Er wollte gegen den König wüten und ihn mit jedem schrecklichen Fluch belegen, den er kannte, aber um der Kinder willen hielt er seine Zunge im Zaum.
    Habt ihr irgendwelche Ideen?, fragte er Saphira, Arya und Glaedr.
    Nein, antwortete Saphira.
    Die anderen schwiegen.
    Umaroth?
    Nur dass wir angreifen sollten, solange wir es noch können.
    Eine Minute verstrich, in der niemand sprach. Galbatorix stützte sich auf einen Ellbogen und bettete das Kinn auf die Faust, während er sie weiter musterte. Zu seinen Füßen weinten die beiden Kinder leise vor sich hin. Über ihnen blieb Shruikans Auge starr auf Eragon und seine Kameraden gerichtet wie eine große eisblaue Laterne.
    Da hörten sie, wie die Türen zu dem Raum geöffnet und geschlossen wurden und sich Schritte näherten – die Schritte eines Mannes und eines Drachen.
    Schon bald erschienen Murtagh und Dorn in ihrem Blickfeld. Sie blieben neben Saphira stehen und Murtagh verneigte sich. »Herr.«
    Der König gab ihnen ein Zeichen und Murtagh und Dorn traten auf die rechte Seite des Throns.
    Als Murtagh seinen Platz einnahm, warf er Eragon einen verärgerten Blick zu. Dann verschränkte er die Hände hinter dem Rücken und starrte an ihm vorbei zum gegenüberliegenden Ende des Raumes.
    »Ihr habt länger gebraucht, als ich erwartet habe«, bemerkte Galbatorix trügerisch milde.
    Ohne ihn anzusehen, antwortete Murtagh: »Das Tor war schwerer beschädigt, als ich ursprünglich dachte, Herr, und die Zauber, mit denen Ihr es belegt habt, haben die Reparatur erschwert.«
    »Willst du damit sagen, es sei meine Schuld, dass ihr zu spät kommt?«
    Murtaghs Kinn spannte sich an. »Nein, Herr. Ich wollte es nur erklären. Außerdem war ein Teil des Gangs ziemlich … unordentlich, und das hat uns aufgehalten.«
    »Ich verstehe. Wir werden später darüber reden, aber im Augenblick gibt es andere Angelegenheiten, um die wir uns kümmern müssen. Zum einen wird es Zeit, dass unsere Gäste den letzten Teilnehmer an unserem kleinen Treffen kennenlernen. Obendrein wird es höchste Zeit für mehr Licht.« Und Galbatorix schlug mit der flachen Seite seiner Klinge auf eine Armlehne seines Throns, dann rief er mit tiefer Stimme: »Naina!«
    Auf seinen Befehl hin erwachten an den Wänden des Raums Hunderte von Laternen zum Leben und tauchten den Thronsaal in warmes, kerzenartiges Licht. In den Ecken war es noch immer dunkel, aber zum ersten Mal erkannte Eragon die Einzelheiten ihrer Umgebung. Dutzende von Pfeilern und Türen reihten sich entlang der Wände aneinander und überall prangten Skulpturen, Gemälde und vergoldete Verzierungen an den Wänden. Gold und Silber waren verschwenderisch über den Raum verteilt und Eragon bemerkte das Funkeln vieler Juwelen. Es war eine atemberaubende Zurschaustellung von Reichtum, selbst verglichen mit den Schätzen von Tronjheim oder Ellesméra.
    Einen Moment später fiel ihm noch etwas auf: ein acht Fuß hoher Block aus grauem Stein – vielleicht Granit –, der rechts von ihnen stand, außerhalb des Bereichs, der zuvor bereits beleuchtet gewesen war. Und angekettet an den Block stand Nasuada, die ein schlichtes weißes Hemd trug. Sie sah mit weit aufgerissenen Augen zu ihnen herüber, konnte aber nicht sprechen, weil sie mit einem verknoteten Tuch geknebelt war. Sie sah erschöpft und müde aus, wirkte ansonsten aber gesund.
    Erleichterung durchströmte Eragon. Er hatte nicht zu hoffen gewagt, sie noch einmal lebend zu sehen. »Nasuada!«, rief er. »Geht es dir gut?«
    Sie nickte.
    »Hat er dich gezwungen, ihm Treue zu schwören?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Glaubst du, ich würde ihr erlauben, es zuzugeben, wenn es so wäre?«, fragte Galbatorix.
    Als Eragon sich wieder dem König zuwandte, bemerkte er, wie

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