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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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er fertig war, fragte er Orik: »Können Eure Schützen die Katapulte und Speerschleudern so exakt ausrichten, wie wir es brauchen?«
    Der Zwerg räusperte sich. »Nicht mit von Menschen gebauten Kriegsmaschinen. Damit treffen wir höchstens auf zwanzig Fuß genau. Alles andere wäre reines Glück.«
    Roran sah den Elfenlord Däthedr an. »Werden alle aus Eurem Volk Euch folgen?«
    »Sie werden meinen Befehlen gehorchen, Hammerfaust. Zweifelt nicht daran.«
    »Könnt Ihr dann ein paar von Euren Magiern abstellen, um die Zwerge zu begleiten und ihnen zu helfen, die Steine ins Ziel zu lenken?«
    »Aber es ist nicht sicher, dass wir Erfolg haben werden. Die Zauber können genauso gut versagen oder in die Irre gehen.«
    »Das müssen wir riskieren.« Roran ließ den Blick über die Gruppe wandern. »Also frage ich noch einmal: Kann ich auf Euch zählen?«
    Nah an der Stadtmauer erklangen erneut Schreie, während Barst unter den Varden wütete.
    Garzhvog überraschte Roran, indem er als Erster antwortete: »Du bist dem Wahnsinn der Schlacht verfallen, Hammerfaust, aber mit mir kannst du rechnen.« Er gab ein Grölen von sich, von dem Roran dachte, dass es vielleicht ein Lachen war. »Es wird viel Ruhm bringen, Barst zu töten.«
    Dann sagte Jörmundur: »Ja, auf mich kannst du ebenfalls zählen, Roran. Wir haben keine andere Wahl, denke ich.«
    »Einverstanden«, stimmte Orik zu.
    »Einverrrstanden«, sagte Grimrr, der König der Werkatzen, der das Wort zu einem kehligen Knurren in die Länge zog.
    »Einverstanden«, sagte auch Lord Däthedr.
    »Dann los!«, befahl Roran. »Ihr wisst, was zu tun ist! Auf!«
    Als die anderen wegeilten, rief Roran seine Krieger zusammen und weihte sie in seinen Plan ein. Dann gingen sie hinter den Säulen in Deckung und warteten.
    Es dauerte drei oder vier Minuten – kostbare Zeit, in der Barst und seine Soldaten die Varden immer weiter zu der Bresche in der Mauer zurücktrieben –, aber dann sah Roran Gruppen von Zwergen und Elfen auf die zwölf am nächsten stehenden Katapulte und Speerschleudern auf den Mauern zulaufen und sie von den Soldaten räumen.
    Mehrere angespannte Minuten verstrichen. Dann eilte Orik die Treppe zu dem Gebäude herauf, zusammen mit dreißig seiner Zwerge, und sagte zu Roran: »Sie sind bereit.«
    Roran nickte. An alle um ihn herum gewandt, befahl er: »Nehmt eure Plätze ein!«
    Die Überreste von Rorans Bataillon formten einen schmalen Keil, mit ihm an der Spitze und den Elfen und Urgals direkt hinter ihm. Orik und seine Zwerge übernahmen die Nachhut.
    Sobald alle Krieger auf ihrem Platz waren, rief Roran: »Vorwärts!«, und lief die Stufen hinunter mitten in die feindlichen Soldaten hinein. Er wusste, dass der Rest der Gruppe dicht hinter ihm war.
    Die Soldaten hatten den Angriff nicht erwartet. Sie teilten sich vor Roran wie Wasser vor dem Bug eines Schiffs.
    Ein Mann versuchte, Roran den Weg zu versperren, doch Roran stach ihm ins Auge, ohne auch nur stehen zu bleiben.
    Als sie noch ungefähr fünfzig Fuß von Barst entfernt waren, der ihnen den Rücken zukehrte, blieb Roran stehen und die Krieger hinter ihm folgten seinem Beispiel. An einen der Elfen gewandt, sagte er: »Sorge dafür, dass alle auf dem Platz mich hören können.«
    Der Elf murmelte etwas in der alten Sprache und erwiderte dann: »Es ist getan.«
    »Barst!«, rief Roran und war erleichtert, zu hören, dass seine Stimme über das ganze Schlachtfeld hallte. Die Kämpfe in den Straßen kamen zum Erliegen, bis auf einige wenige Gefechte hier und da.
    Schweiß tropfte von Rorans Stirn und sein Herz raste, aber er durfte jetzt keine Angst zeigen. »Barst!«, rief er abermals und schlug mit seinem Speer auf den vorderen Rand seines Schildes. »Dreh dich um und kämpf gegen mich, du von Maden zerfressener, räudiger Hund!«
    Ein Soldat rannte auf ihn zu. Roran schlug ihm das Schwert weg, riss ihn mit einer einzigen mühelosen Bewegung von den Füßen und gab ihm mit zwei schnellen Stichen den Rest. Dann zog er seinen Speer aus ihm heraus und wiederholte seinen Ruf: »Barst!«
    Die breite, wuchtige Gestalt drehte sich langsam zu ihm um. Jetzt, wo er ihm näher war, konnte Roran die verschlagene Intelligenz sehen, die in Barsts Augen und in dem kleinen, spöttischen Lächeln aufblitzte, das die Winkel seines kindlichen Mundes hob. Sein Hals war so dick wie Rorans Oberschenkel und unter seinem Kettenhemd waren seine Arme muskelbepackt. Die Lichtreflexe auf seinem vorspringenden Brustpanzer zogen

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