Eragon 04 - Das Erbe Der Macht
immer wieder Rorans Blick auf sich, obwohl er sich alle Mühe gab, sie zu ignorieren.
»Barst! Mein Name ist Roran Hammerfaust, Cousin von Eragon Schattentöter! Kämpft gegen mich, wenn Ihr es wagt, oder werdet von allen heute hier als Feigling gesehen.«
»Kein Mann macht mir Angst, Hammerfaust. Oder sollte ich sagen Ohnehammer, denn ich sehe keinen Hammer bei Euch.«
Roran richtete sich auf. »Ich brauche keinen Hammer, um dich zu töten, du bartloser Stiefellecker.«
»Tatsächlich?« Barsts kleines Lächeln wurde breiter. »Macht uns Platz!«, rief er und schwenkte seine Keule gleichermaßen gegen seine Soldaten wie die Varden.
Begleitet vom Scharren Tausender Füße wichen beide Armeen zurück und um Barst bildete sich ein großer, freier Platz. Er deutete mit seiner Keule auf Roran. »Galbatorix hat mir von Euch erzählt, Ohnehammer. Er sagte, ich solle Euch jeden Knochen im Leib brechen, bevor ich Euch töte.«
»Wie wäre es, wenn wir stattdessen Eure Knochen brechen würden?«, entgegnete Roran. Jetzt!, dachte er mit aller Macht und versuchte seine Gedanken in die Dunkelheit hinauszurufen, die seinen Geist umgab. Er hoffte, dass die Elfen und die anderen Magier wie versprochen lauschten.
Barst runzelte die Stirn und setzte zu einer Erwiderung an. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, erklang über der Stadt ein leises Pfeifen und sechs steinerne Wurfgeschosse – jedes so groß wie ein Fass – rasten von den Katapulten auf den Mauern über die Dächer der Häuser. Ein halbes Dutzend Wurfspeere begleiteten die Steine.
Fünf der Steine landeten direkt auf Barst. Der sechste verfehlte sein Ziel und sprang über den Platz, wie ein flach geworfener Stein über Wasser springt, und warf Männer wie Zwerge gleichermaßen um.
Die Steine barsten und explodierten, als sie auf Barsts Schutzzauber trafen, und Teile davon flogen in alle Richtungen. Roran duckte sich hinter seinen Schild und stürzte beinahe, als ein faustgroßer Steinbrocken dagegenkrachte und ihm den Arm prellte. Die Wurfspeere verschwanden in einem Auflodern von gelbem Feuer, das den Staubwolken, die von Barst aufstoben, ein schauerliches Leuchten verlieh.
Als er sicher war, dass keine Gefahr von den Steinen mehr drohte, spähte Roran über seinen Schild.
Barst lag inmitten des Schutts auf dem Rücken, seine Keule neben ihm auf dem Boden.
»Packt ihn!«, brüllte Roran und hetzte los.
Viele der versammelten Varden rannten auf Barst zu, aber die Soldaten, mit denen sie gekämpft hatten, griffen schreiend an und hinderten sie daran, mehr als ein paar Schritte vorwärtszukommen. Mit Gebrüll wandten sich die beiden Armeen in verzweifelter Wut wieder gegeneinander.
In diesem Moment tauchte Jörmundur aus einer der Nebenstraßen auf und führte hundert Männer an, die er am Rand der Schlacht gesammelt hatte. Er und seine Krieger würden helfen, das Gedränge der Kämpfer zurückzuhalten, während Roran und die anderen sich um Barst kümmerten.
Von der gegenüberliegenden Seite des Platzes kamen Garzhvog und sechs weitere Kull hinter den Häusern hervorgestürmt, hinter denen sie Deckung gesucht hatten. Ihre hämmernden Schritte ließen den Boden erbeben und sowohl die Soldaten des Imperiums als auch die Varden machten ihnen stolpernd den Weg frei.
Schon lösten sich Hunderte von Werkatzen – die meisten von ihnen in Tiergestalt – aus den ineinander verkeilten Armeen und strömten mit gebleckten Zähnen über die Pflastersteine zu Barst hinüber.
Barst regte sich gerade wieder, als Roran ihn erreichte. Roran packte seinen Speer mit beiden Händen und ließ ihn auf Barsts Hals niedersausen.
Die Klinge der Waffe blieb einen Fuß vor ihm in der Luft stehen, die Spitze verbog sich und brach, als sei sie auf einen Granitblock gestoßen.
Roran fluchte und stach, so oft und so schnell er konnte, weiter auf den Mann ein und versuchte auf diese Weise, den Eldunarí in Barsts Brustpanzer daran zu hindern, Barsts Kräfte wiederherzustellen.
Barst stöhnte.
»Schnell!«, brüllte Roran den Urgals zu.
Sobald sie nahe genug waren, sprang Roran zur Seite, damit die Kull den Platz hatten, den sie brauchten. Abwechselnd schlugen alle massigen Urgals mit ihren Waffen auf Barst ein. Seine Schutzzauber blockierten sie, aber die Kull ließen nicht nach. Der Lärm war ohrenbetäubend.
Werkatzen und Elfen versammelten sich um Roran. Hinter ihnen nahm er vage die Krieger wahr, die ihn begleitet hatten und die zusammen mit Jörmundurs Männern die Soldaten
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