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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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Urgal-Statur wie Kinder, die so riesig waren wie sie selbst.
    Den ganzen Abend lang zechten Eragon und Saphira mit Garzhvog, und Eragon verfiel in seine Wachträume, während er einem Urgal-Sänger lauschte, der die Geschichte von Nar Tulkhqas Sieg bei Stavarosk rezitierte. Zumindest erzählte Garzhvog ihm das, denn Eragon konnte nichts von der Sprache der Urgals verstehen. Er fand nur, dass daneben die Sprache der Zwerge so süß klang wie mit Honig versetzter Wein.
    Am Morgen war Eragon übersät mit blauen Flecken – das Ergebnis freundschaftlicher Knüffe und Püffe, die er während des Festmahls von den Kull erhalten hatte. Mit schmerzendem Körper und brummendem Schädel folgten er und Saphira Garzhvog zu den Herndall. Die zwölf Urgal-Mütter hielten in einer niedrigen, runden Hütte Hof, die mit Rauch von brennendem Wacholder und Zedern erfüllt war. Die Tür aus Weidengeflecht war kaum groß genug für Saphiras Kopf und ihre Schuppen warfen blaue Lichtflecken in die dunkle Hütte.
    Die Urgal-Mütter waren außerordentlich alt und einige von ihnen waren blind und zahnlos. Ihre Roben waren mit Knoten gemustert, ähnlich den Namna, den gewebten Streifen, die vor jeder Hütte hingen und die Geschichte ihrer Bewohner erzählten. Jede der Herndall hatte einen Stock bei sich, in den Muster eingeschnitzt waren, die Eragon nichts sagten, die aber sicher nicht bedeutungslos waren.
    Mit Garzhvog als Übersetzer erklärte Eragon ihnen den ersten Teil seines Plans, um künftige Konflikte zwischen den Urgals und anderen Völkern zu verhindern. Der Plan bestand darin, dass die Urgals alle paar Jahre Spiele veranstalten sollten, Spiele, in denen es um Stärke, Schnelligkeit und Beweglichkeit ging. Bei ihnen würden die jungen Urgals den Ruhm erringen können, den sie brauchten, um eine Gefährtin zu finden und sich ihren Platz in ihrer Gesellschaft zu verdienen. Die Spiele sollten, so schlug Eragon vor, allen Völkern offenstehen, was den Urgals gleichzeitig eine Möglichkeit geben würde, sich gegen diejenigen zu bewähren, die lange Zeit ihre Feinde gewesen waren.
    »König Orik und Königin Nasuada haben dem Vorschlag bereits zugestimmt«, erklärte Eragon, »und Arya, die jetzt Königin der Elfen ist, denkt ebenfalls darüber nach. Ich glaube, dass auch sie den Spielen ihren Segen geben wird.«
    Die Herndall berieten sich mehrere Minuten lang untereinander; dann sprach die Älteste, eine weißhaarige Urgal-Frau, deren Hörner fast restlos abgenutzt waren. Wieder übersetzte Garzhvog: »Eure Idee ist eine gute Idee, Feuerschwert. Wir müssen mit unseren Stämmen sprechen, um über den besten Zeitpunkt für diese Wettbewerbe zu entscheiden, aber das werden wir tun.«
    Erfreut verneigte Eragon sich und dankte ihnen.
    Eine weitere Urgal-Frau ergriff das Wort. »Es gefällt uns, Feuerschwert, aber wir denken nicht, dass es Kriege zwischen unseren Völkern verhindern wird. Unser Blut fließt zu heiß, als dass Spiele allein es abkühlen könnten.«
    Und das der Drachen vielleicht nicht?, fragte Saphira.
    Eine Urgal-Mutter berührte ihre Hörner. »Wir ziehen die Wildheit Eurer Art nicht in Zweifel, Flammenzunge.«
    »Ich weiß, dass euer Blut heiß fließt – heißer als das der meisten«, erwiderte Eragon. »Deshalb habe ich noch eine Idee.«
    Die Herndall hörten schweigend zu, während er alles erklärte, obwohl Garzhvog unbehaglich von einem Fuß auf den anderen trat und ein leises Stöhnen ausstieß. Als Eragon fertig war, sprachen die Herndall mehrere Minuten lang kein Wort und bewegten sich auch nicht, und Eragon begann sich unter dem starren Blick jener, die noch sehen konnten, unwohl zu fühlen.
    Dann schüttelte die Urgal-Mutter ganz rechts ihren Stock und zwei steinerne, daran befestigte Ringe klapperten laut in der raucherfüllten Hütte. Sie sprach langsam und undeutlich, als sei ihre Zunge geschwollen. »Das würdet Ihr für uns tun, Feuerschwert?«
    »Ja«, bestätigte Eragon und verneigte sich abermals.
    »Wenn Ihr das tut, Feuerschwert und Flammenzunge, dann werdet Ihr der größte Freund sein, den die Urgralgra jemals hatten, und wir werden uns für den Rest der Zeit an Eure Namen erinnern. Wir werden sie in jede einzelne unserer Namna weben, wir werden sie auf unsere Säulen schnitzen und wir werden sie unseren Jungen beibringen, wenn ihre Hörner knospen.«
    »Dann lautet Eure Antwort Ja?«, fragte Eragon nach.
    »So ist es.«
    Garzhvog hielt inne, dann sagte er – wobei er vermutlich für sich selbst

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