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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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einzulösen, bevor ich gehe. Was möchtest du von mir haben, Linnëa?
    Der Menoa-Baum antwortete nicht, aber seine Äste bewegten sich leicht, Nadeln rieselten auf die Wurzeln und das Bewusstsein des Baums verströmte Erheiterung.
    Geh … wisperte die Stimme, dann zog der Baum sich aus Eragons Geist zurück.
    Er blieb noch einige Minuten stehen und rief ihren Namen, aber der Baum reagierte nicht. Am Ende ging Eragon fort und hatte das Gefühl, dass die Angelegenheit noch nicht erledigt war, obwohl der Menoa-Baum offensichtlich anders darüber dachte.
    Die nächsten drei Tage verbrachte Eragon damit, Bücher und Schriftrollen zu lesen – von denen viele aus Galbatorix’ Bibliothek stammten. Vanir hatte sie auf Eragons Bitte nach Ellesméra gesandt. An den Abenden aß er mit Roran, Katrina und Arya, aber ansonsten blieb er für sich und sah nicht einmal Saphira, denn sie verbrachte ihre Zeit mit Fírnen auf den Felsen von Tel’naeír und zeigte wenig Interesse an irgendetwas anderem. Nachts hallte das Brüllen der Drachen oft über den Wald, lenkte ihn von seinen Studien ab und entlockte ihm ein Lächeln, wenn er Saphiras Gedanken berührte. Er vermisste Saphiras Gesellschaft, aber er wusste, dass sie nur noch wenig Zeit mit Fírnen hatte, und er neidete ihr dieses kurze Glück nicht.
    Am vierten Tag, als er alles aus den Büchern erfahren hatte, was er hatte wissen wollen, ging er zu Arya und stellte ihr und ihren Ratgebern seinen Plan vor. Es kostete ihn fast den ganzen Tag, sie davon zu überzeugen, dass das, was er im Sinn hatte, notwendig war, und mehr noch, dass es funktionieren würde.
    Sobald ihm das gelungen war, unterbrachen sie ihre Besprechung, um etwas zu essen. Als langsam die Abenddämmerung sich übers Land legte, versammelten sie sich auf der Lichtung um den Menoa-Baum: er, Saphira und Fírnen, Arya, dreißig der ältesten und erfahrensten Elfenmagier, Glaedr und die anderen Eldunarí, die Eragon und Saphira mitgebracht hatten, außerdem die beiden Hüterinnen, die Elfen Iduna und Nëya, die das magische Band zwischen den Drachen und den Reitern verkörperten.
    Die Hüterinnen entkleideten sich, und Eragon und die anderen begannen – in Übereinstimmung mit den uralten Ritualen – zu singen. Während sie sangen, tanzten Iduna und Nëya und bewegten sich so miteinander, dass der auf ihre Körper tätowierte Drache zu einer einzigen Kreatur zu werden schien.
    Als das Lied seinen Höhepunkt erreichte, schimmerte der Drache, dann öffnete er das Maul, entfaltete die Flügel, löste sich mit einem Sprung von der Haut der Elfen und erhob sich über der Lichtung, bis nur noch seine Schwanzspitze die beiden ineinander verschlungenen Hüterinnen berührte.
    Eragon rief das leuchtende Geschöpf an, und als er seine Aufmerksamkeit hatte, erklärte er ihm, was er wollte, und fragte, ob die Drachen einverstanden seien.
    Tu, was du tun willst, Königsmörder, sagte die geisterhafte Gestalt. Wenn es hilft, den Frieden in ganz Alagaësia zu sichern, haben wir keine Einwände.
    Dann las Eragon aus einem der Bücher der Reiter und er sprach im Geist den Namen der alten Sprache. Die Elfen und die Drachen, die zugegen waren, liehen ihm die Stärke ihrer Körper, und ihre Energie strömte wie ein starker Wirbelwind durch ihn hindurch. Mit ihr wirkte Eragon den Zauber, an dessen Vervollkommnung er tagelang gearbeitet hatte, einen Zauber, wie er seit Hunderten von Jahren nicht mehr gewirkt worden war – eine Beschwörung der großen alten Magie, die tief in den Adern der Erde und den Knochen der Berge wirkte. Mit ihr wagte er zu tun, was nur ein einziges Mal zuvor getan worden war.
    Mit ihr schmiedete er einen neuen Pakt zwischen den Drachen und den Reitern.
    Er band nicht nur die Elfen und die Menschen an die Drachen, sondern auch die Zwerge und die Urgals, und er sorgte dafür, dass jeder von ihnen ein Reiter werden konnte.
    Als er die letzten Worte der mächtigen Beschwörung sprach und sie damit besiegelte, schienen Luft und Erde zu erbeben. Er hatte das Gefühl, als habe sich alles ringsum – und vielleicht alles auf der Welt – ein kleines Stück bewegt. Der Zauber erschöpfte ihn, Saphira und die anderen Drachen, aber nachdem er vollendet war, fühlte Eragon sich trunken vor Glück, und er wusste, dass er etwas sehr Gutes getan hatte, vielleicht das Beste in seinem ganzen Leben.
    Arya bestand darauf, aus diesem Anlass ein weiteres Festmahl zu geben. Obwohl er sehr müde war, nahm Eragon gut gelaunt daran

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