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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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dass Eragon vorgehabt hatte, ihn noch mehr zu verletzen, statt ihm zu gestehen, dass sein Schmerz lediglich die Folge von Eragons Vergesslichkeit war.
    Der Schlachter wandte den Kopf ab und noch mehr Tränen liefen ihm über die Wangen. »Geh«, sagte er. »Lass mich in Ruhe. Und belästige mich nie wieder, Eragon, oder ich schwöre, dass einer von uns beiden sterben wird.«
    Eragon stocherte in den Nadeln auf dem Boden, dann stand er auf und starrte auf Sloan hinunter. Er wollte nicht gehen. Was er Sloan angetan hatte, indem er Katrina nach Ellesméra gebracht hatte, fühlte sich falsch und grausam an. Schuldgefühle nagten an Eragon und wurden von Sekunde zu Sekunde stärker, bis er schließlich eine Entscheidung fällte und seine innere Ruhe wiederfand.
    Es war nicht mehr als ein Flüstern, als er den Namen der alten Sprache benutzte, um die Zauber zu verändern, mit denen er Sloan belegt hatte. Er brauchte über eine Minute, und als er sich dem Ende der Beschwörungen näherte, knurrte Sloan durch seine zusammengebissenen Zähnen: »Hör auf mit deinem verfluchten Gemurmel, Eragon, und verschwinde. Lass mich in Ruhe, verdammt! Lass mich in Ruhe!«
    Eragon ging jedoch nicht, sondern begann einen neuen Zauber. Er bediente sich des Wissens der Eldunarí und der Reiter, mit denen viele der älteren Drachen verbunden gewesen waren, und er sang einen Zauber, der nährte und förderte und wiederherstellte, was einmal gewesen war. Es war eine schwierige Aufgabe, aber Eragons Fähigkeiten waren viel größer als früher und ihm gelang, was er zu erreichen wünschte.
    Während Eragon sang, zuckte Sloan. Dann begann er zu fluchen und sich mit beiden Händen Wangen und Stirn zu kratzen, als plage ihn ein Juckreiz.
    »Verflucht sollst du sein! Was machst du mit mir?«
    Als Eragon seine Beschwörung beendet hatte, hockte er sich wieder hin und nahm sanft den Streifen Tuch von Sloans Kopf. Sloan zischte, als er spürte, dass der Streifen weggezogen wurde, und er hob die Hände, um Eragon aufzuhalten, aber er war zu langsam und seine Finger griffen ins Leere.
    »Du willst mir auch noch meine Würde nehmen?«, fragte Sloan, seine Stimme hasserfüllt.
    »Nein«, antwortete Eragon. »Ich will sie dir zurückgeben. Öffne die Augen.«
    Der Schlachter zögerte. »Das kann ich nicht. Du versuchst mich hereinzulegen.«
    »Habe ich das jemals getan? Öffne die Augen, Sloan, und schau dir deine Tochter und deine Enkeltochter an.«
    Sloan zitterte und dann – unendlich langsam – öffneten sich seine Lider und statt leerer Höhlen kamen zwei glänzende Augen zum Vorschein. Anders als die, mit denen er geboren worden war, waren sie so blau wie der Mittagshimmel und strahlten verblüffend hell.
    Sloan blinzelte und seine Pupillen weiteten sich, als sie sich auf das spärliche Licht im Wald einstellten. Dann fuhr er mit einem Ruck hoch und sah über die Wurzeln hinweg zu den Festlichkeiten hinüber, die zwischen den Bäumen stattfanden. Das Leuchten der flammenlosen Elfenlaternen tauchte sein Gesicht in ein warmes Licht und in diesem Licht wirkte er erfüllt von Leben und Glück. Die Verwandlung in seinen Zügen war erstaunlich. Eragon spürte Tränen in seinen eigenen Augen, während er den älteren Mann beobachtete.
    Sloan starrte weiter über die Wurzeln hinweg wie ein Reisender kurz vorm Verdursten, der einen großen Fluss vor sich sah. Mit heiserer Stimme sagte er: »Sie ist schön. Sie sind beide so schön.« Neuerliches Gelächter klang herüber. »Ah … sie sieht glücklich aus. Und Roran auch.«
    »Von jetzt an kannst du sie sehen, wenn du das willst«, sagte Eragon. »Aber die Zauber, mit denen du belegt bist, erlauben dir immer noch nicht, mit ihnen zu reden oder dich ihnen zu zeigen oder auf irgendeine Weise mit ihnen in Kontakt zu treten. Und wenn du es versuchst, werde ich es erfahren.«
    »Ich verstehe«, murmelte Sloan. Er drehte sich zu ihm um und sein Blick richtete sich mit beunruhigender Intensität auf Eragon. Sein Unterkiefer mahlte für einige Sekunden, als kaue er an etwas, dann erwiderte er: »Ich danke dir.«
    Eragon nickte und stand auf. »Leb wohl, Sloan. Du wirst mich nicht wiedersehen, das verspreche ich.«
    »Leb wohl, Eragon.« Und der Schlachter blickte erneut in die Lichter des Elfenfestes.

ABSCHIED
     
    E
ine Woche verstrich: eine Woche des Lachens und der Musik und der langen Spaziergänge inmitten der Wunder von Ellesméra. Eragon nahm Roran, Katrina und Ismira zu einem Abstecher zu Oromis’ Hütte

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