Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
Vom Netzwerk:
etwas ein. Habt ihr das über Graf Barst gehört?«, fragte der dritte Mann.
    Svern machte ein zustimmendes Geräusch. »Ich habe gehört, er hat anschließend das Herz des Mannes gegessen.«
    »Was ist denn das jetzt?«, fragte der Krieger mit der tiefen Stimme.
    »Na, Barst …«
    »Barst?«
    »Du weißt schon, der Graf mit einem Landsitz oben bei Gil’ead …«
    »Ist das nicht der, der seine Pferde in den Ramr getrieben hat, nur um …«
    »Ja, den meine ich. Wie auch immer, er geht also in sein Dorf und befiehlt allen Männern, sich Galbatorix’ Armee anzuschließen. Die gleiche Geschichte wie immer. Nur dass die Männer sich weigern und Barst und seine Soldaten angreifen.«
    »Mutig«, warf der Mann mit der tiefen Stimme ein. »Dumm, aber mutig.«
    »Nun, Barst war schlauer als sie. Er hatte um das Dorf herum Bogenschützen postiert, bevor er hineingegangen war. Die Soldaten töteten also die Hälfte der Männer und prügelten die übrigen fast zu Tode. Nichts Besonderes. Doch dann packt Barst den Anführer, den Mann, der den Streit begonnen hat, am Hals und reißt ihm mit bloßen Händen den Kopf von den Schultern!«
    »Nein.«
    »Wie bei einem Huhn. Und es kommt noch schlimmer. Er hat auch noch befohlen, die Familie des Mannes bei lebendigem Leib zu verbrennen.«
    »Barst muss stark sein wie ein Urgal, um einem Mann den Kopf abzureißen«, warf Svern ein.
    »Vielleicht gab es irgendeinen Trick dabei.«
    »Vielleicht Magie?«, fragte der Mann mit der tiefen Stimme.
    »Nach allem, was man gehört hat, war er schon immer stark – stark und klug. Als er noch ein junger Mann war, soll er mit einem einzigen Schlag seiner Faust einen verletzten Ochsen getötet haben.«
    »Klingt für mich immer noch nach Magie.«
    »Das liegt daran, dass du an jeder Ecke böse Magier lauern siehst.«
    Der Krieger mit der tiefen Stimme brummte etwas, sagte jedoch nichts.
    Danach verteilten die Männer sich, um ihre Runden zu drehen, und Eragon hörte nichts mehr von ihnen. Zu jeder anderen Zeit hätte das Gespräch ihn beunruhigt, aber dank seiner Meditation blieb er die ganze Zeit über gelassen, obwohl er sich bemühte, nicht zu vergessen, was sie gesagt hatten, damit er später darüber nachdenken konnte.
    Sobald seine Gedanken geordnet waren und er sich ganz ruhig und entspannt fühlte, verschloss Eragon seinen Geist, öffnete die Augen und streckte langsam seine Beine aus, die vom langen Sitzen steif geworden waren.
    Das Flackern der Kerzenflamme erregte seine Aufmerksamkeit und er starrte eine Weile wie gebannt auf die tanzenden Bewegungen des Feuers.
    Dann ging er zu Saphiras Satteltaschen hinüber, die er früher am Abend in sein Zelt gestellt hatte, und nahm die Schreibfeder, den Pinsel, das Tintenfass und die Pergamentbögen heraus, die er Jeod vor einigen Tagen abgeschwatzt hatte. Außerdem zog er die Ausgabe der Domia abr Wyrda hervor, die der alte Gelehrte ihm geschenkt hatte.
    Nachdem er zu seinem Feldbett zurückgekehrt war, platzierte Eragon das schwere Buch ein ganzes Stück von sich weg, damit er es nicht aus Unachtsamkeit mit Tinte bekleckerte. Dann legte er sich seinen Schild als Unterlage über die Knie und breitete die Pergamentbögen auf der gewölbten Oberfläche aus. Ein scharfer, an Gerbsäure erinnernder Geruch stach ihm in die Nase, als er den Stöpsel aus dem Fass zog und die Feder in die Eisengallustinte tauchte.
    Er streifte die Feder am Rand des Tintenfasses ab und zeichnete vorsichtig den ersten Strich. Die Feder kratzte leise, während er die Runen seiner Muttersprache niederschrieb. Als er fertig war, verglich er sie erst mit seinen Bemühungen von vergangener Nacht, um festzustellen, ob seine Handschrift sich verbessert hatte – nur wenig –, und dann mit den Runen in der Domia abr Wyrda, die er als Vorbild benutzte.
    Er ging das Alphabet noch dreimal durch und achtete besonders auf die Runen, die für ihn von der Form her am schwierigsten waren. Dann begann er seine Gedanken und Beobachtungen bezüglich der Ereignisse des Tages niederzuschreiben. Das war nicht nur eine nützliche Übung, um seine Schrift zu verbessern, sondern half ihm auch, alles, was er im Laufe des Tages gesehen und getan hatte, besser zu verstehen.
    So mühsam es war, er genoss das Schreiben und hielt es für eine den Geist anregende Herausforderung. Außerdem erinnerte es ihn an Brom, daran, wie der alte Geschichtenerzähler ihm die Bedeutung einer jeden Rune erklärt hatte, was Eragon das Gefühl gab, seinem Vater nah

Weitere Kostenlose Bücher