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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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sicher nicht … Herr.« Er gab ihm das Pergament zurück. »Die Männer stehen unter Eurem Kommando, Hammerfaust. Wir wollten gerade das westliche Tor angreifen. Vielleicht wollt Ihr den Ansturm anführen?« Die Frage war so spitz wie ein Dolch.
    Die Welt schien sich um Roran zu drehen und er packte den Sattel wieder fester. Er war zu müde, um sich mit irgendjemandem zu streiten und dabei als Sieger hervorzugehen. Und das wusste er.
    »Gib ihnen den Befehl, für heute wegzutreten«, erwiderte er.
    »Habt Ihr den Verstand verloren? Wie sollen wir die Stadt dann erobern? Wir haben den ganzen Morgen gebraucht, um den Angriff vorzubereiten, und ich werde nicht hier sitzen und Däumchen drehen, während Ihr gemütlich Euren Schlaf nachholt. Nasuada erwartet von uns, dass wir die Belagerung binnen weniger Tage abschließen, und bei Angvard, dafür werde ich sorgen!«
    Mit einer Stimme, so leise, dass nur Brigman ihn hören konnte, knurrte Roran: »Du sagst den Männern, dass sie wegtreten sollen, oder ich lasse dich wegen Befehlsverweigerung an den Füßen aufhängen und auspeitschen. Ich habe nicht die Absicht, irgendeiner Art von Angriff zuzustimmen, bis ich Gelegenheit hatte, mich auszuruhen und mir selbst ein Bild von der Lage zu machen.«
    »Ihr seid ein Narr. Das wäre …«
    »Wenn du deine Zunge nicht im Zaum halten und deine Pflicht tun kannst, werde ich dich höchstpersönlich verprügeln – gleich hier und jetzt.«
    Brigmans Nasenflügel bebten. »In Eurem Zustand? Ihr hättet keine Chance.«
    »Du irrst dich«, gab Roran zurück. Und er meinte es ernst. Er konnte sich zwar nicht vorstellen, wie genau er es anstellen sollte, Brigman jetzt noch zu verprügeln, aber er wusste, dass er dazu in der Lage war.
    Brigman schien mit sich zu ringen. »Na schön«, fauchte er. »Es wäre ohnehin nicht gut, wenn die Männer uns im Schmutz raufen sähen. Die Männer werden also bleiben, wo sie sind, wenn es das ist, was Ihr wollt, aber ich werde nicht die Verantwortung für die Zeitverschwendung übernehmen. Dafür seid Ihr verantwortlich, nicht ich.«
    »Wie immer«, entgegnete Roran und seine Kehle zog sich vor Schmerzen zusammen, als er sich von der Stute schwang. »So wie du für den Schlamassel verantwortlich bist, den du aus dieser Belagerung gemacht hast.«
    Brigmans Stirn verfinsterte sich und Roran konnte förmlich sehen, wie die Abneigung des Mannes gegen ihn wuchs und in Hass umschlug. Er wünschte sich, er hätte sich für eine diplomatischere Reaktion entschieden.
    »Zu Eurem Zelt geht es da lang.«
    Es war immer noch Vormittag, als Roran wach wurde.
    Warmes Licht fiel in sein Zelt und hob seine Stimmung.
    Einen Moment lang dachte er, er habe nur wenige Minuten geschlafen. Dann begriff er, dass er sich dafür viel zu munter fühlte.
    Er verfluchte sich stumm, wütend darüber, dass ihm ein ganzer Tag verloren gegangen war.
    Eine dünne Decke lag über ihm, die er bei dem lauen südlichen Klima aber kaum brauchte, vor allem, da er darunter seine Stiefel und seine Kleidung trug. Er schlug die Decke zurück, dann versuchte er, sich aufzurichten.
    Ein ersticktes Keuchen entfuhr ihm, als sein ganzer Körper zu spannen und zu reißen schien. Er fiel zurück auf die Pritsche und blieb stöhnend liegen. Der erste Schock ließ bald nach, aber es blieben die pochenden Schmerzen – einige schlimmer als andere – an zahlreichen Stellen.
    Roran brauchte einige Minuten, um seine Kräfte zu sammeln. Mit gewaltiger Anstrengung rollte er sich auf die Seite und schwang die Beine über die Kante des Feldbetts. Er hielt kurz inne, um Luft zu schnappen, bevor er die scheinbar unmögliche Aufgabe anging, aufzustehen.
    Sobald er wieder auf den Beinen war, lächelte er säuerlich. Das würde ein interessanter Tag werden.
    Die anderen waren bereits auf und erwarteten ihn, als er das Zelt verließ. Sie wirkten müde und erschöpft, und ihre Bewegungen waren genauso steif wie seine. Nachdem sie einige Grußworte ausgetauscht hatten, deutete Roran auf den Verband an Delwins Unterarm, wo ein Schankwirt ihn mit einem Gemüsemesser erwischt hatte. »Haben die Schmerzen nachgelassen?«
    Delwin zuckte die Achseln. »So schlimm ist es nicht. Ich kann kämpfen, wenn es nötig ist.«
    »Gut.«
    »Was wirst du als Erstes tun?«, wollte Carn wissen.
    Roran warf einen Blick auf die aufgehende Sonne und berechnete, wie viel Zeit ihnen bis Mittag noch blieb. »Einen Spaziergang machen«, antwortete er.
    Von der Mitte des Lagers führte Roran seine

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