Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
Vom Netzwerk:
Urgal-Kultur zu geben. Es würde mich nicht wundern, wenn wir ihn schreien hörten.« Sie kicherte wieder.
    Ebenfalls erheitert ließ Eragon sich auf dem Boden nieder und stocherte mit dem Ende eines Astes in den Kohlen. Auf einmal plumpste etwas Warmes, Schweres auf seine Beine. Als er hinunterschaute, sah er, dass sich die weiße Werkatze auf seinem Schoß zusammenrollte. Er hob eine Hand, um sie zu streicheln, dann besann er sich eines Besseren und fragte sie: »Darf ich?«
    Die Werkatze zuckte mit dem Schwanz, aber davon abgesehen beachtete sie ihn nicht.
    Eragon hoffte, dass er nicht das Falsche tat, und begann zaghaft den Hals des Geschöpfs zu streicheln. Einen Moment später erfüllte ein lautes, gleichmäßiges Schnurren die Nachtluft.
    »Sie mag dich«, stellte Angela fest.
    Aus irgendeinem Grund freute Eragon sich besonders darüber. »Wer ist sie? Ich meine … also, wer bist du? Wie ist dein Name?« Er warf einen schnellen Blick auf die Werkatze, besorgt, dass er sie vielleicht gekränkt haben könnte.
    Angela lachte leise. »Ihr Name ist Schattenjägerin. Oder vielmehr ist es das, was ihr Name in der Sprache der Werkatzen bedeutet. Richtig heißt sie …« Die Kräuterhexe stieß einen seltsamen hüstelnden, knurrenden Laut aus, bei dem sich die Haare in Eragons Nacken aufstellten. »Schattenjägerin ist die Gefährtin von Grimrr Halbtatze, also könnte man sagen, dass sie die Königin der Werkatzen ist.«
    Das Schnurren wurde kräftiger.
    »Ich verstehe.« Eragon ließ seinen Blick über die Werkatzen schweifen. »Wo ist Solembum?«
    »Vollauf damit beschäftigt, einem Weibchen mit langen Schnurrhaaren nachzustellen, das nur halb so alt ist wie er. Er ist so närrisch wie ein junges Kätzchen … Aber gut, jeder hat ab und zu das Recht auf ein wenig Leichtsinn.« Sie bremste die Spindel mit der linken Hand ab und wickelte den neu gesponnenen Faden um den Holzstab oberhalb der Holzscheibe. Dann versetzte sie die Spindel wieder in eine schnelle Drehung und spann weiter einen Faden aus dem Wollvorrat in ihrer anderen Hand. »Du siehst aus, als würdest du vor lauter Fragen gleich platzen, Schattentöter.«
    »Jedes Mal wenn ich dir begegne, bin ich danach verwirrter als zuvor.«
    »Jedes Mal? Das ist doch ziemlich übertrieben. Also schön, ich werde versuchen, deine Fragen möglichst klar zu beantworten. Nur zu.«
    Eragon, der skeptisch war, was ihre angebliche Offenheit betraf, überlegte, was er gern wissen würde. Schließlich fragte er: »Ein Donner Drachen? Was sollte das …«
    » Das ist die korrekte Bezeichnung für einen Schwarm Drachen. Wenn du jemals einen in vollem Flug gehört hättest, würdest du es verstehen. Wenn zehn, zwölf oder mehr Drachen über dich hinwegfliegen, vibriert die Luft um dich herum, als säßest du in einer riesigen Trommel. Außerdem, wie sonst könnte man einen Schwarm Drachen nennen? Es gibt eine Rotte Gänse, einen Flug Enten, eine Bande Eichelhäher, einen Schwarm Stare und so weiter, aber was ist mit den Drachen? Eine Truppe Drachen? Das klingt nicht ganz richtig. Noch kann man sie als Brand oder Schrecken bezeichnen, obwohl ich Schrecken recht gern mag, alles in allem: ein Schrecken Drachen … aber nein, eine Schar von Drachen wird ein Donner genannt. Was du wüsstest, wenn deine Ausbildung aus mehr bestanden hätte, als einfach nur zu lernen, wie man ein Schwert schwingt und einige Verben in der alten Sprache konjugiert.«
    »Du hast sicher recht«, sagte er, um sie bei Laune zu halten. Durch seine allgegenwärtige Verbindung mit Saphira spürte er ihre Billigung des Ausdrucks »ein Donner Drachen«, eine Meinung, die er teilte. Es war eine passende Beschreibung. Er dachte noch einen Moment länger nach, dann fragte er: »Und warum hat Garzhvog dich Uluthrek genannt?«
    »Es ist der Name, den die Urgals mir vor langer, langer Zeit gegeben haben, als ich mit ihnen gereist bin.«
    »Was bedeutet er?«
    »Mondesserin.«
    »Mondesserin? Was für ein seltsamer Name. Wie bist du dazu gekommen?«
    »Ich habe natürlich den Mond gegessen. Wie sonst?«
    Eragon runzelte die Stirn und konzentrierte sich einen Moment darauf, die Werkatze zu streicheln. Dann fragte er: »Warum hat Garzhvog dir diesen Stein gegeben?«
    »Weil ich ihm eine Geschichte erzählt habe. Ich dachte, das wäre offensichtlich.«
    »Aber was war das?«
    »Einfach ein Stein. Hast du das nicht bemerkt?« Sie schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Wirklich, du solltest besser auf die Dinge achten, die

Weitere Kostenlose Bücher