Erbe: Das Experiment - Teil 1: Erwachen (German Edition)
war, da ihre Arbeit nach Stunden abgerechnet wurde), bis hin zum chirurgischen Entfernen einzelner Organe bei im Schlaf narkotisierten Opfern, was schon so einigen Pathologen Kopfzerbrechen bereitet hatte.
Ihr Zeigefinger krümmte sich, als das kleine Kreuz auf ihrem Visier die richtige Position hatte. Höchstwahrscheinlich wäre ihr das Trommelfell geplatzt, hätte sie keinen Gehörschutz verwendet. Die Kugel befand sich nicht einmal eine halbe Sekunde in der Luft, bevor Hina die Scheibe splittern sah. Der Kopf des Mannes explodierte förmlich und sein Körper wurde durch den Raum geschleudert, als wäre er ein Blatt Papier. Sie hätte gern noch die panischen Reaktionen beobachtet, aber es war unwahrscheinlich, dass der Abschuss der Kugel nicht aufgefallen war. Plötzliches Geschrei auf der Aussichtsplattform bestätigte das auch. Hastig nahm sie sich das Gewehr und sprang über ein weiteres dickes Rohr in einen toten Winkel. Schritte waren zu hören als die Elfe bereits das Gewehr zerlegt hatte und mit dem Koffer untem Arm auf ein kleines Gitter im Boden zu hechtete.
Sie hatte es gerade angehoben und sich in den kleinen Schlupfwinkel darunter geschwungen, als die Leiterin der Besuchergruppe um die Ecke kam. „Ach was solls“, dachte sie sich, hob das Gitter an und schlich auf die Frau zu, die sich mit dem Rücken zu ihr stand, während sie die Rohrleitungen absuchte. „Gut festhalten“, flüsterte sie ihr zu, als sie ihr den Koffer mit dem Gewehr (auf dem natürlich keine Fingerabdrücke mehr waren) in die Hand drückte und sie über den etwas höher gebauten Rand in Richtung Straße schubste. Die Frau fing nicht sofort an zu schreien. Die ersten zwei Stockwerke lang begriff sie noch kaum was los war. Dann erst verbalisierte sie ihre Panik, bis sie schließlich 10 Stockwerke über dem Boden begriff, dass es aus war und weitere 5 später, dass Hina die Schützin war und sich in dem Koffer wohl die Waffe befand. Hina hingegen wusste schon, dass das ein super Morgen war, seit sie die Frau in die Lüfte befördert hatte.
Iorael
Der Dunkelelf begann den Tag mit einer schönen warmen Dusche. Der Duschvorhang vibrierte dank der Bässe, die die riesige Anlage aus dem Wohnzimmer durch die luxuriös eingerichtete Wohnung schickte. Ein kurzes „Uh, yeah“, entfuhr ihm, als der Beat ihn packte und er eine Drehung in der Dusche vollführte. Seine langen schwarzen Haare verspritzten dabei das Wasser, das sie zuvor wie ein Schwamm aufgesaugt hatten. Se ine Hand fuhr aus der Dusche und schnappte sich ein Handtuch. Dann stellte er das Wasser ab. Der Mann trocknete sich oberflächlich ab und warf sich dann einen Bademantel über. Einen kleinen Moonwalk zur Küche später saß er auf einem Barhocker und schlürfte ein Glas Orangensaft. Dieser wurde, wie er fand, perfekt von einem Schokoriegel ergänzt. Als das Glas leer war und der letzte Bissen des Schokoriegels in seinem Mund verschwunden war, machte er sich auf zum Kühlschrank. Diesem entnahm er eine kleine Schale Erdbeeren und stellte sie auf den Tisch, griff sich eine von ihnen und steckte sie sich in den Mund.
Er stieß ein kurzes „Ha!“, hervor, als er merkte, dass die Erdbeeren fast gefroren waren. Also stellte er das warme Wasser in der Spüle an und stellte sie darunter. Zeitgleich wechselte das Lied und ein mitreißender Rhythmus brachte die Gliedmaßen des Dunkelelfen wie von selbst dazu sich zu bewegen. Eine weitere kleine Tanzeinlage später waren die Erdbeeren genießbar und er machte es sich vor seinem Laptop auf dem Sofa bequem. Die Fernbedienung ließ die Anlage verstummen während zeitgleich der Raum vom Bildschirm in violettes Licht getaucht wurde.
Ein steriles Menü erschien, in dem Iorael seine Daten eingab. Dann erschien eine Blüte auf dem Bildschirm, blätterte auseinander und gab den Blick auf ein weiteres Menü frei. Das einzig wichtige war eigentlich die Auftragsliste. Dinge wie Machtentwicklungen in der Stadt gingen ihn weder etwas an, noch interessierten sie ihn. Zudem war diese Berichterstattung nicht mehr als ein schlechter Witz, dessen Pointe die Beweihräucherung seines Chefs war. Für ihn stand nur ein Job auf dem Plan. Ein Vorstandsmitglied irgendeiner Konkurrenz-Firma sollte per Bahn in der Stadt ankommen und so schnell wie möglich beseitigt werden. Die Kennnummer des Bahntransfers trug er in eine private Reiseplanungsseite ein. Diese verriet ihm Ankunftszeit und Ort
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