Boden und hinter ihm war die Türöffnung immernoch in Schwärze gehüllt. Dann kam etwas aus dem Rauch geschritten. Zuerst sah er nur die Silhouette, konnte sie jedoch nicht zuordnen. Es hielt den Kopf nach unten gerichtet und die Schultern zuckten synchron zu seinen Mundwinkeln, bevor er endlich den Kopf anhob . „Iorael“, stammelte Frank und war überrascht, überrascht zu sein. Das Wesen hatte Ioraels Gesicht, doch sein Körper schien wie ausgetauscht. Seine Arme waren schwarz und mit wurzelartigen Gebilden überzogen, deren spitze Enden scharf die Dolche waren. Dasselbe war anscheinend mit seinen Füßen geschehen. Über seinem gesamten Körper lag eine schwarze Aura und seine Augen strahlten in reinem Weiß und ohne einen erkennbaren Aufapfel. Das Lächeln verwandelte sich in einen Ausdruck von Hass und Wut. „Warum?“, hieß die einfache Frage, die er seinem Opfer stellte. Seine Stimme klang dunkel und seltsam verzerrt, als würde er mehrmals gleichzeitig reden. „Auch ich habe meine Befehle“, sagte Frank und zwang sich zu einem Lächeln, das seine Angst jedoch nicht kaschieren konnte. „Ich hab zur Zeit nen kleinen Zwist mit Autoritäten und Befehlsketten!“, sagte Iorael ernst. „Sie haben ja keine Ahnung was hier abgeht.“ Iorael machte einen weiteren Schritt auf den Mann zu. Er starrte ihn an bis er vollkommen von Hass erfüllt war. Dann zog er seine Waffe und lud sie auf. „Sie haben meine Vergangenheit zerstört“, sagte er ruhig während seine Waffe anfing schwarze Funken zu sprühen. „Jetzt lösche ich ihre Zukunft aus!“, sprach er und betätigte den Abzug. Die Ladung schwoll in der Luft auf die Größe eines Handballs an und erfasste sein Ziel, das rückwärts durch die Wand gestoßen wurde. Im Flug löste sich sein Körper förmlich auf und die Kugel flog ungebremst weiter. Sie fraß sich durch die ganze Etage und trat erst aus der hinteren Wand wieder aus. Die Reste seines Opfers wurden über den Garten verstreut und Iorael sackte bewusstlos zusammen. Es hatte ihn viel Kraft gekostet überhaupt so lange bei Bewusstsein zu bleiben, doch er wollte jeden Moment seiner Rache miterleben und hatte ein Grinsen im Gesicht, als er schließlich reglos auf dem Boden liegen blieb. Die Wachen hatten ohne Zweifel mitbekommen, dass ihr Chef tot war und sie somit ohne Lohn dastanden. Deshalb hatte Iorael von ihnen nichts mehr zu befürchten. Er war frei, denn auch die Killer hatten nun keinen mehr, der sie für seinen Tod entlohnen würde. Doch mit all dem fingen Ioraels Abenteuer erst an. Auch Hina, die im Keller immer noch genauso bewusstlos wie Iorael am Boden lag und Raddock, der bei dem Schmied sein schlechtes Benehmen abarbeitete, wussten noch nicht einmal ansatzweise, was auf sie zu kam.
Epilog
Raddock hatte nicht alles davon miterlebt und teilweise unangenehme Ereignisse nur knapp angerissen. Die Jury zeigte sich jedoch zufrieden mit den gelieferten Informationen. „Gut“, schloss der Mann ab und schlug die Akte zu, in die er von Zeit zu Zeit etwas gekritzelt hatte. „War‘s das?“, fragte Raddock. Die ganze Jury fing an überheblich zu hüsteln und der Dämon in der Mitte stand auf. „Für heute ja“, präzisierte er. „Aber wir wissen beide, dass die Geschichte noch weiter geht.“ „Juhuu“, murmelte Raddock und erhob sich ebenfalls von seinem Stuhl. „Müssen wir dieser Farce noch die ganze Woche beisitzen?“, fragte Hina genervt. „Sie sollten froh sein, dass sie überhaupt noch in diese Hallen dürfen!“, rief ein Mann aus der Jury. „Juhuu“, äffte sie den Halbtroll nach, der belustigt grinste. Raddocks Drang sich in sein Zimmer zurück zu ziehen und zu schlafen hielt sich dank der Erwartung des nächsten Tages in Grenzen.
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Tag der Veröffentlichung: 19.02.2013
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Tag der Veröffentlichung: 19.02.2013
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