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Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane

Titel: Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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wandelnde Befehlszentrale.
    »Ich gebe der Gleichgewichtsanlage des Giganto Funkimpulse«, ächzte er. Wumm – wumm – wumm. Eine Serie schwerster Schläge traf den Giganto von allen Seiten. Im schlingernden Kommandoraum erschien plötzlich Superhirn. Er kroch auf allen vieren.
    »Wo ist meine Brille?« stöhnte er benommen.
    Krack – huiii – peng. Die mörderischen Hiebe aus der Erde folgten in immer dichteren Abständen. Superhirn war auf einmal wacher als alle anderen.
    »Das hat mit dem blöden Vulkan überhaupt nichts zu tun!« brüllte er. »Überhaupt nichts!« Er wußte nicht, daß Charivari inzwischen zu dem gleichen Ergebnis gelangt war. »Gehen Sie auf Hochfahrt, Professor! Programmieren Sie das Schiff auf Guadeloupe! Ich schätze, unter dem Vulkan sind wir am sichersten.«
    Charivari rief die Maschinenelektronik über Mikrofon an: Sie war genau auf seine Stimmfrequenz und auf bestimmte »Reizworte« eingestellt. In der Backbordwand leuchteten Welt- und Erdabschnittskarte mit Sektorenmarkierungen und Ziffern auf.
    Das Schiff schien der Not-Programmierung zu gehorchen. Es glitt nun auch wieder so unmerklich dahin wie vorher. Henri reichte Superhirn die Brille.
    »Ich hätte es Ihnen gleich sagen sollen, was ich fürchtete«, sagte Superhirn in ruhigem Ton zu Charivari. »Über das Ausmaß der Fähigkeiten des Ragamuffins waren wir uns nie ganz klar. Manchmal haben wir sogar geglaubt, er blufft nur.«
    »Ja. Jedenfalls saß er bisher immer auf dem falschen Dampfer«, unterbrach Prosper. »Einmal zerstört er Uhren und Waschmaschinen, ein andermal zieht er U-Boote in den Schlick. Er weiß bei uns nicht Bescheid.«
    »Und wir bei ihm nicht«, konterte Superhirn. »Ich hatte mir das genau überlegt, gleich als wir an Bord kamen. Mit einem mußten wir unbedingt rechnen.«
    »Womit?«, drängte Henri gespannt.
    »Daß wir längst nicht alle seine Fähigkeiten kennen. Seine Vasallen haben einerseits festes Material und technische Geräte mit Blicken durchbohrt wie mit Geschossen. Folglich muß dieses Ragamuffin-Volk seine Willensenergie materialisieren oder verdichten können. Andererseits hat es die U-Boote in einen Sog gebracht und die Besatzungen vorübergehend gelähmt. Also können unsere Gegner ihre Willensenergie auch als magische Waffe einsetzen.«
    »Das wissen wir doch!« rief Tati.
    »Aber du hast vergessen, daß der Ragamuffin schon einmal gedroht hat, die Erde platzen zu lassen«, fuhr Superhirn fort, »Wenn das nun kein Bluff war? Womit sollte er unseren Globus auseinandersprengen, he? Wo er doch mit keiner anderen Kraft arbeitet als mit einer für uns unfaßbaren Gedanken- und Willensenergie?«
    »Mit Gedanken-Kanonen und Gedanken-Raketen« rief Prosper. »Na, klar! Vielleicht sogar mit 'ner Gedanken-Atombombe!«
    »Das hat der guten Mutter Erde gerade noch gefehlt«, murmelte Gérard. »Als ob wir da oben nicht schon genügend Auswahl hätten.«
    Der Professor war der Diskussion seiner jungen Gefährten bisher schweigend gefolgt. »Du meinst ...« schaltete er sich nun, zu Superhirn gewandt, ein, »wir sind möglicherweise vorhin in eine Art Minenfeld aus gespeicherten Vava-Gedanken geraten?«
    »Genau das meine ich!« erklärte Superhirn. »Und deshalb glaube ich, unter dem ausgebrochenen Vulkan sind wir sicher. Denn in solchen Gegenden ist bestimmt kein Gedanken-Munitionsdepot.«
    »Du müßtest den großen Giganto-Orden mit Schulterband und Stern kriegen«, sagte Charivari. Er lächelte anerkennend. »Wie du auf der Leuchttafel siehst: die Not-Programmierung hat geklappt! Ich werde versuchen, über meinen Armbandsender mit Biggs Kontakt zu bekommen.«
    Er drehte an dem winzigen Gerät an seinem Handgelenk. Das war ein Bildempfänger in der Größe eines Zifferblattes. Doch auf der kleinen Fläche schimmerte das Gesicht des Sicherheitschefs in der überwachenden Raumstation nicht auf. Dafür stand der Lichtballon, der die Position des Giganto in der Erde anzeigte, wieder im Raum.
    »Es ist wie verhext«, brummte Charivari. »Nach dieser Erschütterung funktionieren die Geräte nur noch nach Lust und Laune.«
    »Meine Urgroßmutter hat schon gesagt: Hau nie dem Computer eins auf den Hut«, versuchte Prosper zu scherzen.
    »Sie sprechen von funktionieren«, griff Superhirn die Worte des Professors auf. »Funktioniert der Fahrtenschreiber denn oder stimmt die Kursprogrammierung nicht? Das rote Pünktchen, das unseren Giganto darstellt, gleitet nämlich ins Erdinnere zurück.«
    Der Professor

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