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Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane

Titel: Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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unserer eigenen Geheimstützpunkte!«
    Tati und Prosper traten eilig den Rückweg an.
    »Na, dann werden wir ja auch mit Henri, Micha und den anderen im Befehlsraum zusammentreffen«, sagte das Mädchen erleichtert. »Aber wie sind Charivaris Männer hierher in die Erde gesaust – gleich rein ins Cheflabor? Auf den Bildschirmen hatten wir gerade gesehen, daß da alle erstarrt waren!«
    »Vielleicht ha-ha-haben sich ei-ei-nige ge-gerettet!« rief Prosper mit neuem Mut. »Und dann vergiß das besondere Telefon im Chefzimmer nicht!«
    Das besondere Telefon, ja!
    Der tollste Apparat an Bord: Das Molekular-Telefon! Mit Hilfe dieses einzigartigen Geräts waren Kollegen des Professors von den bedrohten Stationen buchstäblich in den Giganto »hineingeflutscht«. Sie hatten sich »einfach« durchtelefoniert, indem sie sich am Abgangsort in ihre Kleinstteilchen aufgelöst und am Durchwahlort nach ihrer speziellen chemischen Formel wieder zusammengesetzt hatten. Und sie wußten, wie man den geheimen Türöffner bediente.
    »Daß ich daran nicht gedacht habe«, murmelte Prosper. Unmittelbar nach Gérard und Micha – mit Loulou – betraten auch Prosper und Tati wieder die Zentrale.
    »Na, ihr Helden?« grinste Henri.
    Auch Superhirn, der über der Kommandoplatte lehnte, feixte über das ganze Gesicht. Doch die Lage war alles andere als komisch, auch wenn es sich bei den Eindringlingen um Charivaris Mitarbeiter handelte – und nicht (noch nicht!) um den Ragamuffin und seine Vavas. Es waren vier Männer in teils sehr mitgenommenen Anzügen. Zwei von ihnen hatten ihre Schutzhelme verloren. In der breiten, verschmutzten, rauchgeschwärzten Gestalt, die vorhin gerufen hatte »Professor, wir nehmen Sie mit!« – oder etwas Ähnliches –, erkannte Gérard jetzt General Hamm von der antarktischen Werft.
    Der zweite, ein noch junger Mann, dem die Schrecken der letzten Stunden anzusehen waren, kam von der Weltraumstation. Es war Biggs Kollege, der Italiener Belmondo. Charivari stellte auch die beiden anderen vor: »Doktor Paulsen, ein deutscher Arzt in der geheimen V-Stadt am Nordpol – und der Däne Sörensen, zweiter Nachrichtenchef unserer Meeresbodenmetropole im Atlantik.«
    Hamm und Sörensen saßen erschöpft in Sesseln. Die übrigen standen. Enrico Belmondo von der Raumstation brachte die unterbrochene Diskussion wieder in Gang.
    »Sie haben uns nicht gerufen, Professor. Nein. Aber eine Nachfrage bei allen Stützpunkten ergab, daß Ihr Schiff in einem Störungsfeld liegen müßte. Niemand bekam eine Verbindung mit dem Giganto!«
    »Inzwischen setzte der Ragamuffin sein Vernichtungswerk munter fort!« rief Sörensen. »Mit weltweiten Sinnestäuschungen fing es an, und nun beginnt der Kerl, unsere Geheimstationen mit dem Anblick seiner furchtbaren Fratze zu zerrütten. Fragen Sie Doktor Paulsen: Auch in der V-Stadt am Nordpol liegen fast alle Leute wie in einem Winterschlaf.«
    »Winterschlaf!« echote der deutsche Arzt.
    »Ich schlage vor, Sie verlassen jetzt den Giganto mit uns über – das Molekular-Gerät«, sagte General Hamm. »Am Südpol ist der Super-Weltraumgleiter Monitor 10 startbereit. Wir setzen uns hinein und suchen uns einen anderen Planeten, bevor der Ragamuffin auch uns erwischt. In der Erde sind Sie nicht mehr sicher und wäre der Giganto zehnmal so stark!«
    Die Männer sprachen jetzt heftig aufeinander ein und durcheinander – bei derart geschulten, charakterfesten Leuten ein beängstigender Vorgang.
    Superhirn musterte die Gruppe mit besorgtem Blick. »Einen fremden Planeten suchen! Der hat wohl Juckpulver im Kopf? Als ob das so einfach ginge. Nein. Wir müssen im Giganto bleiben. Jetzt erst recht. Und wir müssen das Hauptquartier des Ragamuffin finden!«
    »Meine Herren!« rief Professor Charivari beschwörend. »Meine Herren! Sie sagen: Vernichtungswerk des Ragamuffin, fürchten seine wachsende Macht. Hamm will sogar auf einen anderen Planeten und die Menschen auf der Erde zurücklassen. Ich weigere mich, mit meinen Mitteln, Ergebnissen unserer Geheimforschung, einem Gegner zu weichen, den ich nicht einmal kenne und über dessen Zentrale ich im wahrsten Sinne des Wortes im dunkeln tappe!«
    »Als ob das jetzt noch wichtig wäre!« rief Sörensen. »Hören Sie, Professor, hören Sie: Die Tiervisionen als Waffe – das kam einem zuerst lächerlich vor. Nicht? Aber die letzten Meldungen, soweit ich sie zusammenkriege.« Er holte tief Luft. »Bei einer sogenannten Freundschaftsparade von neuntausend

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