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Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane

Titel: Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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kohlschwarz, wie angesengt ...«
    »... nein ...«, würgte Micha. Seine Beine versagten. Er setzte sich auf den Boden. Gérard drehte sich um-sich selber. »Ich schwör's«, sagte er hastig. »Diese Erdleute sind durch die Wand ins Labor gedrungen. Der eine hat gesagt: Geben Sie auf, Charivari, wir nehmen Sie jetzt mit ... Der Professor ist zitternd zurückgewichen.«
    »Er hat sich nicht gewehrt?«
    »Nein! Ich wette, es sind noch mehr Vavas eingedrungen. Sie haben ihn und die anderen geschnappt. Vielleicht haben sie auch so 'n drucksicheres Fahrzeug ...«
    »Schalter, Kontakte – oder so was«, sagte Gérard. »Das Restaurant muß doch abschirmbar sein. Die werden uns doch auch haben wollen!«
    Mit einer Fixigkeit, die man ihm nie zugetraut hätte, bewegte sich Gérard an der Wand entlang.
    »Was suchst du?« rief Micha.
    Er entdeckte eine Reihe winziger Leuchtknöpfe und drückte auf gut Glück darauf herum. Wenn er aber geglaubt hatte, bruchsichere Sperren würden sich vor die Eingänge legen, gleich welcher Art, so hatte er sich getäuscht. Aus hunderttausend Poren in der Saaldecke, in den Wänden und im Fußboden sprühte eine duftende Flüssigkeit, die grünlich-ölig alles, alles überzog: den Bodenbelag, die Sitzgelegenheiten und die Tische.
    Wohl verschlossen jetzt Schiebetüren die Zugänge. Aber die jungen sahen in dem atemberaubenden, konzentrierten Regenbeschuß nichts mehr. Sie kriegten das Zeug in die Haare, in die Augen, in Mund und Nase. Der Pudel gab nur noch Erstickungsgeräusche von sich.
    »Steil das ab!« röchelte Micha. »Steil das ab!«
    Gérard fand wahrhaftig den entsprechenden Knopf. Doch jetzt folgte ein Sprühsturm von warmem Wasser, und die Umgebung verwandelte sich in eine Wüste von grünlichem Schaum. Endlich wurden sie von einem Heißluft-Orkan attackiert. Und als sie die Augen wieder öffnen konnten, sahen sie das Restaurant in völliger Trockenheit, in aufgefrischten Farben und in mustergültigem Glanz. Wäre die Lage nicht so ernst gewesen, hätte Micha gelacht.
    »Mensch, Gérard!« rief er. »Du hast die Putz-Automatik bedient! Das war nichts anderes als ein blitzartiges Großreinemachen! Wir beide und der Pudel sind gleich mitgeputzt worden!«
    Inzwischen hatten Tati und Prosper nicht weniger aufregende Abenteuer. Sie waren in den hinteren Teil des Giganto gelaufen, um sich dort zu verstecken. Dabei waren sie in die merkwürdigsten Labors gelangt, zum Beispiel in einen Wald von Pflanzensetzlingen. Im Fall einer friedlichen Erderforschungsfahrt sollte der Versuch gemacht werden, dieses oder jenes Gewächs in etwa vorhandenen innerirdischen Luftblasen anzupflanzen.
    »Tolle Deckung!« japste Prosper. »Hier fi-findet uns kei-keiner!« Und er warf sich ausgerechnet auf einen Kaktus. »Aua!« brüllte er. »Aua!«
    »Still!« fauchte Tati. »Willst du, daß man uns entdeckt?«
    Sie hasteten weiter und gerieten auf eine Rolltreppe.
    »Wenn Micha nicht nachkommt, geh ich zurück!« jammerte das Mädchen. »Prosper, hörst du? Wir hätten auf die anderen warten müssen. Wir hätten uns einigen sollen!«
    »Einigen«, lachte Prosper verzweifelt. »Worauf denn? Wir beide denken uns was aus, wenn wir davonkommen. Vielleicht finden wir im Laderaum einen Hilfs-Giganto, mit dem wir fliehen können. Dann sehen wir weiter!«
    Doch im Laderaum fanden sie wohl zwei »Beiboote«, aber die waren festgelascht und ließen sich nicht öffnen. Auch mit den beiden Schwebemobilen, mit den geländegängigen Kränen und mit tausend anderen, größeren und kleineren Geräten – deren Zweck ihnen unklar war – konnten sie nichts anfangen.
    Ratlos blickten sie in das blaue Kunstlicht der großen Halle.
    Plötzlich gab es einen ohrenbetäubenden Knall. Es war, als sei eine Wand geborsten. Unwillkürlich hatten sich Tati und Prosper geduckt. Als sie sich aufrichteten, sahen sie jedoch keine Veränderung.
    »Ach, ich weiß«, murmelte Prosper. »Das kam von der Maschine. Die hat gespuckt! Es klang wie 'ne enorme Fehlzündung!«
    »Aber da knackt was!« rief Tati. »Hör doch! Da knackt was!«
    Prosper lauschte.
    »Hat nichts mit den Triebwerken zu tun«, meinte er. »Das ist die Bordsprechanlage. Jemand will uns 'ne Mitteilung machen.«
    Er irrte sich nicht. Betont ruhig und freundlich, als sei nicht das geringste vorgefallen, ertönte die Stimme des Professors: »Kommandant an Besatzung! Bitte alle wieder in die Zentrale. Das war kein Ragamuffin- oder Piraten-Überfall. Wir haben Besuch von Abgesandten

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