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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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hatten so viel wie möglich getrunken und am nächsten Morgen mit pochenden Kopfschmerzen das Zeug zum Frühstück getrunken. Bevor sie das Gebräu hintergestürzt hatten, hatten sie mit den Teströhren angestoßen. Jedes Mal hatten sie sich nach drei Minuten sehr viel besser und oft auch hungrig gefühlt.
    Drews Parfüm war ebenfalls ein Erfolg, obwohl es manchmal noch zu stark roch, wenn es seine Wirkung entfaltete. Er arbeitete jetzt an dem idealen Duft, um es auf der Ausstellung zu präsentieren. Fiona hatte liebenswürdigerweise zugestimmt, sein Model zu sein, und sammelte in einer Flasche ihren Schweiß.
    Zu weiteren Erforschungen des Kellers war es nur selten gekommen, da alle so sehr mit der Fertigstellung ihrer Projekte beschäftigt gewesen waren und der Duke kurz nach seiner Rückkehr begonnen hatte, das große Tor in der Halle abzuschließen, das in den Keller führte und zu dem nur die Professoren einen Schlüssel hatten. Zu diesem Zeitpunkt hatte Miriam herausgefunden, dass der Duke höchstwahrscheinlich ein Mensch war und dass jemand die Roboter erschaffen hatte, die ihm ähnlich sahen und von denen sich einer vom Dach gestürzt hatte. Sie war mehr als zufrieden, als sie alle ins Wirtshaus gingen, um zu trinken und sich zu amüsieren.
    Miriam wusste, dass ihre Tage in Illyria gezählt waren. Cecily brauchte sie nicht mehr, und sie war des Orts müde. Er barg Rätsel, die anscheinend nie gelöst werden würden, und obwohl Miriam ein gutes Rätsel zu schätzen wusste, wusste sie auch, dass das einzig gute Rätsel eins mit einer Lösung war. Sie zog in Erwägung, als Lehrerin an einer Schule zu arbeiten oder Professorin für Französisch an einer der Akademien für Frauen zu werden.
    Die Bewohner von Illyria wurden seit der Rückkehr des Dukes nicht mehr von düsteren Gedanken heimgesucht, weil nach einem solchen Wunder vermeindlich nichts mehr schiefgehen konnte. Illyria und seine Insassen waren Leuchtfeuer der Heiterkeit, die nichts zum Erlöschen bringen konnte.
    Selbst Volio war auf seine eigene Weise heiter. Nicht glücklich, aber zufrieden und gelöst. Die alten Tore, die wieder gebraucht wurden, um den Keller abzusperren, machten seine Nächte ruhiger. Er selbst hatte weiterhin Zugang durch den Schlüssel, den er von dem seligen Duke bekommen hatte. Jede Nacht ließ er seine Kreationen von ihren Steinplatten aufstehen und in perfekter Formation durch den Raum marschieren, während er Noten spielte, die niemand hören konnte. Oft kicherte er vor Entzücken, wenn er ihnen allen befohlen hatte, sich wieder hinzulegen.
    Einige Tage bevor sie ihre Projekte in den Kristallpalast bringen mussten, beendete Violet spät in der Nacht ihre Kreation, die sie liebevoll »Pallas« genannt hatte. Die anderen Schüler hatten das Labor bereits verlassen, da es schon spät war, und sie stand allein mit Professor Forney vor ihrem Werk und betrachtete es.
    »Das ist wirklich eindrucksvoll, Mr Adams. Sehr eindrucksvoll«, lobte Forney und klopfte Violet auf den Rücken. Violet musste ihm recht geben, auch wenn sie noch so bescheiden war. Pallas war doppelt so groß wie ein kräftig gebauter Mann und eine wunderschön gestaltete Frau aus Bronze. Sie trug ein Korsett mit einem silbernen Spitzenmuster und der Saum ihres Kleides fiel bis auf den Boden und verdeckte die Laufrollen. Ihr Gesicht war makellos, der Blick gen Himmel gerichtet, und Spiralen aus goldenen Locken fielen aus einem Haarknoten in ihr Gesicht. Ihre Hände standen in keinem Verhältnis zu ihrer Gestalt, sie waren unglaublich groß und hatten sichtbare Gelenke, doch da Pallas selbst aus Metall war, verlieh ihr diese Spur Unmenschlichkeit einen machtvollen Hauch. Ihre Brust zierte eine Brosche, die in Wirklichkeit ein Glasfenster war, durch das die Pilotin hinaussehen konnte. Auf einen Knopfdruck hin öffnete sich Pallas´ Korsett und enthüllte eine große Bedienungskammer mit Stufen, die aus ihr herausführten und die Violet jetzt hochstieg, um Professor Forney ihre Erfindung vorzuführen. Sie setzte sich auf den Pilotensitz und betätigte einen Hebel, sodass sich das Korsett um sie schloss und die Stufen hochgeklappt wurden. Dann erwachte Pallas zum Leben. Violet konnte sie sich bewegen und drehen und die Tische und Stühle im Raum hochheben lassen. Auf Forneys Insistieren hin hob sie sogar ihn hoch, während er seine Zigarre rauchte und sich zufrieden von oben im Raum umsah. Pallas war alles, was Violet sich von ihr erhofft hatte – und sie bot ihr

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