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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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Tränen liefen ihr über das Gesicht. So hatte sie das Jahr nicht beenden wollen, und ihr Leben auch nicht.

    Jack und Ashton kamen unverletzt zu Drews Stand, nur um ihn noch immer ohnmächtig in Fionas Armen vorzufinden, die ihm mit einem Papierfächer verzweifelt Luft zufächerte. Das Haar hing ihr wild um die Schultern – die St. Pauls Hochsteckfrisur hielt bei Stress nie – , und ihre Stirn war vor Sorge gerunzelt. »Er ist rausgelaufen, als der Tumult losging«, erzählte sie. »Doch als er gesehn hat, was los ist, ist er einfach umgekippt.«
    »Drew!«, rief Jack und nahm das Gesicht seines Freundes in die Hände. Drew rührte sich nicht. »Drew, wach auf, wir brauchen deine Hilfe!«, rief er und schlug Drew leicht ins Gesicht.
    Drew öffnete die Augen. »Der Keller greift an«, stammelte er und sah verängstigt aus.
    »Toby ist wieder an seinem Stand und sagt, dass er deine Hilfe braucht«, erwiderte Jack.
    »Wobei?«, fragte Drew.
    »Ich denke, er plant einen Gegenangriff«, antwortete Ashton. »Er war dabei, seine Chemikalien aufzubauen.«
    »Ja«, nickte Drew. »Ich denke, ich kann ihm helfen.«
    »Gut«, sagte Fiona. »Geh und hilf Toby, Liebster. Wir überleben das hier.« Sie zog Drew an sich und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund. Ashton und Jack sahen höflich weg.
    »Ja!«, sagte Drew und ging in die Hocke. »Ich sprinte rüber und helfe Toby. Fiona, kommst du hier allein zurecht?«
    »Ich versuche, zu Cecilys Stand zu kommen, ich kann also nicht bleiben«, meinte Jack.
    »Ich begleite Jack«, sagte Ashton.
    Fiona biss sich auf die Unterlippe und blickte über die Flaschen mit den Parfümölen, die um sie herum zu Boden gegangen waren, als sie den Stand umgekippt und als Schild benutzt hatten.
    »Drew, sind diese Öle leicht entflammbar?«, fragte sie.
    »Sehr leicht«, antwortete er.
    »Gut«, sagte sie und holte eine Packung Streichhölzer aus ihrem Korsett. »Dann komm ich zurecht.«

    Eine laute Explosion erschütterte den Boden unter Pallas, und Violet blickte hinaus und sah, wie Fiona Brandbomben zwischen die Roboter warf. Eine der Kreaturen wich zurück, ihr Arm zersplitterte mit lautem Getöse. Rauch erfüllte die Luft und der Geruch verbrannter Blumen.
    Violet erinnerte sich, wie Volio im Labor an den Armeen gearbeitet hatte. Sie erinnerte sich an das seltsame Geräusch im Ellenbogengelenk und wie er sie ignoriert hatte. Sie ließ Pallas die Arme nach dem nächstbesten Roboter ausstrecken, griff ihn am Ellenbogen und ließ ihn wieder los. Der Ellenbogen zerbrach wie ein Zweig, und die Kreatur schlug mit ihrem unbrauchbar gewordenen Arm wild um sich. Violet lächelte. Ihr Kleid war ruiniert, ihr Haar das reinste Chaos, und ihr Bein blutete, doch jetzt kannte sie den wunden Punkt der Kreaturen.
    »Zielt auf die Ellenbogen!«, rief sie in der Hoffnung, dass jemand sie hörte und lenkte Pallas so, dass sie die Kreaturen an den Armen greifen und ihre Ellenbogen heftig nach hinten knicken konnte. Nicht allzu weit von ihr entfernt begannen Drew und Tobby mit kleinen Ampullen zu werfen, die die Roboter zum Zischen und Schmelzen brachten, wenn sie einen trafen. Die Soldaten, die Violets wiederholten Schrei gehört hatten, begannen, die Kreaturen an den Ellenbogen zurückzustoßen. Überall flogen zerkratzte Klauen herum: Volios Armee begann zu schrumpfen.
    Violet reckte das Kinn und bewegte sich auf Volio zu.

    Jack und Ashton hatten endlich Cecilys Stand erreicht, doch Cecily war nirgends zu sehen. Ihr Stand zeigte keine Anzeichen eines Kampfes, und die verschiedenen Objekte, die sie aus ihrem Lehm gemacht hatte – Teller, Schraubenschlüssel, einen Vogelkäfig – waren noch alle da. Professor Curio hockte unter dem Stand und hielt seine Knie umschlungen.
    »Professor!«, schrie Jack, und Curio blickte zu ihnen auf. Seine Augen kamen ihnen seltsam vor, die Pupillen klein wie Stecknadelköpfe, und die Farbe der Augen, von denen eins blau und eins grün gewesen war, war orange.
    »Kann nicht reden«, sagte Curio, als müsste er die Worte herauszwingen. »Versuche, die Kontrolle nicht zu verlieren.«
    »Wo ist Cecily?«, flehte Jack ihn an, doch Curio antwortete nicht.
    »Sieh raus!«, rief Jack, als ein Roboter auf sie zukam. Ohne nachzudenken, griff Jack nach einem der Teller aus Cecilys Ausstellung und hielt ihn wie einen Schild vor sich. Die Klaue der Kreatur schoss auf den Teller zu, dann prallte sie zurück. Jack und Ashton wechselten einen Blick, bevor Ashton vorwärtsstürmte, sich

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