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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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schlang meine Beine um seine Hüften und hielt ihn fest in mir. »Küss mich.«
    Sein lüstern lächelnder Mund strich über meinen.
    »Liebe mich«, verlangte ich und bohrte meine Fingernägel in seine Haut, während er sich in mir anspannte.
    »Das tue ich, mein Engel«, flüsterte er, und sein Lächeln wurde breiter. »Das tue ich.«
    Als ich aufwachte, war er fort.
    Ich rekelte mich in einem wüsten Knäuel aus Laken, die nach Sex und Gideon rochen, und atmete die salzige Meerluft ein, die sanft durch die offenen Terrassentüren ins Zimmer wehte.
    Ich blieb eine Weile so liegen und dachte über die vergangene Nacht und den letzten Tag nach. Dann wanderten meine Gedanken weiter zu den vorangegangenen Wochen und den wenigen Monaten, die ich Gideon erst kannte, und schließlich noch weiter zurück: zu den Tagen mit Brett und den anderen, mit denen ich zusammen gewesen war. Ich erinnerte mich an die Zeit, in der ich fest davon überzeugt gewesen war, nie im Leben einen Mann zu finden, der mich liebte, wie ich wirklich war, mit all meinen Wunden, meinen Vorbelastungen und Bedürfnissen.
    Jetzt, da ich diesen Mann wie durch ein Wunder gefunden hatte, konnte ich doch gar nicht anders als Ja sagen.
    Ich rollte mich aus dem Bett und spürte eine prickelnde Vorfreude bei dem Gedanken, Gideon zu finden und ihm ohne jede Einschränkung zu sagen, dass ich ihn heiraten wollte. Ich liebte die Vorstellung, mit ihm gemeinsam durchzubrennen, unser Ehegelübde ganz ungestört abzulegen, ohne dass jemand zusah, der an uns zweifelte, uns nicht mochte oder uns Schlechtes wünschte. Nach allem, was wir zusammen durchgemacht hatten, schien es mir nur folgerichtig, wenn der Beginn unseres neuen Lebens allein von Liebe, Hoffnung und Freude erfüllt sein sollte.
    Ich hätte mir denken können, dass er alles bereits perfekt durchgeplant hatte: von der Ungestörtheit bis hin zu diesem traumhaften Ort. Natürlich würden wir an einem Strand heiraten. Wir verbanden beide kostbare Erinnerungen damit – nicht zuletzt an die gemeinsamen Tage im Strandhaus in North Carolina.
    Als ich das Frühstückstablett auf dem kleinen Tisch in der Sitzecke des Schlafzimmers entdeckte, musste ich lächeln. Sogar ein weißer Morgenmantel aus Seide hing über der Rückenlehne des Stuhls.
    Gideon dachte wirklich an alles.
    Ich streifte den Mantel über und wollte mir gerade eine Tasse Kaffee einschenken, um mir einen Koffeinschub zu gönnen, bevor ich die Suite nach ihm absuchte und ihm meine Antwort mitteilte. Da sah ich den Ehevertrag, der neben dem abgedeckten Teller lag.
    Meine Hand erstarrte auf halbem Weg zur Kanne. Der Vertrag war stilvoll arrangiert. Er klemmte unter einer schlanken weißen Vase, in der eine einzelne rote Rose steckte. Daneben glänzten das silberne Besteck auf einer raffiniert gefalteten Stoffserviette.
    Keine Ahnung, warum ich derart überrascht war und … enttäuscht. Natürlich würde Gideon alles bis ins allerletzte Detail durchplanen – angefangen bei einem Ehevertrag. Schließlich hatte er unsere Beziehung auch schon mit einem Abkommen begonnen.
    Auf einen Schlag fiel all die freudige Erregung von mir ab. Ernüchtert wandte ich mich von dem Frühstückstablett ab und ging stattdessen unter die Dusche. Ich wusch mich ganz in Ruhe, bewegte mich dabei wie in Zeitlupe. Ich beschloss, eher Nein zu sagen, als ein juristisches Dokument zu lesen, das meiner Liebe ein Preisschild aufklebte. Für mich war diese Liebe einzigartig und unbezahlbar.
    Allerdings fürchtete ich, es könnte bereits zu spät sein. Der Schaden war schon angerichtet. Zu wissen, dass er schon im Vorfeld einen Ehevertrag hatte aufsetzen lassen, ließ alles in einem anderen Licht erscheinen, auch wenn ich es ihm nicht wirklich verübeln konnte. Herrgott, er war Gideon Cross, einer der fünfundzwanzig reichsten Männer der Welt. Es war undenkbar, dass er nicht auf einem Ehevertrag bestehen würde. Schließlich war ich nicht naiv. Ich wusste, wie albern es war, Träumen von schönen Prinzen und Luftschlössern nachzuhängen.
    Nachdem ich geduscht und mir ein leichtes Sommerkleid angezogen hatte, band ich meine feuchten Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und wandte mich ein zweites Mal dem Kaffee zu. Ich goss mir eine Tasse ein, fügte Milch und Süßstoff hinzu, nahm den Ehevertrag und ging auf die Terrasse hinaus.
    Unten am Strand hatten die Vorbereitungen für die Hochzeit bereits begonnen. Ein bunter Blumenbogen war vor dem Wasser aufgestellt worden, und

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