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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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waren inzwischen zu einem chaotischen Wuschelkopf getrocknet, seine dagegen wirkten ebenso umwerfend sexy wie sonst auch immer. Sein Anzug war tadellos gebügelt und saß perfekt, mein Kleid jedoch hing nach dem langen Tag ein wenig schlaff an mir herunter. Nachdem die Dusche mein Make-up abgewaschen hatte, war mein Gesicht jetzt bleich, und ein Hauch von Waschbäraugen war zurückgeblieben.
    Die Art, wie Gideon seine Hand in meinem Rücken hielt und mich vor sich in unsere Suite führte, ließ jedoch keinen Zweifel an unserer Zusammengehörigkeit aufkommen. Er gab mir ein Gefühl von Sicherheit, obwohl er wieder ganz der Geschäftsmann war und ich im Moment nicht die beste Figur abgab, was auf ihn zurückfallen musste.
    Dafür liebte ich ihn.
    Ich wünschte bloß, er wäre weniger still. Das bereitete mir Sorgen. Und es weckte gewaltige Zweifel an meiner Entscheidung, ihn immer noch weitergedrängt zu haben, nachdem er mich darum gebeten hatte, aufzuhören. Wie zum Teufel kam ich nur dazu, mir einzubilden, ich wüsste so genau, was ihm fehlte?
    Während der Manager sich weiter mit Gideon unterhielt, schlenderte ich durch den riesigen Wohnbereich mit seiner großzügigen Terrasse und den weißen Liegen, die auf dem Bambusboden verstreut standen. Nicht minder eindrucksvoll war das Schlafzimmer, um dessen großes Bett ein Moskitonetz gespannt war. Von hier führte eine zweite Terrasse unmittelbar zu einem eigenen Swimmingpool. Die verdeckte Wasserkante des Pools ließ es aussehen, als wäre das Becken ein Teil des schimmernden Ozeans dahinter.
    Ein warmer Lufthauch wehte landeinwärts, umspielte mein Gesicht und strich durch meine Haare. Der aufsteigende Mond warf eine lange Lichtspur über das Meer. In der Ferne waren Reggaemusik und lachende Stimmen zu hören, die mir auf gewisse Weise das Gefühl gaben, von der Außenwelt abgeschnitten zu sein, und das war nicht besonders angenehm.
    Nichts fühlte sich richtig an, wenn Gideon nicht da war.
    »Gefällt es dir?«, fragte er leise.
    Ich wandte mich zu ihm um und hörte die Eingangstür ins Schloss fallen. »Es ist fantastisch.«
    Er nickte knapp. »Ich habe Essen aufs Zimmer bestellt. Tilapia mit Reis, ein wenig frisches Obst und Käse.«
    »Wunderbar. Ich sterbe vor Hunger.«
    »Im Schrank und in der Kommode sind Sachen für dich. Dort findest du auch Bikinis, aber der Pool und der Strand hier sind ganz allein für uns, daher brauchst du sie nur, wenn du Lust darauf hast. Sollte etwas fehlen, sag es mir einfach, und wir werden es kommen lassen.«
    Ich sah ihn erstaunt an, da er keine Anstalten machte, die letzten Schritte zwischen uns zu überwinden. Das weiche Licht aus den gedimmten Deckenstrahlern und Nachttischlampen glitzerte in seinen Augen. Er wirkte gereizt und abweisend. Der Kloß in meinem Hals kündigte Tränen an.
    »Gideon …« Ich streckte die Hand nach ihm aus. »Hab ich einen Fehler gemacht? Hab ich etwas zwischen uns zerstört?«
    »Mein Engel.« Er seufzte und kam dicht genug heran, um meine Hand zu ergreifen und zu seinen Lippen zu führen. Aus der Nähe konnte ich erkennen, wie sein Blick mir auswich, als bereitete es ihm Schwierigkeiten, mir in die Augen zu sehen. Mir wurde schlecht. »Crossfire.«
    Er sprach dieses eine Wort so leise aus, dass ich fast glaubte, es mir nur eingebildet zu haben. Dann zog er mich in seine Arme und küsste mich zärtlich.
    »Ace.« Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, legte eine Hand in seinen Nacken und erwiderte den Kuss mit allem, was ich hatte.
    Er entzog sich mir allzu rasch wieder. »Wir sollten uns umziehen, bevor das Abendessen kommt. Ich sehne mich nach leichterer Kleidung.«
    Zögernd trat ich einen Schritt zurück. Sicherlich musste es ihm in seinem Anzug zu heiß sein, dennoch blieb das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Das Gefühl verschlimmerte sich noch, als Gideon den Raum verließ, um sich umzuziehen, und mir bewusst wurde, dass wir getrennte Schlafzimmer hatten.
    Ich kickte meine Schuhe in den begehbaren Schrank, der viel zu viele Sachen für einen Wochenendtrip enthielt. Die meisten waren weiß. Gideon mochte es, wenn ich Weiß trug. Ich nahm an, es hing mit seiner Vorstellung von mir als Engel zusammen.
    Ob er inzwischen noch immer so über mich dachte? Oder war ich nun der Teufel? Eine selbstsüchtige Schlampe, die ihn zwang, sich Dämonen zu stellen, die er lieber vergessen würde?
    Ich wählte ein schlichtes kurzes Baumwollkleid mit Spaghettiträgern, das wegen seiner schwarzen Farbe gut zu

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