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Erinnert

Erinnert

Titel: Erinnert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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alte Frau stolperte und ein Mann, der aussah wie der Hausmeister, rannte die Treppe herunter. Ich unterdrückte den Brechreiz, als ich eilig die Waffen der Vollstrecker an mich nahm. Neben einer kopflosen Leiche lag ein Kommunikator, ein Handy das ich einsteckte, und dann rannte ich eilig aus dem Haus.
    Ich schaffte es hundert Meter, dann brach ich den Inhalt meines Magens, der nicht all zu viel war hinter eine Mülltonne. Als ich leer war würgte ich immer weiter bis es mir Schmerzen bereitete und ich an der Hauswand runterrutschte, das Kinn auf die Knie legte und die Arme um die Beine schlang und nicht mehr würgen konnte sondern nur noch weinen.
    Plötzlich hörte ich jemand leise Klavier spielen. Es war das Handy, der Klingelton eines geköpften Vollstreckers.
     
    Klavier?
    Er war ein Mensch mit einer Persönlichkeit, vielleicht spielte er in der Freizeit gerne Klavier, vielleicht hatte er eine Tochter die Klavierunterricht nahm. Mir wurde es wieder schlecht. Mit zittrigen Fingern drückte ich die OK-Taste und hörte die Mailbox ab.
    „Hey Warren, ich habe den Jungen. Er hat sich böse am Knie verletzt, als ihn die Kleine von der Bestie geschubst hat. Hatte leichtes Spiel mit ihm. Ich schaffe ihn jetzt erst mal zu diesem Skygate und dann aufs Dach in den zweiten Transporter. Wir treffen uns dort. Bringt die Kleine und die Bestie zur Strecke! Es darf keine Beweise geben. Macht danach sauber wie immer. Noch was: die Gesandten wollen, dass wir das ganze verdammte Team ausschalten. Die stellen zu viele Fragen. Außer die blonde Tussi. Ihr wisst schon, die scharfe Braut von dem Superhirn. Er will sie haben, deshalb kommt sie mit. Verstanden! Meldet euch, sobald ihr die Leichen entsorgt habt. Grüß Dan von mir. See you, Fred.“
    Warren und Dan? Ich würgte wieder, aber ich war mir sicher, egal wie oft ich würgen würde, ich werde ihre starren Augen in den kullernden Helmen nie vergessen können.
     
    Das hört sich extrem an. Mein Gott du warst doch erst 13!
    Fast vierzehn, und Gott würfelt nicht. Es gibt keine Zufälle. Es war meine Bestimmung.
     
    Hast du Neo je wieder gesehen?
    Ja, ich versteckte mich als blinder Passagier im zweiten Transporter, der ihn mitnahm. Aber dazu war ein Plan nötig, der einen hohen Tribut forderte.
     
    Welche Art von Tribut?
    Wir haben das Skygate in die Luft gejagt?
     
    Das ward ihr? Ich habe das damals mitbekommen. Es gab bei der Explosion nur eine Überlebende.
    Trishtana.
     
    Du hast dein komplettes Team geopfert, nur für diesen Jungen?
    Das ist, was die Gesandten glauben sollten. Shaco hatte ein paar Brandblasen an den Händen, das waren die einzigen Opfer. Alle anderen vom Team Sektion 13 blieben unversehrt.
     
    Es haben alle überlebt?
    Offiziell nur Trish. Alle anderen des Teams - inoffiziell.
     
    Warum nicht Trishtana.
    Trish war zu eng mit den Gesandten verbandet. Sie war unser Kommunikator. Das Risiko war zu groß, dass sie uns verrät. Sie wurde in den Plan nicht eingewiehen. Und außerdem wollte Er sie haben. Auch wenn ich damals nicht wusste, dass Er, wie ihn der Vollstrecker nannte, der Oberste Gesandte war.
     
    Mein Vorgänger? Und der Plan war, das Skygate in die Luft zu sprengen?
    Genau!
     
    Wieso?
    Um Spuren zu verwischen und genügend Verwirrung zu verursachen, damit in den Transporter noch zwei weitere Passagiere unbemerkt schlüpfen konnten.
     
    Zwei?
    Jesse und ich. Die anderen blieben in Sektion 13 zurück.
     
    Wann genau habt ihr das Skygate gesprengt?
    Einen Tag nachdem die Vollstrecker von der Bestie geköpft wurden.
     
    Unglaublich. Das Team hat dir geglaubt ohne Fragen ohne Zweifel?
    Ich habe ihnen die Nachricht von Fred auf der Cloud vorgespielt, danach musste ich nicht mehr viel Überzeugungsarbeit leisten. Die Vollstrecker machten gemeinsame Sache mit den Bestien, das genügte.
    Als alles in Flammen stand und das Gebäude in arge Bedrängnis geraten war, war es soweit, uns von den anderen zu trennen.
    Jesse und ich versteckten uns im Transportheli, im Laderaum hinter Metallboxen. Das Symbol der Gesandten prangte von der kalten Metalloberfläche. Ich hatte bis jetzt mein Versprechen gehalten. Mein Versprechen Freija gegenüber, standhaft zu sein, bis sie zurückkommt.
     
    Du untertreibst.
    Die Dinge passierten einfach, waren im Fluss und mir blieb keine andere Wahl als zu schwimmen, um nicht zu ertrinken.
     
    Du hast mehr getan als das. Du hast Entscheidungen getroffen.
    Ich habe mich entschieden Neo vom Rücken der Bestie zu stoßen und

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