Erinnert
Milliarden Menschen geplant hatte.
Nein das war ein Unfall. Eine Nebenwirkung ihrer Experimente.
Experimente?
Eine Flugstunde nach dem Massaker tauchten sie unter uns auf. Gewaltige Forschungsanlagen. Labore. Die Aufbauten, die an der Erdoberfläche zu sehen waren, waren nur die Spitze des Eisbergs. Der größte Teil des Komplexes war unterirdisch angelegt. Unsichtbar, abgeschottet gegenüber allen neugierigen Blicken.
Wer hätte für so etwas das Geld aufgebracht? Die Bevölkerung hätte das doch mitbekommen.
Es gab im letzten Jahrhundert mächtige Interessengruppen. An erster Stelle das Militär und die Pharmaindustrie. Die größte Furcht dessen der Macht besitzt, ist es, sie wieder zu verlieren. Im 21. Jahrhundert drohten die neuen Medien, das Netz und die Sucht nach Unterhaltung die alten Mächte zu untergraben. Konzerne waren nicht länger nur Unternehmen. Sie wurden zu Zentren der Macht. Beeinflussten die Kultur, lenkten die Geschicke der Menschen.
Militär und Pharma standen in der zweiten Reihe. Aber sie sahen eine Chance. Erinnern sie sich? Die eine Krankheit des 21. Jahrhunderts, vor der sich alle Menschen mehr als vor allen anderen fürchteten, wurde ausradiert.
Der Krebs!
Richtig. Jeder zweite Mensch hatte Krebs. Kinder kamen schon mit Krebs zur Welt. Haben sie sich nie gefragt, wie nur in einem Jahrzehnt der Anteil an Krebserkrankten so rapide ansteigen konnte, dass 50 Prozent der Weltbevölkerung davon betroffen sind.
Du hast eine Vermutung!
In den unterirdischen Labors wurde Ursachenforschung betrieben.
Unregelmäßigkeiten in den Energiekörpern der Menschen entdeckt. Die Ursache für Krankheiten, für Krebszellen gefunden. Die astralen Zusammenhänge erforscht. Astrale Wesen entdeckt. Und es wurde tatsächlich ein Gegenmittel gefunden. Ein Medikament. Aber damit man nicht nur Millionen, sondern Milliarden heilen konnte, brauchte man mehr Kranke. Damit Unterhaltung und Medien und das Netz zur Nebensächlichkeit wurden, brauchte man Angst. Und darin waren sie gut, die alten Mächtigen. Wer die Ursache kennt, kann verursachen. Es wurden Summen verdient die jegliche Vorstellungskraft übersteigen.
Genug Mittel, um noch mehr spektakuläre Forschungen zu finanzieren.
Forschungszwecke, die nicht zur Heilung, sondern zur effizientesten Kriegsführung in der Geschichte der Menschheit führen sollten. Ein Pakt mit dem Teufel. Die logische Konsequenz.
Aus harmlosen astralen Wesen wurden Bestien. Sie hatten die ultimativen Waffen geschaffen, aber sie waren nicht zu kontrollieren. Nicht vor 50 Jahren. Eine Nebenwirkung des Medikaments könnte man sagen, die fast die gesamte Menschheit ausgerottet hat. Fast alle. Außer die, die das ganze zu verantworten hatten. Irgendwann hatten sie Waffen entwickelt, um die Bestien zu kontrollieren und sich ihre eigene sichere Welt zu errichten. Sie hatten es geschafft. Sie hatten die vollkommene Kontrolle.
Die vollkommene Macht.
Du hast eine blühende Phantasie. Wie ging es weiter?
Der Helikopter landete auf dem Dach des gigantischen Fabrikgebäudes. Jesse und ich klebten mit unseren Nasen an den kleinen Luken und beobachteten die Ereignisse außerhalb des Helikopters. Es lässt sich nur sehr schwer beschreiben.
Ich bin gespannt.
Die Welt ist riesig. Viel größer als ich sie mir vorgestellt hatte. Wir waren nicht der einzige Transporthelikopter der landete, der Kinder und Teenager anlieferte, wie Rinder zum Schlachthaus. Jesse hielt meine Hand fest, so sehr dass es mir weh tat, dann entdeckte ich Neo in einer Schlange mit hundert Anderen und ich sah am Horizont viele schwarze Ungetüme heran fliegen und wusste, was sie transportierten.
Die Vollstrecker waren bewaffnet. Sie führten die Kinder ab, wie Gefangene. Weg von meinen tränenden Augen, hinab unter die Erde. Hinein ins Ungewisse. Ins Verderben! Niemand von denen schien sich für die andere Ladung zu interessieren, zwischen der wir kauerten und beobachteten.
Die Schatten waren lang und der Horizont färbte sich blutrot, als auch die letzten Kinder abgeführt waren, die letzten Wachen ihre Posten verließen und Jesse und ich es wagten ihnen zu folgen.
Heiße Luft trocknete meine Wangen. Jesse fragte mich warum ich so viel weinte. Weil ich traurig bin, sagte ich zu ihm. Weil ich die Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit spüren konnte, die aus jeder Ritze des Betons auf dem wir gingen heraustriefte.
Jesse entdeckte einen Lüftungsschacht. Das Gitter war lose, das Rohr war nicht
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