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Erlösung

Erlösung

Titel: Erlösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Dungs
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Beweis, dass wir uns irren können steht neben dir“, er deutete auf meinen Engel. „Die Ausnahme von der Regel und ich wünsche, dass es dabei bleibt.“
    Liz drückte meine Hand fester und ich strich mit meinem Daumen über ihren Handrücken. „Natürlich.“
    „Immer so ernst, unser Aribo“, Lucas schüttelte den Kopf. „Der Preis war hoch, sehr hoch, doch immerhin haben wir gewonnen und wir sollten froh sein, dass wir noch hier sein dürfen.“ Ich zwang mich dazu, nicht wieder auf Vincents leeren Stuhl zu starren. Der weibliche Vampir küsste Lucas auf die Wange.
    „Du hast recht und ich weiß, dass die anderen von uns verlangen würden, nach vorne zu schauen. Auch wenn es schwierig ist, müssen wir daran glauben, schließlich geht das Leben weiter, ob wir immer wollen oder nicht.“ Sie sah zu Lesley und mir. Innerlich pflichtete ich ihr bei, denn es war schwer, es zu ertragen, aber so sehr ich es auch wünschte, Vincent würde nicht wieder zurückkommen.
    „Ich glaube im Übrigen, dass wir noch nicht miteinander bekannt gemacht wurden.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, kam sie auf uns zu. Zuerst reichte sie Liz die Hand. „Ich bin Sophie.“
    „Lesley.“ Sie gaben einander die Hände und mein Engel entspannte sich sofort neben mir.
    „Freut mich.“ Dann sah sie mich an. „Deinen Namen kenne ich ja schon. Und falls ihr euch fragt, was ich hier zu suchen habe“, sie zwinkerte den Ratsmitgliedern gleichermaßen zu, „ich bin Lucas Frau.“ Die Sterbliche, die sein Herz auf den ersten Blick erobert hatte… ähnlich wie bei mir. Doch auch Sophie war kein Mensch mehr. Ihre strahlenden hellbraunen Augen gaben ihrem freundlichen Gesicht einen gütigen Ausdruck und man fühlte sich in ihrer Gegenwart sofort wohl. Ihre Unbeschwertheit steckte mich ein wenig an und nur allzu gern wollte ich mich davon mitreißen lassen.
    „Normalerweise halte ich mich von solchen Sitzungen hier fern, doch ich wollte unbedingt ein Auge auf den neuen Zuwachs werfen.“ Sie strahlte Lesley an. „Allen Gesetzen zum Trotz, es gibt viel zu wenig weibliche Unterstützung in unserer Spezies, deswegen freue ich mich umso mehr, endlich Verstärkung zu haben.“
    „Danke! Ich bin auch froh, dass ich nicht die Einzige bin.“
    „Ja, wir sind leider in der Minderheit.“
    Liz grinste. „Daran kann man ja arbeiten!“
    „Schlagfertig! Ich glaube, wir werden gut miteinander auskommen.“ Sophie klatschte in die Hände.
    „Das klingt so, als geht man davon aus, wir würden hier bleiben…“ Ich blickte irritiert in die Runde. Der Zeitpunkt der Wahrheit war gekommen. „Deswegen wollte ich auch mit euch sprechen, Sir“, ich richtete meine Worte wieder an das Oberhaupt des Rats. „Mir ist bewusst, dass ich euch viel verdanke und ich stehe auf ewig in eurer Schuld. Ich möchte euch dennoch um die Erlaubnis bitten, mit Lesley…“
    Aribo hob die Hand. „Bitte entschuldige, wenn ich dich unterbreche, Nicholas.“ Warum entschuldigte er sich bei mir? „Ich und auch die anderen Ältesten verstehen selbstverständlich, dass ihr eure eigenen Pläne haben werdet. Deine bisherigen Einsätze, vor allem in England, waren immer sehr zufrieden stellend und wir würden dir auch weiterhin dieses Gebiet zuteilen. Allerdings hoffen wir, dass du über einen anderen Vorschlag nachdenkst, bevor du dich entscheidest.“ Er lehnte sich vor. „Auch wenn wir einen Sieg errungen haben, so wird es immer wieder Abtrünnige unter unserer Art geben, die nach Herrschaft streben und sich nicht an die Regeln halten. Wir haben diesen Rat ins Leben gerufen, um über diese Machenschaften zu wachen, das weißt du.“ Er schluckte. „Elisabeth hat uns leider viel mehr abverlangt als wir gedacht hätten und nichts auf dieser Welt kann unseren Verlust ersetzen, aber dennoch müssen wir an die Zukunft denken. Es gibt einige Vampire, die sich bewährt haben und die für einen Platz in diesem Rat infrage kommen, weil sie genug geleistet haben und das richtige Alter besitzen. Und es gibt einen Kandidaten, der sich trotz seines jungen Daseins als würdig erwiesen hat. Drei Sitze sind frei, wie du siehst.“ Er zeigte auch auf Vincents Stuhl. „Alle Mitglieder und deren bessere Hälften“, er schenkte Sophie ein kurzes, aber anerkennendes Kopfnicken, „hier in diesem Saal möchten, dass du, Nicholas, einen Platz davon einnimmst.“

 
    Eine neue Ära
     
     
    Ich schluckte. Hatte ich das gerade eben richtig verstanden oder spielte mir mein Verstand einen bösen

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