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Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Titel: Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philipsen
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zusammenzustellen, war Anette die Erste auf seiner Liste gewesen. Sie konnte ihm sagen, was in den Köpfen der Verbrecher vor sich ging, und dieses Wissen war gar nicht hoch genug einzuschätzen.
    »Wo ist Max Motor?«, fragte Roland und umarmte sie.
    »Schon da«, antwortete sie und zeigte auf eine Harley mit breiter Vordergabel, polierten Alufelgen und doppelten Bremsscheiben, die unter dem Vordach parkte.
    »Seid ihr nicht zusammen gekommen?«
    Roland hielt ihr die Tür auf.
    »Er wollte lieber mit diesem Monstrum fahren«, sagte sie lächelnd.

2
    I ch heiße euch alle herzlich in Sønderborg willkommen, oder Moin, wie die Leute hier sagen«, eröffnete Per Roland die Besprechung, als alle sieben Mitglieder der NEC-Einheit in dem kleinen Raum saßen, den sie von der Leitung der Polizeiwache in Sønderborg zugewiesen bekommen hatten. Vizepolizeiinspektor Bengt Hansen hatte sie überaus freundlich und nicht minder neugierig in Empfang genommen und ihnen den Raum aufgeschlossen. Jetzt stand er am Whiteboard neben Roland und ließ seinen Blick über die Runde der Anwesenden schweifen. Alles war wie immer.
    Carsten Svendsen war der Alterspräsident. Roland arbeitete schon seit bald zehn Jahren mit ihm zusammen und hatte nie daran gezweifelt, dass Svendsen ein Teil seiner Mannschaft sein musste. Er war ein Meister des Verhörs und verstand sich darauf, die Leute zum Reden zu bringen. Er strahlte die exakt richtige Kombination aus Autorität und Wärme aus und brachte selbst die verschlossensten Menschen dazu, sich ihm zu öffnen. Max Motor kam von der Polizei in Fünen. Er wohnte in Odense und war die Güte in Person. Äußerlich war er ein Bär von einem Mann mit rotem Bart, ein Wikinger mit einem weichen Herzen, der wunderbar mit allen Arten von Ganoven und Rockern umzugehen wusste. Er warf Anette ein Lächeln zu. Alle wussten, dass die beiden ein Paar waren. Trotzdem zogen sie es vor, diese Tatsache nicht an die große Glocke zu hängen, was Roland nur recht war.
    Anette musste gerade erst beim Friseur gewesen sein, registrierte Roland, als sie sich das Tuch abgenommen hatte. Er lächelte sie an und ließ seinen Blick weiterwandern zu Anders »Lange« Lind. Niemand verstand sich so gut darauf, einen Tatort zu deuten, wie der immer schief auf seinem Stuhl sitzende Mann, der einfach nie genug Platz für seine Beine hatte.
    Miroslav, der Computerexperte der Einheit, der Star unter den Sternchen, wie er sich selbst bezeichnete, hing wie immer schräg über dem Tisch, eine Tasse Kaffee in der Hand. Er hatte seine Haare mit Gel nach hinten gekämmt, hatte das typische, nicht uncharmante schiefe Lächeln aufgesetzt und trug noch immer seine Daunenjacke.
    Neben ihm saß Liv, Rolands schärfstes Hirn, dabei aber auch die Unkonventionellste von ihnen allen. Sie hatte ihren Hut abgesetzt und auch eine neue Frisur entblößt, ultrakurz an den Seiten, während die platinblonden, etwas längeren Haare von der Mitte aus weich über den Kopf in die Stirn fielen. Ansonsten sah sie aus wie immer. Sie trug die übliche, gestreifte Hose, und auch ihr T-Shirt schrie nach Aufmerksamkeit. Liv war erst seit kurzem in der Einheit. Sie war noch jung und unerfahren, aber Roland hatte ihr enormes Ermittlungstalent sofort erkannt. Eine Fähigkeit, die die seine bei weitem überstieg. Hielt sie diese Form und brachte sie nicht zu viele Leute gegen sich auf, würde sie eines Tages an der Spitze der Polizei stehen.
    »Es ist 19.07 Uhr. Heute ist Freitag, der 13. Februar, ein Tag, der derart von Mythen umsponnen ist, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll«, begann Roland die Besprechung. »Ich kann euch aber sagen, wie der Tag für unsere Kollegen bei der Wache im Zentrum von Kopenhagen angefangen hat. Dort begann dieser Freitag, der 13. mit einem Ausstieg des Servers, so dass sie über eine Stunde lang weder Telefon noch Computer nutzen konnten und einzig und allein auf ihren Polizeifunk angewiesen waren. Ein Vorfall, der den Aberglauben untermauern könnte, der im Übrigen bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Auch im Jahr 1307 fiel der 13. Oktober auf einen Freitag, und an diesem Tag wurden zahllose Tempelritter – die Ritter des geistlichen Templerordens – gefangen, gefoltert, enteignet und auf dem Scheiterhaufen verbrannt, alles auf Befehl von König Philip IV. von Frankreich. Deshalb wurde Freitag der 13. fortan als Tag des Unglücks betrachtet.«
    Er sah in die Runde. Per Roland hatte die Angewohnheit, jede erste Besprechung des

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