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Ermorden Sie ihn unauffällig

Ermorden Sie ihn unauffällig

Titel: Ermorden Sie ihn unauffällig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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garantierte dir
zumindest diesen Erfolg. Das wiederum hieß: Im selben Augenblick, da Larry sich
als treu erwies und dir alles über Max’ Bankraub mitteilte, da war ich nicht
mehr vonnöten. Im Gegenteil: Es war plötzlich unerläßlich, daß ich keine
Gelegenheit bekam, die Polizei zu informieren — denn nun warst du selbst ja
hinter Max’ Beute her. Mithin schien es dir an der Zeit, Larry über meine wahre
Identität aufzuklären.«
    »Was willst du von mir?« sagte
Midnight zornig. »Ein bißchen Blut? Oder soll ich um den Unglücklichen weinen,
der für nichts und wieder nichts fünftausend Dollar eingesteckt hat?«
    »Zunächst mal möchte ich, daß
du mir noch ungefähr zwei Minuten zuhörst«, erklärte ich ihr. »Was ich am
wenigsten begriff, war dies: Was hattest du Larry zu bieten — das er nicht auch
von Max kriegen konnte —, damit er zum Verräter wurde? Er war Max’ rechte Hand,
besaß Geld, Macht, Autorität. Es war doch zweifellos ohne jeglichen Sinn, ihm
von diesen Dingen noch ein bißchen mehr zu versprechen. Und dann habe ich über
dich nachgedacht, Midnight«, sagte ich sanft. »Über dich und deinen
Schwarzen-Witwen-Komplex, der mit dem physischen Besitzergreifen von einem Mann
anfängt — aber nicht damit aufhört. Du erkundest seine Schwächen, dann brütest
du sie aus, läßt sie schlimmer werden — und währenddessen verstrickt der Mann
sich immer tiefer in deinem Netz. Was für Schwächen aber hatte Larry, der
Wicht, ganz privat?«
    Lauras Gesicht war eine weiße
Maske, aber ihre Augen lebten, sprühten Zorn — was ich als gutes Zeichen
deutete.
    »Weißt du noch, du hast mir an
jenem Abend erzählt, daß du hier im Haus wohntest, als Max noch Midnights Partner
war?« fragte ich sie.
    Laura nickte langsam, dann
räusperte sie sich nachhaltig. »Natürlich weiß ich’s noch, Danny.«
    »Larry war immer in deiner
Nähe«, sagte ich. »Selbst wenn du ihn nicht sehen konntest, du hast seine
Blicke immer gefühlt. Eines Tages hast du ihn erwischt, wie er dir beim
Anziehen zugeschaut hat, und du sagtest ihm, du wolltest Max davon erzählen.
Aber Larry hat geheult, ist auf die Knie gefallen und hat gebettelt. Und du
hattest das Gefühl, daß er dich seither haßte?«
    »Ja.« Sie nickte heftig. »Genau
das habe ich dir erzählt, Danny. Aber was hat es mit dem Besonderen zu tun, das
nur Midnight ihm geben konnte. Ich meine...«
    Sie schloß plötzlich die Augen
und schluckte krampfhaft. »Oh, nein«, flüsterte sie entsetzt. »Nein. Das kann
doch nicht sein...«
    »Laura, Kleines«, sagte ich
sanft. »Als ich wußte, daß Larry für Midnight gegen Max arbeitete, da sah ich
zunächst nicht ein, weshalb sie dich auf die weite Reise geschickt hatte, nur
um mich platzen zu lassen — wenn sie doch zu diesem Zweck es nur Larry zu sagen
brauchte.«
    »Immerhin hatte sie eine
wundervoll passende Ausrede, mich nach Swinburn zu lotsen«, sagte Laura leise
und tonlos. »Nämlich um mit dir Verbindung aufzunehmen, Danny. Du brauchst es
mir nicht näher zu erklären — vielen Dank.«
    »Ein Teil von Max’ Plan sah
vor, daß die halbe Million aus der Bank in Allfield drei Tage und Nächte lang
in einer Tiefgarage versteckt bleiben sollte«, fügte ich hinzu. »Max und Larry
sollten die ganze Zeit dabei Wache halten. Ich nehme an, Larry sagte: >Ich
kann dir die halbe Million auf dem Tablett servieren. Ich kann dir Max gratis
dazuliefern, so daß er dabeistehen und zusehen muß, wie du ihm das Geld vor der
Nase wegschnappst. Als Gegenleistung verlange ich Laura, und von mir erfährst
du jetzt kein Sterbenswörtchen mehr, ehe sie nicht in Swinburn angekommen
ist.<«
    Laura hob den Kopf ein wenig
und blickte suchend in Midnights maskenhaftes Gesicht. »Du hast natürlich
zugestimmt«, sagte sie. »Was bedeutet auch schon eine kleine Schwester — im
Vergleich zu all dem Geld und der Möglichkeit, Max eins auszuwischen.«
    Sie stand auf und sah mich an.
»Bringst du mich jetzt nach Hause, Danny?«
    »Selbstverständlich, Laura«,
erwiderte ich leise.
    »Midnight?« Sie blickte ihre
ältere Schwester kalt und durchdringend an. »Ich möchte dir eine Frage stellen.
Bitte versuch’s und antworte mir aufrichtig — und wenn der einzige Grund dafür
wäre, daß dies die letzten Worte sind, die wir miteinander sprechen. Du hast
mich verkauft wie eine Ware, und du hast dir nicht mal die Mühe gemacht, mir zu
erklären, daß ich nun sozusagen eines anderen Menschen Eigentum sei. Sag mir:
Was sollte ich wohl

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