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Eroberer 2 - Die Rückkehr

Eroberer 2 - Die Rückkehr

Titel: Eroberer 2 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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schon genug Schwierigkeiten. Familiäre und persönliche Probleme waren dann das Letzte, was man noch gebrauchen konnte.
    Aber diese Probleme bestanden nun einmal und lasteten auf seinen Schultern. Also würde er sich nach besten Kräften mit ihnen auseinandersetzen müssen. Er legte sich auf die Liege, schloss die Augen vor dem Licht, das durch die Nachmittenbogen-Wolken gefiltert wurde, und versuchte, ein wenig Schlaf zu finden.
    7
    Das Gewebeanalysegerät meldete mit einem Piepton, dass es die Arbeit beendet hatte. Der leise Ton wäre im lauten, heftigen Flattern der Schutzplanen fast untergegangen. Klnn-dawan-a legte den E-Skopstift weg, erhob sich von ihrer Liege und ging zum Analysegerät hinüber, wobei sie die schwankenden Wände skeptisch beäugte. Der Wind hatte seit fast einem halben Zehntbogen stetig an Stärke zugenommen, und es deutete auch nichts darauf hin, dass er in absehbarer Zeit wieder abflauen würde. Falls der Sturm nicht innerhalb der nächsten paar Zehntbögen wieder nachließ, konnten sie sich die Probenentnahme im Spätbogen abschminken.
    »Wird ziemlich laut da draußen«, stellte ihr Assistent Bkar-otpo auf der anderen Seite des Unterstands fest. In seiner Stimme schwang ein leichtes Unbehagen mit. »Wie stark werden diese Winde eigentlich?«
    »Keine Sorge, es wird uns schon nichts passieren«, sagte Klnn-dawan-a, schaltete das Analysegerät in den Bereitschaftsmodus und rief eine Datenliste auf. »Diese Unterstände verkraften alles, was Gree für uns parat hat.
    Zumindest in dieser Phase der Zyklik.«
    »Ja, ich habe schon richtige Horrorgeschichten über diese Äquinoktial-Stürme gehört«, meinte Bkar-otpo. »Bist du schon einmal in einen hineingeraten?«
    »Sogar schon ein paar Mal« antwortete Klnn-dawan-a. Die Datenliste erschien, und sie überflog die Zahlen. Es sah vielversprechend aus - wirklich vielversprechend. Vielleicht trafen sie dieses Mal endlich das richtige Fenster für die Umwandlung des genetischen Rings. »Ich wollte einen solchen Sturm zwar nicht unbedingt in einem Feldunterstand verbringen, aber ein massives Gebäude hält ihnen ohne weiteres stand.«
    »Es muss trotzdem ziemlich beeindruckend sein ...«
    »Es ist ein fantastisches und geradezu erhebendes Erlebnis«, unterbrach sie ihn freundlich, ging zu ihm hinüber und gab ihm die Datenliste. »Gib das bitte ins Aufzeichnungsgerät ein. Und dann führst du einen Abgleich zwischen diesen Daten und den anderen Proben durch.«
    »Zu Befehl, Sucherin«, sagte er voller Elan und wieder voll und ganz auf die Arbeit konzentriert, als er die Datenliste nahm und seine Liege zum Aufzeichnungsgerät zog. »Werden wir in diesem Spätbogen noch einen Satz Proben nehmen?«
    »Ja - falls der Wind nachlässt.«
    »Das bereitet mir sowieso schon Kopfzerbrechen«, sagte Bkar-otpo skeptisch. »Selbst unter den günstigsten Umständen sind Chigin-Welpen ziemlich unberechenbar. Keine Ahnung, wie dieser Sturm sich auf ihre Befindlichkeit auswirkt.«
    »Mach dir da mal keine Sorgen«, beruhigte Klnn-dawan-a ihn und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Wind. War er nicht mehr ganz so heftig wie noch vor ein paar Centumtakten? Vielleicht. »Ich will kurz nach draußen gehen und schauen, ob ich die Grenze des Sturms erkenne.«
    »Möchtest du, dass ich mitkomme?«, fragte Bkar-otpo und erhob sich halb.
    »Nein, ich kann auch allein gehen«, sagte sie. »Ich werde mich sowieso nicht weit entfernen.«
    »Ich könnte auch einen Älteren rufen, damit der dich begleitet«, insistierte er. Seine Hand schwebte in der Nähe der Funkstation.
    »Ich gehe allein«, sagte sie entschlossen. »Du hast mit diesem Abgleich doch genug zu tun, oder?«
    Er schien zu seufzen. »Zu Befehl, Sucherin«, sagte er wieder und wandte sich widerwillig dem Aufzeichnungsgerät zu.
    Klnn-dawan-a ging zur Tür des Unterstands und öffnete die Verschlüsse. Im Geiste schüttelte sie den Kopf und fragte sich wieder einmal, was sie mit Bkar-otpo machen sollte. Er war gerade von der Schule abgegangen und so eifrig und beflissen, dass es kaum noch auszuhalten war - der perfekte Stereotyp eines Sucher-Gehilfen.

    Und es zeichnete sich leider auch ab, dass er zu einer Belastung für sie wurde.
    Sie packte fest die Griffe, als die Tür sich öffnete, aber der Wind hätte sie ihr trotzdem fast aus den Händen gerissen. Dann wagte sie sich in den Sturm hinaus und schloss die Tür hinter sich. Grees Sonne war längst hinter dem Horizont versunken, und für einen Takt

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