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Eroberer 2 - Die Rückkehr

Eroberer 2 - Die Rückkehr

Titel: Eroberer 2 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Er verspürte einen Anflug von Besorgnis, als er von seiner Liege aufstand. Der Achtzehnte hatte immer eine stoische Ruhe und Gelassenheit ausgestrahlt wie kaum ein anderer Primus. Dass sogar er nun beunruhigt war, verhieß bestimmt nichts Gutes.
    Für den durchschnittlichen Zhirrzh galt der Oberclan-Komplex allgemein als ein Triumph der Zusammenarbeit, ein Monument der Offenheit und Gerechtigkeit zwischen den Clans. Das mit der Zusammenarbeit stimmte sogar bis zu einem gewissen Grad, aber die Offenheit war kaum mehr als eine raffinierte Illusion. Der Haupt-Sitzungssaal der Oberclan-Versammlung war nur den Älteren von zwei Familienschreinen und einem Dutzend der kleineren Schnitten-Pyramiden zugänglich. Und das galt auch nur für den Raum selbst. Die zwei Verwaltungsgebäude mit den Büros, Konferenzräumen und anderen Arbeitsbereichen waren extra so angelegt worden, dass sie sich gerade außerhalb ihrer Reichweite befanden.
    Nur die zwei Oberclan-Pyramiden in Versammlungsraum selbst hatten Zugang zum gesamten Komplex. Und in ihnen manifestierte sich das intelligenteste Stratagem überhaupt. Im weiten, offenen Areal zwischen dem Tagungsgebäude und den zwei Verwaltungsgebäuden gab es einen Ausstellungsbereich mit einigen der stärksten und tödlichsten Kriegsmaschinen, die die Zhirrzh in ihrer ebenso langen wie gewalttätigen Geschichte je erschaffen hatten. Ein sehr beeindruckendes Arsenal mit der Langstreckenkanone, dem Kampfflugzeug und über zwanzig Belagerungs- und Kampfmaschinen, die Tod und Zerstörung über die Schlachtfelder der drei Älterenschaft-Kriege gebracht hatten. Stumme Zeugen dafür, wie das Leben auf Oaccanv vor der Etablierung der Oberclan-Versammlung gewesen war.
    Das war es, was die Besucher des Denkmals sahen. Was sie aber nicht sahen, war, dass zwei Belagerungsmaschinen aus Vollmetall bestanden. Metall, das schattenartige Zonen definierte, die die Älteren aus dem Haupt-Familienschrein des Oberclans nicht zu betreten vermochten.
    Der sichere Konferenzraum im Verwaltungsgebäude der Sprecher verbarg sich in einem dieser Schatten. Die Privaträume des Oberclan-Primus lagen im anderen.
    Die Existenz dieser sorgfältig justierten Schatten war ein gut gehütetes Geheimnis und nur dem Primus und bestimmten Oberclan-Sprechem bekannt. Und nur der Primus wusste, dass die zwei unzugänglichen Bereiche auch nicht völlig unzugänglich waren.
    Die ehemaligen Primusse erwarteten ihn schon, als er in seinen Gemächern erschien - alle achtundzwanzig, wie der Primus mit einer schnellen Zählung ermittelte, während er die Tür hinter sich schloss. Ein weiteres Indiz dafür, dass es hier um eine ernste Sache ging. »Ich grüße die ehemaligen Oberclan-Primusse«, sagte er, ging zu seiner Liege und ließ sich darauf nieder. »Was verdanke ich die Ehre dieser Zusammenkunft?«
    »Einer sich abzeichnenden Krise«, knurrte der Zwölfte. »Eine Krise, die, wenn sie nicht schnell und entschieden gelöst wird, sogar die Grundlagen der Zhirrzh-Gesellschaft zerstören könnte.«
    »Na so was«, sagte der Primus und betrachtete den ernsten Ausdruck auf dem transparenten Gesicht des anderen.
    Er wusste nämlich, dass der Zwölfte dazu neigte, unter jedem Stein Krisen und Katastrophen zu sehen. Allerdings wirkte er heute noch pessimistischer als sonst. »Ist das eure einhellige Ansicht?«
    »Der Zwölfte übertreibt vielleicht ein bisschen«, sagte der Zweiundzwanzigste. »Aber ...«
    »Ich übertreibe gar nicht...«
    »Aber er hat schon Recht«, sagte der Zweiundzwanzigste und erhob die Stimme, »wenn er sagt, dass das Problem schnell behoben werden muss.«
    »Dann lasst mal hören«, sagte der Primus und übernahm die Diskussionsleitung. Er hatte schon vor langer Zeit erkannt, dass die Führungserfahrung von fünfhundert Zykliken, die in diesem Raum konzentriert war, längst nicht so nützlich und produktiv war, wie er es sich vorgestellt hatte. Extrem unterschiedliche Charaktere aus extrem unterschiedlichen Zeitaltern - jedoch mit der gleichen extremen Willensstärke, der sie die Position des Oberclan-Primus überhaupt zu verdanken hatten. Und alle waren sie mehr oder weniger davon überzeugt, dass ihnen nach wie vor ein Mitspracherecht bei der Verwaltung der achtzehn Welten zustand. »Wer von euch hat zuerst von dieser Krise gehört?«
    »Ich war das«, sprach der Siebente. »Von dem, der einmal Sprecher für Kee'rr war und der nun im Familienschrein der Thrr mit einer Schnitte an der dritten Pyramide von Union

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