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Eroberer 2 - Die Rückkehr

Eroberer 2 - Die Rückkehr

Titel: Eroberer 2 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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klang.«
    »Keine Vorbereitung - Vertrautheit«, berichtigte der Primus ihn mit scheelem Blick. »Die gleiche Auseinandersetzung hatte ich schon mit dem Sprecher für Dhaa'rr. Eigentlich schon zweimal. Ich muss sagen, dass ich es allmählich leid bin.«
    »Verständlich«, sagte der Achtzehnte. »Ich hoffe nur, dass dieser junge Sucher deines Vertrauens auch würdig ist.«
    »Er ist mehr als nur vertrauenswürdig«, sagte der Primus knurrend. »Ich habe seine Akte gesehen und seine Berichte gelesen, und ich weiß, dass er ein außergewöhnlich gutes Verständnis für fremde Kulturen und Verhaltensweisen hat. Und wir werden in diesem Kampf gegen die Mensch-Eroberer jeden brauchen, der über diese Fähigkeiten verfügt.«
    »Stimmt«, meldete sich der Vierzehnte zu Wort. »Außerdem - falls er plaudern wollte, wäre es sowieso zu spät, ihn noch aufzuhalten.«
    Der Siebente erschien wieder. »Die Pfad-Überwachung wurde eingerichtet«, sagte er und bedachte den Primus mit einem letzten finsteren Blick. »Können wir jetzt zum eigentlichen Problem zurückkommen?«
    »Ja, bitte«, sagte der Primus und bedeutete ihm mit einer Geste, fortzufahren.
    »Sehr gut«, sagte der Siebente und schniefte. »Es geht um die Mutter des Suchers Thrr-gilag, Thrr-pifix-a. Früher in diesem Vollbogen ist sie zum Thrr-Familienschrein gereist und hat versucht, ihr fsss-Organ zu stehlen.« Sein Blick durchbohrte förmlich das Gesicht des Primus. »Anscheinend möchte sie die Älterenschaft zurückweisen.«
    »Verstanden«, sagte der Primus. »Und?«
    Der Siebente runzelte die Stirn. »Was meinst du mit und? Du erkennst doch sicherlich die Weiterungen.«
    »Hatte sie Erfolg?«, fragte der Primus.
    »Nein«, sagte der Siebente. »Der Lord-Protektor des Schreins hat Verdacht geschöpft und sie noch rechtzeitig gestoppt.«
    »Nun, dann erkenne ich keine Weiterungen.« Der Primus zuckte die Achseln. »Wir haben es doch laufend mit irren Fanatikern zu tun, die ihre fsss -Organe klauen wollen.«
    »Und genau das ist das Problem«, sagte der Achtzehnte ungeduldig. »Thrr-pifix-a ist keine irre Fanatikerin -
    deshalb ist sie gerade so gefährlich. Sie ist eine einfache, ruhige, vernünftige alte Frau; nicht mehr und nicht weniger. Eine vernünftige Person, die dennoch entschieden hat, dass sie den Tod der Älterenschaft vorzieht.«
    »Es tut mir leid, aber ich sehe das Problem immer noch nicht«, sagte der Primus. »Wovor hast du denn Angst -dass sie eine breite Protestbewegung gegen die Älterenschaft organisiert?«
    »Genau«, sagte der Zweiundzwanzigste. »Nicht, dass sie das unbedingt selbst tun wird, aber sie könnte die Initialzündung für eine solche Bewegung werden.«
    »Es gibt hier durchaus auch philosophische Aspekte, wie du siehst«, bemerkte der Achtzehnte. »Aspekte, die über ihren speziellen Fall hinausgehen.«
    »Richtig«, sagte der Zwölfte. »Und diese Aspekte ...«
    »Bitte«, sagte eine leise Stimme.
    Die anderen Älteren verstummten sofort, und der Primus versteifte sich respektvoll, als der Ältere, der gesprochen hatte, sich aus der Gruppe löste und zu ihm kam. Das war nicht nur irgendein anderer Ex-Primus, sondern der Erste. Der Zhirrzh, den die Clan-Oberhäupter - auf dem noch schwelenden Schlachtfeld des Dritten Älteren-schaft-Kriegs versammelt - als die letzte Hoffnung für ihre Welt gewählt hatten. Der Zhirrzh, der wie ein mystischer Stoiker vor sie hingetreten war und sich für immer von allen Familien- und Clan-Banden gelöst hatte. Der Zhirrzh, der die schier unlösbare Aufgabe übernommen hatte, nach Generationen von Hass und Misstrauen zuerst einen Waffenstillstand und dann einen dauerhaften Frieden zu erreichen. Und der damit auch Erfolg gehabt hatte.
    Der Erste meldete sich auf diesen Versammlungen nur selten zu Wort. Doch wenn er es tat, hörten sie alle zu.
    »Vielleicht siehst du das nicht, Neunundzwanzigster«, sagte er mit der gleichen ruhigen Stimme, »weil du die Vergangenheit aus einer zu großen Entfernung betrachtest. Du betrachtest die Geschichte nur als eine Abfolge von Ereignissen, die anderen Zhirrzh widerfahren sind, statt als eine Kraft, die nicht nur unsere Gesellschaft geformt, sondern auch unsere Mentalität geprägt hat. Die drei Älterenschaft-Kriege waren im Grunde Kriege um Rechte: das Recht der gemeinen Zhirrzh, ihre fsss-Organe zu bewahren, wie ihre Anführer es taten; das Recht der Älteren, ihre fsss-Organe vor vorsätzlicher oder zufälliger Zerstörung schützen zu lassen; das Recht

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