Erobert von tausend Kuessen
überschwänglich, als sie sich bei ihm für die Einladung bedankte, bevor sie ging. Auf dem Weg zum Ausgang bemerkte sie, dass Dominic Andrea sich angeregt mit einer bildhübschen, zierlichen Blondine unterhielt.
Er schien Francescas Blick gespürt zu haben, denn er sah auf und bedachte sie mit einem hypnotisierenden Blick, der nicht unangenehm oder anzüglich war, dessen elektrisierender Effekt sie jedoch aus dem Gleichgewicht brachte. Fast schien es, als wollte er seine Ansprüche auf sie anmelden. Ohne Worte schien er ihr bedeuten zu wollen, dass ihm Kampf und Eroberung Spaß machen würden.
Manchmal geht wirklich die Phantasie mit mir durch, dachte Francesca auf dem Weg zu ihrem Wagen.
Kurz darauf ließ sie den Motor an und fädelte sich in den fließenden Verkehr ein.
Dominic Andrea spielt in meinem Leben keine Rolle, beschwor sie sich energisch, als sie zu ihrer Wohnung in Double Bay zurückkehrte.
Francesca legte letzte Hand an ihr Make-up, strich noch einmal über ihre lässige Steckfrisur und trat einen Schritt zurück, um ihr Spiegelbild von Kopf bis Fuß zu betrachten.
Zufrieden nickte sie.
Sie trug ein schulterfreies schwarzes Kleid, eine schwarze Strumpfhose und schwarze Schuhe mit gefährlich hohen Absätzen. Das Make-up wirkte sehr natürlich, und sie hatte kräftig rotes Lipgloss aufgelegt. Ein Diamantarmband und dazu passende Ohrstecker waren der einzige Schmuck, den sie trug.
Ohne zu überlegen, griff sie nach einer eleganten Abendhandtasche, fand nach kurzer Suche die Wagenschlüssel und nahm den Fahrstuhl zur Tiefgarage.
Es herrschte viel Verkehr in der Stadt. Erst als sie die Harbour Bridge überquert und die Schnellstraße umfahren hatte, wurde es besser. Zügig fuhr sie in Richtung Beauty Point.
Elegante Vororte zierten die Nordküste Sydne ys. Man hatte einen herrlichen Blick auf den Hafen.
Verflixt! Was tue ich hier eigentlich? fragte Francesca sich plötzlich. Sie war sexy und elegant zugleich aufgemacht und war auf dem Weg zum Abendessen bei einem Mann, dem sie eigentlich nie wieder hatte begegnen wollen.
Noch konnte sie umkehren und sich telefonisch
entschuldigen. Irgendeine Ausrede würde ihr schon einfallen.
Und warum tat sie es nicht? Statt dessen fuhr sie durch ein schmiedeeisernes Tor, hinter dem sich ein beeindruckendes Haus verbarg, das im Karibikstil gebaut und an der Spitze einer halbkreisförmigen Auffahrt gelegen war.
Alles nur, weil sie Gabbis Überredungskünsten erlegen war.
Nun war es zu spät, es sich anders zu überlegen.
Francesca parkte hinter Benedicts sportlichem Jaguar, warf einen Blick auf die Digitaluhr und stellte den Motor aus.
Perfekt! Sie hatte exakt zehn Minuten Verspätung. Genau richtig, um diesem Dominic Andrea zu verstehen zu geben, dass sie tat und ließ, was sie wollte.
Ein melodischer Glockenklang ertönte, als sie auf den Klingelknopf drückte. Sekunden später wurde die Tür von einer Haushälterin mittleren Alters geöffnet.
"Miss Angeletti? Kommen Sie bitte herein!"
Hohe Decken und Fensterfronten verliehen dem Haus eine helle, freundliche Atmosphäre. An den Wänden hingen wertvolle Gemälde, Orientteppiche zierten den weißen Marmorboden.
Sie wurde in ein geräumiges Wohnzimmer geführt, wo Dominic sofort ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.
In dunkler Hose und blauem Hemd wirkte er sehr elegant.
Francesca wusste, dass dieser Eindruck täuschte, denn unter dem polierten Äußeren lauerte nicht nur ein starker Körper, sondern auch ein willensstarker Charakter.
"Bitte entschuldigen Sie meine Verspätung."
Dominic sah ihr schweigend in die Augen und wusste genau, was in ihr vorging. Doch er ließ sich nichts anmerken. Er ging ihr entgegen und sagte mit samtweicher Stimme: "Schon geschehen." Dann zeigte er auf ein Ledersofa. "Nehmen Sie doch bitte Platz."
Francesca suchte sich einen Sessel aus, in den sie sich ohne viele Umstände setzte.
Möchte sie mir damit beweisen, dass sie sich von mir keine Vorschriften machen lassen will? überlegte Dominic und fragte:
"Was darf ich Ihnen zu trinken anbieten?"
Etwas Alkoholisches wäre nicht schlecht. Doch das kam natürlich nicht in Frage. Francesca lächelte zuckersüß. "Kaltes Wasser, bitte. Mit Eis."
"Mit Kohlensäure oder ohne?"
Sie widerstand der Versuchung, eine bestimmte Marke zu nennen. "Ohne. Vielen Dank."
Wieder sah er sie mit diesem durchdringenden Blick an.
Dann kümmerte er sich um ihren Getränkewunsch.
Benedict betrachtete sie amüsiert, während Gabbi mahnend
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