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Error

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Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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fünfundsiebzig und achtzig Prozent des empfohlenen Maximums zu halten, sodass er hart trainierte, aber nicht nach Luft schnappte.
    »Guten Tag, Devin«, sagte Richard, der mit einem Mal wünschte, er hätte einen Hut mitgebracht, da es hier drin kühl war. »Ich bitte um Entschuldigung, falls unsere Ankunft überraschend kam.«
    »Kein Problem!«
    »Ich war davon ausgegangen, dass vielleicht irgendjemand von deinem ganzen Unterstützungspersonal hier dich auf die Terminplanung hingewiesen hätte.« Das galt dem halben Dutzend Mitgliedern besagten Personals, die sich unerklärlicherweise in den Raum gedrängt hatten.
    »Keine Sorge!« Und er klang, als meinte er es auch so. Wenn es stimmte, dass sportliche Betätigung den Endorphinspiegel in die Höhe trieb, musste Devin zeit seines Lebens an so etwas wie einem intravenösen Fentanyltropf hängen.
    »Du erinnerst dich an Pluto.«
    »Natürlich! Hallo, Pluto.«
    »Hallo«, sagte Pluto, dem die Entrüstung darüber anzusehen war, dass man ihn durch dieses inhaltsleere Programm des Austauschs von Höflichkeiten jagte.
    »Können wir über etwas reden?«, fragte Richard.
    »Klar! Was hast du auf dem Herzen?«
    » Wir «, betonte Richard, » du und ich .«
    »Du und ich, wir sind beide hier, Richard«, sagte Devin.
    Richard hielt den Blickkontakt für einen Moment aufrecht, ehe er ihn abbrach und allen anderen im Raum nacheinander ins Gesicht sah. »Es ist kein Material «, sagte er. »Devin und ich werden kein geistiges Eigentum erzeugen. Ebenso wenig versuchen wir, ein Brainstorming zu machen oder eine Strategie zu entwerfen, wofür wir Ideen und Input von erstaunlich klugen und hilfsbereiten Menschen bräuchten, deren Aufgabe es ist, genau das zu liefern. Eine Aufzeichnung des Gesprächs ist auch nicht erforderlich.« Richard konnte sehen, wie die Gesichter der Leute immer länger wurden, während er Punkt für Punkt auf seiner Liste abhakte. Schließlich wandte er den Blick wieder Devin zu. »Wir sehen uns im Wohnwagen«, sagte er, »um der alten Zeiten willen.«
    Der Wohnwagen war sauberer, gleichzeitig aber noch ungemütlicher, als er ihn in Erinnerung hatte. Sämtliche Oberflächen waren eindeutig mit einem verdünnten Bleichmittel in Berührung gekommen. Nicht einen einzigen intakten DNA -Strang schien es hier mehr zu geben. Wie immer war die Informationstechnologie schwer gealtert: Das Plastikgehäuse von Devins plumpem Röhrenmonitor hatte die Farbe toter Algen angenommen. Immerhin hatte er einen freundlichen roten Esstisch mit drei dazu passenden Stühlen in der Küche stehen. Richard setzte sich auf einen davon und sah zum Fenster hinaus, während Devin, jetzt im Trainingsanzug, mit großen Schritten über den Parkplatz kam, hinter sich ein Gefolge aus schockierten und aufgebrachten Assistenten. Das Schlusslicht dieses Gefolges bildete Pluto, vergessen und verwirrt.
    Devins geschmeidige, elfenhafte Gestalt brachte die baulich gefährdete Treppe kaum zum Schwingen. Mit beleidigter Miene trat er ein und knallte die Tür hinter sich zu.
    »Tut mir leid«, sagte Richard, »aber es gibt da etwas, was wir klären müssen.«
    Skeletor hatte nicht damit gerechnet, dass Richard mit einer Entschuldigung beginnen würde, was ihn nun innehalten ließ. »Den Ko-ak.«
    »Ja. Du erinnerst dich, als ich das letzte Mal hier war, am Tag nach Thanksgiving, hatte ich unterwegs in einem Hy-Vee das Spiel gespielt und dabei Vorgänge beobachtet, die mir damals seltsam vorkamen. Einen Monat später, als der Koak ausbrach, war dann im Rückblick klar, dass ich gewisse Vorbereitungen mitbekommen hatte. Die Schaffung einer fünften Kolonne. Testangriffe auf das, was bald die Frontlinien der Erdtonkoalition werden würden. Was folgende Frage aufwirft: Falls gewisse Leute sich einen Monat lang auf den Koak vorbereitet hatten, wer garantiert dann, dass sie nicht schon sechs oder gar zwölf Monate vorher damit angefangen hatten?«
    Devin zuckte mit den Achseln. »Keinen Schimmer.« Nicht die geschickteste Antwort, und doch erwischte sie Richard mit ihrer Aufrichtigkeit auf dem falschen Fuß. Er kannte Devin schon lange und hatte geglaubt, die Körpersprache des Mannes einigermaßen lesen zu können.
    Ein neuer Kurs. »Die Sache ist die«, sagte Richard. »Vor weniger als einer halben Stunde fahre ich mit Pluto vom Flughafengelände und sehe diese riesige Werbetafel für K’Shetriae Kingdom mit dem blauhaarigen Typen drauf; in Anbetracht all dessen, was gerade vor sich geht, kann ich

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