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Error

Error

Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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hatte Net XC itement! eine extrem schnelle Internetverbindung.
    Unterdessen hatte Csongor über Yuxias Dilemma nachgedacht. »Ich glaube, ich weiß eine Möglichkeit, wie du deiner Familie eine Nachricht zukommen lassen könntest, ohne unseren Aufenthaltsort zu verraten«, sagte er.
    Beim Herumklicken auf dem von ihm gemieteten Computer hatte er festgestellt, dass dieser dermaßen mit Spyware, Trojanern und Viren verseucht war, dass man ihn praktisch nicht mehr benutzen konnte. Also hatte er ein Projekt begonnen, das Gerät von Grund auf neu aufzubauen. Er hatte die Festplatte in zwei Bereiche partitioniert, einen großen und einen kleinen, und in dem großen dann die vorhandene Raubkopie von Windows, die ganze andere raubkopierte Software sowie sämtliche Viren etc. neu installiert. Dann hatte er in den kleinen Bereich Linux heruntergeladen. Das hatte eine scheinbar endlose Anzahl von Neustarts erfordert, während denen er reichlich Zeit hatte, Yuxia alles zu erklären. »Wir werden Tor auf diesem Ding laufen lassen«, sagte er. »Er wird unseren gesamten IP -Verkehr anonymisieren, vorausgesetzt wir benutzen den richtigen Browser … solange du deiner Familie nicht direkt sagst, wo wir sind, wird keiner uns über IP -Adressen aufspüren können.«
    Die Mitteilung, dass sie sich bald bei ihrer Familie melden konnte, hatte Yuxia stark berührt. Eine Zeitlang war Csongor damit beschäftigt, ihr zu erklären, warum der Vorgang so lange dauerte, warum er das Gerät ständig neu starten musste, warum er darauf bestand, viele kleine Dateien mit rätselhaftem Unix-Jargon zu öffnen und kleine Änderungen an ihnen vorzunehmen, was es bedeutete, Tor zu konfigurieren und zu installieren. Als er das Gerät schließlich so weit hatte, dass eine vollständig sichere, mit einer Firewall versehene, anonymisierte Version von Linux darauf lief – eine Leistung, für die er einem kommerziellen Kunden eine Menge Euros hätte berechnen können –, überließ er es ihr und schlenderte dann fünf Schritte zu Marlon hinüber, der gerade die letzten Schritte vornahm, um T’Rain online zu bekommen.
    »Wie funktioniert das eigentlich?«, fragte Csongor. »Dein Charakter geht dorthin …«
    »Er ist schon die ganze Zeit dort«, sagte Marlon, »und wartet in seiner HZ darauf, dass ich mich wieder einlogge.«
    »Okay, aber hat er denn überhaupt Vasallen?«
    »Ungefähr tausend.«
    »Wow.«
    »Nur zwanzig, dreißig richtige Spieler«, sagte Marlon, »Angehörige der Da G Shou. Aber jeder hat ein paar Toons …«
    »Toons?«
    »Charaktere. Und die haben Vasallen – auf niedrigem Level stehende Toons, die im Grunde nichts anderes sind als Roboter, die in der Spielwelt herumlaufen. Egal. Ich bin der LH – der Lehnsherr – von allen. Alles Gold, das sie versteckt haben, kann ich sehen, kann ich aufheben – es gehört mir.«
    »Dein Toon kann also dorthin gehen …«
    »Ins Torgai.«
    »Ja. Wo du lebst. Wo der Troll lebt.«
    »Er muss nicht erst dorthin. Er ist schon da. Seine HZ ist in einer Höhle, mittendrin.«
    »Okay, er kann also aus seiner Höhle raushüpfen, herumlaufen und Gold sehen, das für jeden anderen unsichtbar wäre. Dieses Gold kann er aufheben und in seine Tasche stecken.«
    »Vielleicht. Wenn er überhaupt rausgehen kann.« Marlon hatte, wie Csongor bemerkte, ein Browser-Fenster geöffnet, anstatt sich sofort bei T’Rain einzuloggen. Er schien chinesischsprachige Chatrooms abzusuchen. Den Text konnte Csongor nicht lesen, aber aus der grafischen Gestaltung ging hervor, dass es in diesem Chat nur um T’Rain ging: Es handelte sich um eine Art elektronisches schwarzes Brett, wo Spieler Informationen und Meinungen austauschten, und der chinesische Text war hier und da mit » LOL «, » FFS «, »w00t« und anderen Grundbestandteilen von Textnachrichten gespickt.
    »Warum solltest du denn nicht rausgehen können?«
    »Jemand könnte auf mich warten. Oder das ganze Gebiet könnte von einer Armee erobert worden sein, die sich alles Gold unter den Nagel reißen will. Sie würden sich auf mich stürzen, sobald ich aus der Höhle rauskäme.«
    »Kannst du dich denn nicht tarnen? Mit Unsichtbarkeitszaubern oder so?«
    »Das hängt von ihrer Macht ab. Wenn du mich mal einen Moment lesen lässt, kann ich rauskriegen, was dort in letzter Zeit so gelaufen ist.«
    Nach dieser Abfuhr ging Csongor wieder an seinen Platz, um nach Yuxia zu sehen, die gerade in einem Browser-Fenster eine Mitteilung verfasste. Er wartete ungeduldig darauf, dass

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