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Error

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Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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Bildschirmen auf. Zula drehte ihren Charakter (einen K’Shetriae-Magier), bis er Wallaces T’Kesh in etwa dreißig Meter Entfernung stehen sah (der Prozess der Teleportierung ging mit einer gewissen Positionsungenauigkeit vonstatten).
    Das auffälligste Merkmal der Landschaft bestand darin, dass sie mit Leichen in unterschiedlichen Stadien der Verwesung übersät – nein, gepflastert – war.
    Ein Felsbrocken, ungefähr so groß wie ein Gymnastikball, stürzte aus dem Himmel und schlug ganz in der Nähe auf. Da Meteoriten in T’Rain nicht häufiger vorkamen als auf der Erde, vermutete Zula einen künstlichen Ursprung. Als sie sich zur nächstgelegenen Erhebung des Torgai-Vorgebirges in zweihundert Meter Entfernung umdrehte, sah sie eine Batterie von drei Bliden, von denen eine gerade nachgeladen wurde. Die anderen beiden waren in Aktion. Ihre baumelnden Gegengewichte und die Wurfarme mit den Schlingen sahen plump, wirr und nicht besonders funktionstüchtig aus, und doch gelang es ihnen hervorragend, zwei weitere Felsbrocken in ihre Richtung zu schleudern. Zula musste einem von ihnen ausweichen. Nicht weit entfernt ragte eine Felszunge vor, die aussah, als könnte sie Schutz bieten. Noch während sie dorthin rannte, wurde sie von einer Schwadron berittener Bogenschützen, die sich in der Nähe im hohen Gras versteckten, unter Beschuss genommen. Sie sprach ein paar Zauberworte, die sie vor dem Pfeilhagel hätten beschützen sollen, doch eins der Geschosse erzielte einen Glückstreffer und tötete sie. Ihr Charakter verschwand vom Bildschirm und ging in den Limbus.
    Zula drehte den Kopf, um zu sehen, wie es Wallace erging. Nicht viel besser. Er war unter einem Felsbrocken eingeklemmt und von einer weiteren Schwadron berittener Bogenschützen umgeben, die in einem Ring um ihn herumritten und ihre Pfeile in die Mitte schossen. Sein Gesundheitsstatus war niedrig und sank rasch weiter. »Lassen Sie sich nicht gefangen nehmen«, warnte sie ihn. »Ich weiß«, sagte er und klickte auf dem Bildschirm ein Icon mit der hilfreichen Aufschrift FALL IN DEIN SCHWERT an.
    BIST DU SICHER , DASS DU IN DEIN SCHWERT FALLEN WILLST ?, wurde in einem Dialogfenster gefragt.
    JA , klickte Wallace an.
    Ein paar Sekunden später war auch sein Charakter im Limbus.
    »Es ist so offensichtlich«, sagte Wallace, nachdem er eine Weile gebraucht hatte, um die Fassung wiederzugewinnen. »Wie viele Computer hat dieses REAMDE -Ding infiziert?«
    »Zweihunderttausend, schätzt man«, sagte Peter, der mit seinem Laptop in der Ecke gesessen und recherchiert hatte. Allerdings konnte er nur die Gerüchte im frei zugänglichen Bereich des Internets sehen. Zula wusste dank ihres Zugangs zum virtuellen privaten Netzwerk, dass die Zahl in Wahrheit näher an einer Million lag.
    »Sämtliche Opfer müssen mit tausend Goldstücken an denselben verdammten Ort gehen. So werden am nächstgelegenen Leylinienschnittpunkt natürlich Diebe auf der Lauer liegen.«
    »Das wird sich ziemlich schnell bezahlt machen«, räumte Zula ein.
    »Dann haben diese Kerle also Ihr Geld gestohlen?«, fragte Peter unter Missachtung der Regel, die Wallace zuvor aufgestellt hatte, dass er keine dummen Fragen über die Funktionsweise von T’Rain stellen durfte.
    »Nein, ich bin ja in mein Schwert gefallen, gestorben und mit meiner ganzen Ausrüstung in den Limbus gegangen«, sagte Wallace. »Wenn ich so schwach geworden wäre, dass sie mich hätten gefangen nehmen können, hätten sie sich mit dem Gold und allem anderen aus dem Staub machen können. Aber ich hatte Glück. Was sie da machen, ist vermutlich ziemlich einträglich.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Zula.
    »Aus dem Limbus rausgehen«, sagte Wallace. Das war nicht schwer; es gab ein halbes Dutzend Möglichkeiten, einen Charakter wieder zum Leben zu erwecken, jede mit ihren Vor- und Nachteilen. »Einen weniger offensichtlichen Leylinienschnittpunkt suchen. Uns dorthin begeben und bereit sein, uns durchzukämpfen.«
    »Wir könnten eine größere Gruppe zusammentrommeln …«
    »Um drei Uhr morgens? Dazu fehlt uns die Zeit«, sagte Wallace. »Sind Sie sicher, dass Sie nicht einen … sagen wir, allwissenden Charakter anwerben können?«
    »Sie meinen, dass ich meinen Onkel wecke?«, erwiderte Zula. »Sind Sie sicher, dass Sie ihn dabeihaben wollen?«
    Also kamen sie aus dem Limbus heraus und versuchten es erneut, indem sie sich zu einem anderen, viel ungünstiger gelegenen Leylinienschnittpunkt teleportierten, der einen

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