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Ersehnt

Ersehnt

Titel: Ersehnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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in Ruhe!«
    Ich grinste in mich hinein. Als ob Thad schon je ein weibliches Wesen in Ruhe gelassen hätte! Ich zog mein Strandkleid aus, faltete es zusammen und steckte es in meine Tasche. Dann sank ich auf das flauschige pink-gelb gemusterte Handtuch, das Bethy für mich mitgenommen hatte.
    »Ich habe noch nie im Meer gebadet«, gestand ich, während ich mir die Lotion in die Haut rieb und den Leuten im Wasser zuschaute. »Ich hätte gedacht, das Wasser wäre noch zu kalt, aber die scheinen ja ihren Spaß zu haben.«
    Bethy lachte auf. »Das ist eiskalt. Vor Mitte Mai gehe ich nicht mal in die Nähe des Wassers. Aber viele mögen das so. Wenn du’s noch nie getan hast, dann probier’s doch mal aus.«
    Das hatte ich unbedingt vor. Das war eine weitere Lebenserfahrung, die ich machen wollte. Ich wäre auch gern mal wellengeritten, aber selbst mir als völlig Unerfahrener war klar, dass die Wellen dafür einfach nicht hoch genug waren.
    »Na komm, geh schon und versuch’s! Lass dich von mir nicht abhalten«, drängte Bethy.
    Ich lächelte sie an, stand auf und ging das kurze Stück zum Wasserrand.
    Die erste Welle, die über meine Füße schwappte, war entsetzlich kalt. Ich schaffte es gerade so, ein Kreischen zu unterdrücken und stehen zu bleiben. Langsam sank ich mit den Füßen in den nassen Sand ein, und schon nach ungefähr einer Minute kam mir das Wasser gar nicht mehr so eisig vor. Vorsichtig ging ich tiefer hinein, blieb aber wieder stehen, als mir das Wasser bis an die Waden reichte.
    »Geh einfach zackig rein, und bring es hinter dich«, hörte ich plötzlich eine vertraute, tiefe Stimme hinter mir sagen. Anscheinend schaffte Woods es gelegentlich doch, auf einen Sprung an den Strand zu gehen. Ich blickte zu ihm hinter und war froh, dass meine Augen hinter der Sonnenbrille verborgen waren.
    »Ach ja?«
    Er stand in weißen Boardshorts und mit freiem Oberkörper am Ufer. Seine ohnehin dunkle Haut sah im Kontrast zu den weißen Shorts sogar noch sonnenverwöhnter aus. Das war unfair – gegenüber jeder Frau am Strand. Er musste dringend mehr anziehen.
    »Nur so geht’s. Wenn du weiter so rumzauderst, schaffst du es nie ganz rein.«
    Wieso redete er heute eigentlich mit mir? Seit dem Abend, an dem er mir gesagt hatte, er sei verlobt, hatte er mich wie Luft behandelt. Ich richtete meinen Blick wieder aufs Meer hinaus und versuchte nicht daran zu denken, wie seine Bauchmuskeln dank dem Sonnenöl in der Sonne glitzerten. Er war verlobt, Herrgott noch mal! Da waren solche Gedanken strengstens verboten!
    »Möchtest du, dass ich mitkomme?«, fragte er aus gar nicht mehr so großer Entfernung. Ich riss den Kopf herum und sah ihn auf mich zukommen. He, was sollte das?
    »Das ist wahrscheinlich keine gute Idee. Lass mal lieber«, brachte ich krächzend heraus.
    »Hast du schon mal im Meer gebadet?« Sein Arm streifte meine Schulter. Er war mir jetzt eindeutig zu nahe.
    »Nein«, flüsterte ich und wünschte, er würde sich wieder verziehen. Möglichst weit weg.
    Ich hörte, wie Woods scharf Luft holte, und linste zu ihm hoch. Sein Blick war auf meinen Körper geheftet. Obwohl er eine dunkle Sonnenbrille trug, konnte ich seinen glutvollen Blick auf mir spüren. Nicht gut. Gar nicht gut.
    »Verdammt, Baby! Wo ist der Rest deines Bikinis?«
    Der Rest meines Bikinis? Ich sah an mir herab, um mich zu vergewissern, dass ich ordentlich bedeckt war. Was meinte er bloß? Es war alles an seinem Platz.
    »Das ist mein Bikini!«
    Woods senkte den Kopf, und sein Mund war meinen Ohren zu nahe. »Dieses Oberteil bedeckt dich doch kaum«, flüsterte er.
    Genervt funkelte ich ihn an. »Wenn’s dir nicht gefällt, dann schau halt nicht hin!«, erwiderte ich und bewegte mich ins tiefere Wasser. Abstand zu ihm zu bekommen war wichtiger, als mich an die kalte Temperatur zu gewöhnen.
    »Habe nie behauptet, dass es mir nicht gefällt. Im Gegenteil, es gefällt mir viel zu gut. Genau das ist ja das Problem!«
    Ich hielt inne. Warum sagte er so was? Machte es ihm gar nichts aus, dass er mir damit wehtat?
    »Du darfst mir solche Sachen nicht sagen. Das gehört sich nicht!«, fauchte ich.
    Wieder kam Woods auf mich zu, und ich wartete. Anscheinend wollte er diese Konfrontation auf Teufel komm raus. Na bitte, das konnte er haben.
    »Du hast recht. Das sollte ich nicht. Aber hättest du es lieber, ich würde lügen? Du kannst mir so einiges vorwerfen, Della, aber angelogen habe ich dich nie. Das möchte ich auch nicht. Ich könnte dir

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