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Erst ich ein Stuck dann du Mirella und das Nixen Geheimnis

Erst ich ein Stuck dann du Mirella und das Nixen Geheimnis

Titel: Erst ich ein Stuck dann du Mirella und das Nixen Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schroder Patricia
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Seeanemone.
    „Und was ist mit Lalina?“, stieß Sike hervor. „Wir können sie doch nicht den Landmenschen überlassen.“
    „Vielleicht haben sie sie ja gar nicht mitgenommen“, keuchte Raja. „Ich schwimme jedenfalls nicht zu diesem schrecklichen Schiff zurück.“
    Mirella nickte nachdenklich. „Du hast recht, das ist viel zu gefährlich“, sagte sie. „Aber vielleicht könnten wir Lalina eintauschen.“
    „Eintauschen?“Sike tippte sich an den Kopf. „Wogegen denn?“
    „Gegen den Schmuck aus dem Wrack“, sagte Mirella. Raja schüttelte den Kopf. „Der Schmuck gehört uns. Wir haben ihn gefunden“, knurrte sie. „Meine Mutter und ich.“
    „Aber vorher hat er den Landmenschen gehört“, widersprach Mirella entschieden. „Vielleicht lassen sie Lalina frei, wenn wir ihnen den Schatz zurückbringen.“
     
    „Wir müssen es versuchen“, sagte Sike.
    Aber Raja schüttelte nur den Kopf.
    Sie wollte ihre schönen Ketten, Ringe
    und Broschen nicht wieder hergeben.

     
    „Und ich dachte, du bist unsere Freundin“, sagte Sike wütend und enttäuscht. „Aber da habe ich mich wohl geirrt. Du wolltest bloß mit dem blöden Schmuck angeben. Ich aber möchte Lalina zurück!“
    „Gut“, sagte Mirella. Sie fasste Sike am Handgelenk. „Dann schwimmen wir jetzt sofort zum Wrack und schauen, was noch da ist.“Sie funkelte Raja zornig an. „Du kannst dein blödes Zeug ja behalten, wenn du meinst, dass so ein paar Klunker mehr wert sind, als eine Freundin.“
     
    Raja starrte Mirella und Sike stumm an.
    Dann wirbelte sie herum
    und schwamm eilig davon.
     
    „Los!“, mahnte Mirella. „Wir dürfen keine Zeit verlieren.“Die Meermädchen schoben ihre Köpfe aus den wogenden Stängeln der Anemone und versuchten ihren Standort zu bestimmen.

    „Ich glaube, es ist nicht mehr weit“, sagte Mirella.
    „Du warst also auch schon mal dort“, erwiderte Sike erstaunt.
    Mirella nickte, erzählte aber nicht, was sie dort beobachtet, gehört und gefunden hatte. Auch die seltsamen Augen, die ihr aus dem Schiffsrumpf entgegengestarrt hatten, erwähnte sie nicht. Mirella hoffte inständig, dass sie ihnen nicht noch einmal begegneten.
    „Das Wrack liegt in diese Richtung“, sagte sie und deutete in die Tiefe des Meeres. Die Meermädchen schwammen sofort los und erreichten schon nach kurzer Zeit die Schlucht. Beherzt tauchten sie in die Dunkelheit hinunter und glitten lautlos auf die Bugtür des Schiffsrumpfes zu.
     
    „Es ist stockfinster da drin“, wisperte Sike.
    „Hoffentlich finde ich die Kiste
    mit dem Schmuck.“
     
    Hoffentlich haben Raja und ihre Mutter überhaupt noch etwas übrig gelassen, dachte Mirella.
    Mit wild pochendem Herzen folgte sie Sike ins Innere des Wracks. Tatsächlich war es so dunkel darin, dass man kaum etwas erkennen konnte. Und wieder spürte Mirella die eisige Kälte.
    „Versuch dich zu erinnern!“, trieb sie ihre Freundin an. „In welche Richtung seid ihr geschwommen?“

     
    „Einfach geradeaus“, murmelte Sike.
    Sie machte einen kräftigen Flossenschlag
    und tauchte tiefer in die Finsternis hinein.
    „Oh, da ist sie ja!“, rief sie plötzlich.
    Sofort war Mirella bei ihr.
Sike hob den Deckel der Kiste an
    und die Meermädchen schauten hinein.
    Aber die Kiste war leer!
    „Oh, so ein Mist!“, rief Mirella verzweifelt.
    Plötzlich war sie schrecklich wütend
    auf Raja.
     
    „Nicht-wichtig-nicht-nicht“, ertönte da eine Stimme, die Mirella gleich wiedererkannte.
    „Quäx?“, rief sie. „Alter Quasselquäx, bist du das?“
    „’türlich-türlich-wer-sonst-sonst!“, rief der Krebs aufgeregt. „Folgt-folgt-beide-folgt!“
    „Weißt du etwa, wo noch mehr Schmuck ist?“, fragte Mirella, die den Krebs nicht sehen konnte. „Die Menschen haben Lalina gefangen. Wir müssen ihnen ein Geschenk bringen. Vielleicht lassen sie unsere Freundin dann wieder frei.“
    „Weiß-weiß-folgt-folgt!“, antwortete der Krebs. Angestrengt blickte Mirella in die Richtung, aus der seine Stimme kam, konnte ihn aber nicht entdecken. Es war einfach zu dunkel.

    „Folgt-folgt-folgt!“, rief Quäx.
    Seine Stimme entfernte sich.
    Lauschend schwamm Mirella hinterher.
    „Und wenn er uns in eine Falle lockt?“,
    raunte Sike.
    „Keine Angst“, sagte Mirella.
    „Wir können ihm vertrauen.“
     
    Es war einfacher, der Stimme des Krebses zu folgen als Mirella es sich vorgestellt hatte. Obwohl es stockfinster war, stießen sie nirgends an, sondern glitten ungehindert durch das

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