Erst ich ein Stueck dann du 13 - Jan und die wilde Bande
zu tun?“
„Na, denk doch nach“, erwidert Nico kopfschüttelnd.
„Das kann er nicht“, meint Rafael grinsend. „Der hat einfach zu viel Dreck auf dem Kopf.“
„Na und?“Mütze verpasst seinem Freund eine Kopfnuss. „Das habt ihr doch auch.“
„Vielleicht hast du zu viel genommen“, sagt Rafael und fängt an zu lachen, „und der Pamps ist dir schon ins Gehirn gelaufen.“
„Hahaha, wie lustig“, zischt Mütze und stupst Rafael sein Knie in den Hintern.
Rafael stolpert und rummst der Länge nach auf den Boden.
„He! He!“, ruft Jan. Er legt Mütze seine Hände auf die Brust und sieht ihn durchdringend an. „Wir müssen zusammenhalten. Ist das klar? Wenn wir uns jetzt streiten, dann können wir die ganze Aktion vergessen. “
„Find ich auch“, sagt Nico. Er greift Rafael am Arm und hilft ihm auf die Beine.
„Schon klar“, brummt Mütze. „Ich versteh bloß nicht, wieso es blöd von den Weibern wäre, wenn sie Ludwig die Haare abschneiden.“
„Weil sie es nicht heimlich tun können, du Döskopp“, sagt Rafael und reibt sich stöhnend über die Knie.
„Egal, welche von ihnen es macht, dein Bruder wird sie sich schnappen. Unter Garantie!“
Mütze schiebt die Unterlippe vor
„Mann!“, ruft er
„Ich bin aber auch blöd!“
„Das hast du gesagt!“,
rufen Jan, Nico und Rafael im Chor
„Trotzdem“, sagt Mütze. „Die Weiber haben keine Wahl. Sie müssen es tun. Entweder kriegen sie mit Ludwig Ärger oder mit uns.“
„Das stimmt“, seufzt Jan. Ihm wäre es mittlerweile am liebsten, wenn die Mädchen überhaupt keinen Ärger bekämen, aber das kann er natürlich nicht laut sagen, schließlich ist er der Anführer einer wilden Jungsbande.
„Verraten können sie uns jedenfalls nicht“, sagt Mütze.
„Weil sie nämlich gar nicht wissen, wer wir sind.“Jan nickt. Doch auch das ist kein echter Trost für ihn. Am liebsten würde er die Zeit zurückdrehen und noch einmal von vorn anfangen. Und zwar ohne Linda, Oda, Sofie und Nikki in die Sache hineinzuziehen.
„Und jetzt duschen wir uns erst mal den Pamps ab“, sagt Rafael. „Das können wir bei mir zu Hause machen. Ich habe heute Nachmittag nämlich sturmfreie Bude, weil meine Mama beim Zahnarzt ist.“
Um kurz nach halb sechs
ist Jan wieder daheim
„Oh!“, ruft Frau Kugler
„Du riechst aber gut!“
Sie schnuppert an Jans Haaren
„Nach Erdbeeren!
Hast du unterwegs geduscht?“, fragt sie
„Ja, bei Rafael“, sagt Jan
„Wir sind schmutzig geworden.“
„Und jetzt bist du eine Erdbeerflunder“, ruft Henrik. Natürlich hockt er schon wieder vor dem Computer. Jan beachtet ihn nicht.
Frau Kugler wuselt ihm durch die Haare. „So muss das sein, mein Schatz“, sagt sie fröhlich. „Jungs gehören an die frische Luft. Sie müssen dreckig werden und ihre Muskeln in Gang halten.“Sie beugt sich zu Jan hinunter.
„Mir gefällt es gar nicht, dass dein Bruder so viel am PC sitzt“, raunt sie ihm ins Ohr. „Sieh ihn dir nur an: Wie blass er ist! Manchmal habe ich Angst, dass der Wind ihn umpustet, wenn er nach draußen geht.“„Quatsch“, sagt Jan und grinst verlegen.
Mamas Worte sprudeln wie ein warmer Regen auf ihn herab. Zu schade, dass Papa das nicht genauso sieht. Andererseits ist es gut, dass Mama nicht weiß, was Nico, Mütze, Rafael und Jan heute tatsächlich angestellt haben. Dann wäre sie bestimmt nur noch halb so froh.
„Ich muss jetzt Hausaufgaben machen“, sagt Jan und verzieht sich hastig in sein Zimmer.
Er setzt sich hinter seinen Schreibtisch
und holt die Deutschfibel hervor
Jan muss einen Lückentext bearbeiten
Das ist eier-beier-einfach
Gegenbotschaften
Am nächsten Morgen fühlt Jan sich gar nicht gut. Er hat Bauchweh, seine Wangen sind heiß und irgendwie übel ist ihm auch.
Nach dem Zähneputzen steckt er sich das Fieberthermometer unter die Achsel. Es dauert eine Weile, bis es endlich piept, und dann zeigt es nur 36 Komma 8 Grad an. Das wird Mama wohl kaum als Fieber durchgehen lassen.
Wie ein geprügelter Hund schleicht Jan sich an den Frühstückstisch. Er kann Henrik gar nicht richtig ansehen. Und Papa auch nicht. Zum Glück klingelt Nico um kurz vor halb acht an der Haustür, um Jan abzuholen. So muss er wenigstens nicht mit Henrik zusammen zur Schule gehen.
„Ich hoffe, die Mädchen machen es nicht“, sagt Nico.
„Maik war gestern Abend total nett zu mir. Ich durfte von seinem Handy aus ein paar Kurznachrichten schicken. Eine an Oma und Opa und eine an
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